Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)

Die Lysander Mk. III von Eduard ist sicherlich keine Neuheit. Der Bausatz kam 2001 unter dem Label „Gavia“ auf den Markt um dann ab 2003 in verschiedenen Auflagen von Eduard, die letzte 2011. In den letzten beiden Jahren waren die Ausgaben mit britischen Decals aber gesuchte Bausätze bei Ebay, die in der Regel um die 50€ den Besitzer wechselten. Grund genug für Eduard uns mit einer Neuauflage zu beglücken. Wie schneidet der Bausatz 15 Jahre nach der Erstauflage ab ?

Lysander Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)

Zum Vorbild

Lysander war zur Zeit des Korinthischen Krieges und des Peloponnesischen Krieges spartanischer Staatsmann der auch als einer der größten Feldherren galt. Er war aber auch dafür bekannt dafür sich durch seinen Hochmut und seinen Ehrgeiz viele Feinde geschaffen zu haben. Westland Aircraft wählte diesen Namen für ein Verbindungsflugzeug das zwischen 1938 und 1946 in der RAF diente.

Entwickelt wurde die Westland Lysander von W. E. W. Petter. Der erste Prototyp hatte am 15.06.36 seinen Erstflug. Kurz danach im September 1936 erfolgte der Auftrag über die Lieferung von 144 Maschinen.

Insgesamt gab es 3 Serien der Lysander, wobei es bei der dritten noch Untervarianten gab :

  • Mk. I : 131 Maschinen mit einem Bristol Mercury III Motor
  • Mk. II : 433 Maschinen mit einem stärkeren Bristol Perseus XII Motor
  • Mk. III : 804 Maschinen die wieder mit einem Bristol Mercury XX Motor ausgerüstet waren.
  • Mk. IIIA mit Zusatzpanzerung
  • Mk. III-SD für Spezialaufgaben
  • Mk. IIIA-SD mit Zusatzpanzerung für Spezialaufgaben

Bekanntheit erlangte die Lysander durch Spezialeinsätze bei denen z.B. Agenten nach Frankreich eingeflogen wurden oder spezielle Personen ausgeflogen wurden. Ermöglicht wurde dies durch die Fähigkeit der Lysander auch auf kurzen, schlechten Pisten zu landen und zu starten. Bis 1944 fanden 400 von diesem Geheimeinsätzen statt.
Neben diesem spektakulären Auftrag diente die Lysander aber auch als Zielschleppflugzeug, Seenotrettungsflugzeug, Schleppflugzeug für Segelflugzeuge, leichter Bomber und für diverse Verbindungsaufgaben

Der Bausatz

In der Box finden wir insgesamt 4 Spritzlinge in grauem Plastik, so ein Spritzling in durchsichtigem Plastik, eine PE Platine, ein Bogen mit vorgeschnittenen Masken, einen kleinen Filmbogen, 2 Blöcke mit Resinteilen und noch einen Decalbogen.

Die Spritzlinge an sich haben keine Namen, die Bauteile sind komplett durchgehend nummeriert. Auf dem ersten Spritzling den wir uns anschauen wollen finden wir Teile für die Tragflächen, sowie Höhenruder und Verstrebungen der Tragflächen.

A-5 Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)
An der Gussqualität gibt es auch nach 15 Jahren nichts zu meckern. Die Details sind schön scharf, Fischhaut oder Auswerfermarker an sichtbaren Stellen sind keine erkennbar.

Gleiches gilt auch für den nächsten Spritzling an dem sich ebenfalls Teile für die Tragflächen finden und dazu noch die Bereifung, Propeller sowie die 9 Zylinder für den Motor.

B-6 Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)
Das Instrumentenbrett sieht als Spritzgussteil gar nicht mal so schlecht aus, wird aber später durch ein noch feineres PE Teil ersetzt. Der Lauf des MG ist für den Maßstab 1:48 recht gut detailliert. Gleiches gilt für die 9 Zylinder

Der nächste Spritzling beschert und nun die Rumpfhälften, die Verkleidung des Motors, sowie die Verkleidung der Bereifung.

C-4 Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)
Auch hier wissen die Details nach 15 Jahren noch zu gefallen.

An einem weiteren, kleinen Gussast finden wir dann noch Teile für einen Zusatztank und eine Leiter die für die bereits erwähnten „SD“ Maschinen gedacht sind.

D Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)

Die Klarsichtteile für die recht gut einsehbare Kanzel zeigen sich absolut schlierenfrei.

Klarsichtteile-4 Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)

Wie bereits erwähnt wird das Instrumentenbrett durch bereits farbig bedruckte PE Teile ersetzt. Auf der Platine finden sich noch weitere Teile wie z.B. Gurte die das Modell weiter verfeinern.

PE-4 Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)
Immer wieder eine Augenweide : Die feinen Instrumente der Eduard PE Instrumentenbretter.

Im Bausatz ist auch eine Abwehrbewaffnung inkl. Ersatzmagazinen aus Resin enthalten. Leider lagen diese beiden Resinblöcke unserem Muster aufgrund eines Verpackungsfehler nicht bei. Deshalb behelfen wir uns hier ausnahmsweise mit einem Photo von Eduard.

Lysander-Resin Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)
Bildquelle : www.eduard.com

 

Der recht große Decalbogen ist randscharf gedruckt. Natürlich hat Eduard auch an die entsprechenden Wartungshinweise gedacht – vorbildlich !

Decals-4 Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)

Zur Darstellung der Zielvorrichtung des Heckschützen hat Eduard auch entsprechende Folien beigelegt, die man nur noch ausschneiden muß.

Folie Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)

Bereits eine liebgewonnene Tradition auf die kein Eduard Kunde mehr verzichten möchte: Die praktischen, vorgestanzten Maskierfolien.

Masken-1 Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)

Die Anleitung zeigt sich Eduard-typisch. Will heißen : Alle Schritte sind leicht nachzuvollziehen, die einzelnen Grafiken sind nicht überladen und die Abweichungen beim Bau bzgl. spezieller Versionen ist ebenfalls gut erkennbar. Die vorhandenen Farbangaben beziehen sich auf das Sortiment von Gunze.

In Sachen Markierungsvarianten hat Eduard das komplette Spektrum der Lysander Mk. III abgedeckt. Von der reinen Mk. III über die Mk. IIIA bis hin zur „SD“ Variante ist für jeden was dabei. Die Varianten im einzelnen :

  • Lysander Mk. IIIA, V9437, No. 309 Squadron RAF, Dunino Airfield, Scotland 1942
  • Lysander Mk. IIIA, V9347, No. 613 Squadron RAF, Great Britain, 1941
  • Lysander Mk. III, T1429, No. 26 Squadron RAF, Gatwick AB, 1940/41
  • Lysander MK. III SCW, V9287, No. 161 (SD) Squadron RAF, Tempsford AB, 1942
  • Lysander MK. III SCW, V9367, No. 161 (SD) Squadron RAD, Tempsford AV, 1944

Wer kennt sie nicht – Die Wiederauflagen die uns jedes Jahr von diversen Herstellern angeboten werden und bei den wir doch genau wissen, dass der einzige Kaufgrund im Bereich der Nostalgie zu suchen ist.

Nicht so bei Eduard. Die Zeit war definitiv überreif für eine Wiederauflage der Lysander mit britischen Markierungen. Die Tatsache, dass der uns vorliegende Kit bis in’s Detail der Auflage von 2011 gleicht tut dieser Tatsache keinen Abbruch.

Absolut empfehlenswert !

Erhältlich im Onlineshop von Eduard


Walk Around

Als kleinen Appetizer haben wir noch einen Walk Around zu einer Lysander Mk. III (R9125) aus dem RAF Museum Hendon zusammengestellt.

Die Maschine wurde am 02.08.1940 bei der No. 5 Maintenance Unit, RAF, Kemble, Gloucestershire in Dienst gestellt und wurde bereits am 29.09.1940 an die No. 225 (Army Cooperation) Squadron, RAF, Tilshead, Wiltshire übergeben, wo sie „Anti-Invasion-Patrols“ während er Luftschlacht um England durchführte. Im November 1944 wurde die Maschine noch zum Filmstar in dem Film „Now it can be told“ in dem es um „Geheimmissionen“ geht. 1971 wurde die Maschine dann au das RAF Museum Hendon übergeben wo sie seit 1978 in der „Battle of Britain Hall“ steht.

1 Lysander Mk. III Eduard 1:48 (8290)