Das Thema des M48 wurde ja in der Vergangenheit bereits von diversen Herstellern in 1:35 aufgegriffen. Die jüngsten Vertreter sind die beiden M48 der A2 Reihe von Revell und die beide Vertreter der A3 Reihe von Dragon. Bislang hat aber noch kein Hersteller an die Version A1 gewagt. Dragon ändert dies nun und beschert und somit endlich einen der Hauptdarsteller der Berlinkrise von 1961.
Der M48 ist der direkte Nachfolger des M47, der von Anfang an lediglich aus Zwischenlösung geplant war. Zwischen 1952 und 1959 wurden ca. 12.000 Exemplare hergestellt und er blieb bis in die 90’er Jahre im Dienst in den USA. Somit war der M48 der wichtigste US Panzer des kalten Krieges. Eingesetzt wurde der der M48 neben den USA von Korea, Israel, Iran, Griechenland, Libanon, Marokko, China, Thailand, Tunesien, Türkei, Jordanien, Norwegen, Portugal, Pakistan, Südvietnam, Vietnam, Spanien, als auch von der deutschen Bundeswehr.
Gegenüber der Ursprungsversion des M48 verfügte der A1 über eine neue Fahrerluke und die M1 Kommandantenkuppel. Bewaffnet war die Version A1,wie die meisten M48, mit einer 90 mm Kanone. Die Version A1 kam zu spät für den Korekrieg und zur Zeit des Vietnamkrieges standen schon die Varianten A2 und A3 zur Verfügung. Trotzdem war A1 bei Krisen beteiligt wie z.B. im Libanon 1958 oder auch in Berlin 1961.
Gussast A
Wie zu erwarten basiert der Bausatz des A1 auf den bereits erhältlichen Varianten „A3″ und A3 Mod. B“ von Dragon. Somit enthält der uns vorliegende Bausatz auch die gleiche Wanne wie in den bereits genannten Bausätzen.
Die Gussstruktur hat Dragon sehr gut getroffen.
Gussast C
Der zweimal beiliegende Gussast „C“ beinhaltet die Laufräder und Spannrollen.
Gussast D
Am Gussast D finden sich einige Bauteile des Motordecks der A3 Reihen die nicht benötigt werden und somit die Grabbelkiste bereichern. Benötigt werden von diesem Gussast insbesondere die Teile für das Fahrwerk.
Gussast F
Am Gussast F finden wir die notwendigen Teile für den Bau des Turms. Dieser verfügte genau wie die Wanne über eine wunderschöne Gussstruktur.
Das Aufbohren der MG Mündung erübrigt sich, da Dragon dies bereits berücksichtigt hat.
Gussast G
Am Gussast G finden wir diverse kleine Anbauteile.
Insbesondere die Rahmen für das Gepäckgitter und die Streben für die Seiten des Turms wirken sehr filigran. Ein Ersatz durch PE Teile ist hier nicht notwendig.
Gussast J
So groß der Gussast auch ist, der Großteil davon ist für die A3 Versionen gedacht und es werden nur einige wenige Kleinteile benötigt.
Gussast „blaues“ J
Neben dem „normalen“ Gussast „J“ befindet sich auch ein Gussast mit dem gleichen Buchstaben im Bausatz, wobei dieser in der Anleitung mit einem blauen „J“ beschrieben ist. Dieser Gussast stammt aus den Bausätzen der M2/M3 Halftrack Serie von Dragon. Abgesehen von etwas Werkzeug wandern die meisten Teile in die Grabbelkiste.
Freunde von US Fahrzeugen des zweiten Weltkrieges werden sich aber über das Kaliber 50 MG und das Kaliber 30 MG freuen.
Gussast L
An diesem Gussast finden sich nun die Teile, die aus dem Bausatz tatsächlich einen A1.
Neben dem korrekten Motordeck liegen auch die korrekten Kettenschutzbleche mit den runden Enden bei.
Gussast H und K (Klarsichtteile)
Die Klarsichtteile zeigen sich absolut schlierenfrei.
Gussast I
Der Gussast I besteht aus flexiblen DragonDS Material und besteht aus einer Abdeckung für die M1 Kommandantenkuppel sowie eine Abdeckung für die Kanonenblende.
Gussast E
Die Ketten vom Typ T97E2 liegen ebenfalls als 2 Stränge aus dem DS Material bei.
Sonstiges
Des Weiteren liegen dem Bausatz noch ein schön detailliertes Drahtseil bei, als auch eine kleine PE Platine.
Decals
Die Decals sind randscharf gedruckt und sollten bei der Verarbeitung keinerlei Probleme bereiten. Etwas unschön : Die Registration IDs müssen aus einzelnen Zeichen zusammengesetzt werden.
Bauanleitung
Die Anleitung im typischen Dragon-Format vor. Wie üblich gibt es eine sehr nützliche Übersichtskarte der Gussäste inkl. den Nummern der Teile. Teile die nicht benötigt werden sind blau markiert. Unklarheiten oder Fehler in der Anleitung konnten wir bislang keine feststellen.
Markierungsvarianten
- US Army 3rd Battalion, 35th Armor, Lebanon 1958
Registration ID 542554 - US Army 4th Armored Division, Germany 1959
Registration ID 9A2401 - US Army 3rd Armored Division, Germany 1960
Keine Registration ID angegeben - US Army 40th Armored Brigade, Berlin 1961
„Gen.Walker/Gen.Patton“, Große Weiße „32“ seitlich am Turm, Registration ID 9A2962 - US Army 40th Armored Brigade, Berlin 1961
„War.Eagle“, Große weiße „25“ seitlich am Turm, Registration ID 9A2958 - Bundeswehr Unidentified Unit, 1965
Nummer „475“ am Turm, Keine Angaben zum Kennzeichen
Interessanterweise ist diese Variante auf der Seite der Box nicht abgebildet, dafür klebt aber ein Aufkleber auf der Schachtel mit dem Hinweis „Mit Dekor der deutschen Bundeswehr“
Die Markierungsvariante mit der weißen „32“ am Turm ist durch Photo und Filmmaterial der Vorkommnisse am Checkpoint Charly recht gut dokumentiert. So war „32“ teilweise einer der beiden Panzer die nebeneinander unmittelbar am Checkpoint Wache hielten. Zu diesem Zweck war „32“ mit einem M8 Dozerblade ausgerüstet. Es gibt aber auch Photos von „32“ ohne Dozerblade. Vermutlich wurden die Blades immer an die M48 angebaut die gerade den Checkpoint bewachten. Leider liegt ein solcher Räumschild nicht dem Bausatz bei und ist, unseres Wissens nach, zur Zeit auch nicht als Zurüstteil erhältlich.
Auch die Markierungsvariante „25“ ist auf dem erwähnten Bildmaterial zu finden. Auf diesem Bildmaterial verfügt „25“ über einen 18 Zoll Crouse-Hinds Suchscheinwerfer auf dem recht groß das Abzeichen der 40th. Armored Brigade prangt. Ein Crouse-Hinds Suchscheinwerfer liegt dem Bausatz leider nicht bei, aber zum Glück bietet Tank Workshop einen solchen Scheinwerfer als Resinteil an ( Siehe hier ).
Fazit
Mit dem vorliegenden Bausatz des M48A1 liefert uns Dragon einen grundsoliden Bausatz der über keinerlei Schwächen verfügt. Recherchefehler konnten wir an diesem Bausatz keine feststellen, die Detaillierung der Bauteile ist auf der Höhe der Zeit. Gussgrad oder störende Auswerfermarker konnten wir ebenfalls nicht finden. Kamen der erste M48 Bausatz von Dragon noch ohne Überzug für die Kanonenblende, so hat Dragon mittlerweile hier ein Einsehen und liefert das entsprechende Teil mit. Out-of-Box lässt sich der M48 recht zügig bauen und auch Anfänger sollten recht zügig zu einem ansehnlichen Ergebnis gelangen. Der Clou wäre sicherlich ein Crouse-Hinds Suchscheinwerfer und ein M8 Dozerblade gewesen, wobei der Scheinwerfer ja immerhin von Tank Workshop erhältlich ist.
Absolut empfehlenswert
Erhältlich bei Modellbau König