AGM-158 im Maßstab 1:48 von EDUARD BRASSIN 648425

Bitte Abstand halten….

Dieser Grundsatz gilt nicht nur im Straßenverkehr, sondern in der Militärfliegerei auch für Angreifer gegen stark verteidigte Ziele. Zu diesem Zweck werden von allen Luftwaffen bevorzugt sogenannte „Abstandswaffen“ entwickelt bzw. in Dienst genommen …
Hierzu gehört auch die AGM-158, die die weitere Bezeichnung JASSM (Abkürzung für Joint Air to Surface Standoff Missile) trägt, was in etwa „Streitkräftegemeinsame Luft-Boden-Abstands-Rakete“ bedeutet. Diese Waffe wird wegen ihrer großen Reichweite teilweise auch schon als Cruise-Missile bewertet. Ein größerer Einsatz erfolgte im Rahmen der Angriffe vom 14. April 2018 in Syrien. Die Unterversion A ist als Grundversion bei der US-Air Force im Einsatz und wird auch von Australien, Finnland (beide an F-18) und Polen (an F-16) verwendet, Version B trägt intern den Zusatz ER als Hinweis auf eine gesteigerte Reichweite, die Version C basiert wiederum darauf und wird von der US-Navy (ab 2019 mit der Super-Hornet) und der US-Air Force für Angriffe auf Schiffe eingeplant. Soweit ich feststellen konnte, gibt es keine äußerlichen Unterschiede, so dass die hier vorliegenden Verkleinerungen universell einsetzbar sind.

Bei den großen Bombern B-52, B-1 und B-2 und wohl auch in der neuen F-35 befindet sich die Waffe im Bombenschacht. Bei den älteren Jagdbombern (wie oben und auch die F-16 C/D und F-15E Strike-Eagle der USAF) natürlich an den Tragflächenlastträgern und damit am Modell gut sichtbar (hier nützt der Stealth-Faktor gegen eine Radarerfassung noch nichts). Für die Verwendung sollte der Modellbauer die Konfiguration der jeweiligen Luftwaffe (verwendeter Träger und Anzahl/asymmetrische Beladung?) genauer recherchieren.

Im üblichen Brassin-Karton befinden sich Teile für zwei Flugkörper einschließlich der Abziehbilder dafür und die Bauanleitung:
Eduard-648425-AGM-158-2 AGM-158 im Maßstab 1:48 von EDUARD BRASSIN 648425Die Rümpfe haben eine ganze Reihe kräftiger Angüsse, die man nicht mit der Zange abknipsen sollte. Hier ist bestimmt erst mal eine Sägeaktion angesagt, dann die verbliebenen Angüsse abknipsen und mit Feile und Schleifmittel weiter versäubern. Diese Arbeit ist bei Resinprodukten dieser Art unvermeidlich und daher kein Mangel:
Eduard-648425-AGM-158-3 AGM-158 im Maßstab 1:48 von EDUARD BRASSIN 648425Die Feindetaillierung mit Gravuren und Punkten ist vorbildlich gelungen.

Die Teile für die Tragflächen, das Leitwerk und ein paar Leuchten bzw. Aufhängepunkte sind ebenso fein detailliert, teilweise mit Ruderflächen. Hier muss beim Zusammenbau zwischen der Flugkonfiguration (mit hohem Seitenleitwerk und gespreizten Tragflächen; nach Abwurf vom Trägerflugzeug bitteschön!) und der Belade- bzw. Tragkonfiguration (alles angeklappt) unterschieden werden. Hier werden dann wiederum herstellungstypisch geringfügige Versäuberungsarbeiten erforderlich werden; diese sind aber auch kein wirkliches Problem:

Der kleine Nasschiebebilderbogen ist offensichtlich von guter Qualität:
Eduard-648425-AGM-158-9 AGM-158 im Maßstab 1:48 von EDUARD BRASSIN 648425Die Bauanleitung gibt alle nötigen Hinweise zu Zusammenbau, Lackierung und Anbringung der Markierungen (im Wesentlichen das Datenschild und die Streifen für die Markierung der Anhebepunkte und des Rüstzustandes des Sprengkopfes). Leider fehlen alle Hinweise zum Vorbild, die wir hier oben etwas nachgereicht haben:

Die fertige Waffe hat dann schon eine beeindruckende Größe (so manches 1:144er Flugzeug ist nicht größer) …
Eduard-648425-AGM-158-10 AGM-158 im Maßstab 1:48 von EDUARD BRASSIN 648425Da zwei Flugkörper vorhanden sind, kann z. B. auch einer am Flugzeug oder auf einem Ladewagen montiert werden und ein weiterer in Flugkonfiguration mit ausgeklappten Tragflächen und Seitenleitwerk als Solomodell. Insgesamt ein sehr umfassendes Angebot auf hohem Niveau.

Erhältlich ist das Set direkt im Eduard online-shop.

Hermann Geers, Wietmarschen