80 Jahre Spanischer Bürgerkrieg

Mitte Juli 1936 – in Spanien herrscht politisches Chaos und einige Abenteurer aus dem Militär gehen daran, die Situation auf ihre Art und Weise und in ihrem Sinne auszunutzen …

Am heutigen Tag jährt sich zum achtzigsten Mal der Beginn des Spanischen Bürgerkrieges, der das Land in ein fast dreijähriges Chaos und Blutvergießen stürzte und in dessen Folge die frankistische Diktatur Spanien bis zum Tode des „Caudillo“ (Führer) Franco im November 1975 im Würgegriff haben sollte.
Grund genug, sich einmal etwas eingehender mit diesem Konflikt auseinanderzusetzen …

Sich über die Ursachen dieses innerspanischen und später europäischen Konfliktes auszulassen gleicht einem Gang durch ein Minenfeld:
Zu sehr ist dieser Konflikt zu einer prinzipiellen Auseinandersetzung zwischen „Links“ und „Rechts“ geworden, als dass man die Gründe beleuchten könnte, ohne das eine oder das andere Lager dadurch zu beleidigen…

Spanien, seit 1874 eine einigermaße stabile Monarchie, erlebte in den 1920er Jahren eine Reihe von Unruhen und war auch außenpolitisch ein eher schwacher Spieler.

Mit der Diktatur von Primo de Rivera am 13. September 1923 begann dann der Abstieg, der zum Bürgerkrieg führen sollte:
1930 wurde der bei der Bevölkerung mäßig beliebte General de Rivera durch General Berenguer abgelöst, der im April 1931 Gemeindewahlen abhalten ließ. Das Ergebnis: Die republikanische Abgeordneten, die immerhin 40 % der Stimmen erringen konnten, riefen die „Zweite Republik“ aus und König Alfonso XIII verließ das Land.
Trotz einer breiten Koalition linksrepublikanischer Parteien gelang es nicht, die drängendsten wirtschaftlichen Probleme zu lösen; ein erster Putschversuch des Militärs 1932 scheiterte zwar, aber der Grundstein war gelegt.
1933 gab es erneut Paralmentswahlen und eine Mitte-Rechts-Koalition übernahm die Regierung.
Im Oktober 1934 gab es mehrere linksorientierte Aufstände sowie nationale Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien.
General Franco schlug diese Aufstände mit Regierungstruppen blutig nieder.
Am 17. Februar 1936 errang nun eine linksorientierte Volksfront die Mehrheit und das Land stürzte endgültig in´s Chaos:
Die radikale Rechte agierte mit Waffengewalt gegen die Republik;
die radikale Linke rief Streiks und Landbesetzungen aus.
Straßenkämpfe zwischen beiden Lagern waren an der Tagesordnung.
Die aufkommende faschistische Falange übte gezielten Terror gegen linke Politiker aus und die radikale Linke antwortete ihrerseits mit Terror gegen rechte Politiker.
Mit der Ermordung des Monarchisten und Oppositionsführers Sotelo am 13. Juli 1936 durch linksradikale Milizen und die republikanische Polizei nahm das Unglück seinen Lauf …
Noch während des monatelangen Chaos wurde von rechtsgerichteten Offizieren, monarchistischen Gruppen und faschistischen Organisationen eine gewaltsame Machtübernahme geplant und am 17. Juli 1936, vier Tage nach der Ermordung Sotelos, in die Tat umgesetzt:
Die Machthaber in Spanisch-Marokko, angeführt von General Sanjurjo, revoltierten gegen die republikanische Regierung und versuchten, durch Politiker auf der iberischenHalbinsel unterstützt, auch auf dem Festland Fuß zu fassen und Madrid im Handstreich einzunehmen.
In den eher ländlich geprägten Gebieten gelang ihnen das auch recht schnell, wogegen die industrialisierten Provinzen und hauptsächlich die Hauptstadt Madrid sowie Barcelona im katalanischen Norden in den Händen der Republik blieben.
Sanjujro, der sich zum Zeitpunkt des Aufstandes in portugiesischen Exil befand, starb auf dem Rückflug von Portugal nach Spanisch-Marokko und wurde durch General Franco abgelöst, dem späteren „Caudillo“.

Am Ende der ersten Wochen nach dem Putsch war Spanien ein geteiltes Land im Krieg und so wurde aus dem Putschversuch einiger rechtsgerichteter Generäle das, was als „Spanischer Bürgerkrieg“ in die Geschichtsbücher Eingag finden sollte …

Wir bei Kitreviewsonline wollen dieses Datum zumAnlaß nehmen, aus modellbauerischer Sichtdiesen Konflikt in loser Folge durch Bausatzvorstellung, historische Essays und natürlich Galeriebeiträge zu beleuchten.
Über Kommentare (auch kritische!) würden wir uns freuen …

Dr. Michael Brodhaecker, Lingen

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