Eine der neuesten „Limited Editions“ von Eduard ist die russische Pe-2FT. Die Basis von Zvezda und die Zurüstteile von Eduard versprechen eine interessante Kombination.
Vorbild
Die russische Pe-2 ist ein zweimotoriges Flugzeug, das in über 11.400 Exemplaren gebaut wurde. Der Erstflug fand bereits 1939 statt, die Bauzeit erstreckte sich über die Jahre 1941 – 45. Die robuste Maschine wurde vielseitig eingesetzt, unter anderem als Aufklärer, Sturzkampfbomber, Nachtjäger etc. Der Spitzname „Peshka“ ist der russische Begriff für die Bauern im Schachspiel.
Modell
Auch hier greift Eduard auf das Konzept zurück, ein gutes Basismodell eines anderen Herstellers mit eigenen Zurüstteilen zu versehen und in attraktiver Aufmachung als Limited Edition anzubieten.
Bei der Pe-2FT kommen die eigentlichen Kunststoffteile von Zvezda. Damit ist eine hervorragende Basis gegeben, denn der Zvezda-Bausatz aus dem Jahre 2015 wurde durchweg sehr gut bewertet. Eduard ergänzt wie üblich mit PE- und Resinteilen.
Insgesamt enthält der Bausatz:
- ca. 320 Kunststoffteile in grauem Kunststoff, verteilt auf 11 Spritzlinge
- 17 Klarsichtteile an einem Spritzling
- 14 Resinteile aus grauem und transparentem Material
- ca. 55 PE-Teile, teilweise farbig bedruckt und auf zwei Platinen verteilt
- vorgestanzte Lackiermasken
Beginnen wir mit den Teilen, die Zvezda beisteuert. Gleich vorweg: Die Qualität der Teile ist erstklassig. Feine Details und sehr sauberer Guß – das gilt durchweg für alle Gußrahmen.
Das erste Bild zeigt gleich drei Spritzlinge, die jeweils zweimal vorhanden sind. In der Verpackung sind sie noch verbunden.
Bilder sagen mehr als Worte, darum wie gewohnt einige Detailaufnahmen. Die Details sind fein, aber nicht zu fein dargestellt.
Die Spinner sind gar nicht mal so weit von den Resinteilen weg, wie wir weiter unten noch sehen werden.
Fahrwerksbeine, oft Opfer von Sinkstellen, sind hier einwandfrei und toll detailliert gespritzt.
DIe Ruder weisen eine sehr realistisch wirkende Oberfläche auf.
Auch komplexe Teile sind sauber und ohne Fehler umgesetzt.
Die Vergrößerung zeigt den sauberen und fast gratfreien Guß:
Aus der Herkunft der Teile macht Eduard keinerlei Hehl:
Hier zeigt sich als einzige Stelle ein wenig Gries an der Oberfläche. Ich würde aber sagen, einmal mit dem Schleifflies drüber, und der ist weg.
Erfreulich ist die umfangreiche Besatzung, die zudem in toller Qualität gefertigt ist. Die Bauanleitung geht zwar darauf nicht ein, aber natürlich lassen sich die Figuren auch bei der Eduard-Edition verwenden. Gegebenenfalls findet man die Anleitung von Zvezda ganz einfach im Web.
Innen gibt es einige wenige, aber sehr durchdacht platzierte Auswerfermarken.
Das ist die einzige Stelle, wo man ein wenig Nacharbeit in deren Beseitungung investieren muß.
Eine tolle Option des Zvezda-Kits ist die Möglichkeit, den linken Motor komplett und ohne Verkleidung darzustellen.
Die Details sind allerfeinst, und der Motor mit Sicherheit ein absoluter Blickfang.
Ein weiteres Besatzungsmitglied:
Die Oberflächen mit feinen Nietreihen und blitzsauberem Finish:
Die Klarsichtteile sind sauber und schlierenfrei und weisen eine sehr gute Transparenz auf.
Nun zu den Eduard-Teilen.
Resin
Immerhin 14 feine Resinteile liegen dem Kit bei.
Die Spinner sind nochmal feiner als die Bausatzteile. Die Wandstärke ist deutlich geringer, und die Nietreihen vollständig rundum vorhanden.
Die feinen Propellerblätter:
Die Räder. Feines Profil, feinste Details, feine Reifenbeschriftung, zudem gewichtsbelastet dargestellt. Ein Genuß!
Das alternative Klarsichtteil für den Rumpfrücken für die späteren Versionen.
PE-Teile
Die erste Platine widmet sich dem Cockpit und enthält bereits farbig bedruckte Teile
Der Druck ist fein und hält der Betrachtung mit dem bloßen Auge auf jeden Fall Stand.
Die zweite Platine, die vor allem mit den feinen Gitterstrukturen begeistert:
Das Bild spricht für sich.
Gerade bei solch komplexen Klarsichtteilen wie in diesem Bausatz sind die vorgestanzten Lackiermasken Gold wert:
Decals und Markierungsoptionen:
Die Decals auf dem gar nicht mal soo großen Blatt sind von Cartograf gedruckt, also in perfekter Qualität. Kein Versatz, feinster Druck und hauchdünner Trägerfilm.
Möglich sind fünf interessante Versionen, wie üblich auf schönen Farbtafeln mit Infos zum Vorbild wunderbar dargestellt. Mein Favorit ist Variante D… 😉
Anleitung:
Die 20-seitige Anleitung ist im besten Sinne Eduard-typisch. Übersichtlich, informativ, klar und zudem noch sehr ansprechend gestaltet.
Hier komplett zum Durchblättern:
Fazit:
Ein toller Basisbausatz, sinnvoll erweitert und verfeinert. Das Konzept geht wieder einmal voll auf. Der Modellbauer erhält ein Rundum-Sorglos-Paket in feinster Qualität und ohne wirkliche Schwächen. Aufgrund der etwas komplexeren Konstruktion und der Teilezahl sollte etwas Erfahrung vorhanden sein.
Aus meiner Sicht:
Absolut empfehlenswert!
Erhältlich ist die Peshka beim freundlichen Fachhändler. Bei Eduard selbst ist die Edition leider schon ausverkauft.
KlausH