In unserer kleinen Serie zum 80. Jahrestag des Spanischen Bürgerkrieges möchte ich heute einen Klassiker des Modellbaus vorstellen:
Die Heinkel He 112 des französischen Herstellers Heller im Maßstab 1:72 – ein wahres Schmuckstück in jeder Bausatzsammlung …
Heller bewies 1979 wieder einmal, dass man in Frankreich nicht nur Gespür für die etwas exotischeren Vorbilder hatte, sondern auch bereit war, mit weniger bekannten Typen Neuland zu betreten – auch auf die Gefahr hin, KEINEN Bestseller zu produzieren!
Wir Modellbauer können auch heute noch dankbar für dieses unternehmerische Wagnis sein – auch wenn es mittlerweile längst die schönen He 112 von RS Models aus der Tschechischen Republik gibt …
Die einteilige Kanzel ist in recht dickem Material gegossen und nicht ganz schlierenfrei – allerdings wirkt ein Bad in FUTURE auch hier Wunder:
Im Flugzeugführerraum herrscht aufgeräumte Übersichtlichkeit vor – angesichts einer dicken geschlossenen Haube jedoch mehr als akzeptabel:
Der Motorbereich glänzt mit zwei unterschiedlichen Seitenteilen- je nach zu bauendem Untertyp:
Das Fahrwerk weist akzeptable Details auf, die Räder sind vielleicht einen Tick zu simpel dargestellt; dafür wissen die Innenseiten der Fahrwerkabdeckungen zu überzeugen – da wurden 1979 von der Konkurrenz wesentlich schlimmere Sachen abgeliefert!
Die erhabenen Paneellinien sind zwar heute absolut nicht mehr zeitgemäß – aber mit etwas Sorgfalt beim Zusammenbau kann man sie größtenteils erhalten und bei geschicktem Hervorheben dieser erhabenen Strukturen erhält man einen interessanten und durchaus schönen Alterungseffekt!
Der Bauplan in Form einer Explosionszeichnung mit französischer Anleitung enthält auf der Rückseite noch einmal eine Übersetzung ins Englische und Deutsche:
Bei den Nassschiebebildern fnden wir Markierungen für eine Luftwaffen-Maschine sowie eine He 112 der rumänischen Luftstreitkräfte – auch hier bewies Heller damals einen gewissen Hang zu Exoten:
Fazit: Trotz der wesentlich besseren He 112 von RS Models immer noch ein baubarer Kit, aus dem man mit etwas Sorgfalt ein wahres Schmuckstück zaubern kann.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen