Avro Shackleton AEW Mk. 2 von Revell im Maßstab 1:72

Als erstes möchte ich euch zu Beginn meines Berichtes eine sehr persönliche Frage stellen:
Wer von euch hat noch nie davon geträumt, einmal im Leben fremd zu gehen?
Ich musste dieses meiner Frau schon mehrfach schonend beibringen., natürlich erst nach den Taten. Sie sieht dieser Sache aber doch mehr als gelassen entgegen. Aber nicht, dass ihr meine Aussage in den falschen Hals bekommt …

Revell-04920-Avro-Shackleton-Deckelbild Avro Shackleton AEW Mk. 2 von Revell im Maßstab 1:72Ich rede hier natürlich über unser geliebtes Hobby, den MODELLBAU!
Als Anhänger des 1:24er Automodellbaus gestehe ich es hiermit öffentlich:
Ja ich bin ein Fremdgeher!
Ich ertappe mich des Öfteren, dass ich mir auch mal einen Flieger, einen Panzer, ein schönes Schiff oder anderes GEDÖNS zulege und diese Bausätze einen Platz in mein gut gefülltes Lager finden.

Hier auch so mit dem neuen Flieger aus dem Hause Revell. Auf der Intermodellbau hatte ich die Schachtel schon in meinen Händen, war aber stark genug und konnte sie wieder fortlegen.
Oh Wunder …

Aber dann wurde ich doch schwach!
Man mag mir verzeihen!
Nun ist also die recht große Schachtel samt Bausatz in meinem Lagerbestand aufgenommen. Und was soll ich sagen: Ein schlechtes Gewissen wegen dieser Aktion habe ich nicht und ja, meine Frau weiß Bescheid. Sie hat mir verziehen und schüttelte nur ihren Kopf mit den Worten: “Hast du nicht schon genug, die kannst du doch sowieso nie mehr alle bauen.”  Nun ja , wie Recht diese Frau hat.

Beim Öffnen der Schachtel, schönes Dekor, geiler Inhalt … aber eben wieder dieser bescheidene Stülpkarton!
Abgesehen von dieser (wenn auch ärgerlichen) Nebensächlichkeit zeichnete sich ein breites Grinsen auf meinen Wangen ab – was für ein Bausatz!

In dem gut gefüllten Karton findet sich die neue Art von Bauanleitung:

Revell-04920-Avro-Shackleton-Bauanleitung-Blatt-1 Avro Shackleton AEW Mk. 2 von Revell im Maßstab 1:72

Ich persönlich finde das hier Revell einen Schritt nach vorne gemacht hat. Insgesamt führen 66 verschiedene Bauabschnitte zum fertigen Modell.

Auch die Decals, die wieder unter der Sonne Italiens gedruckt wurden, machen einen sehr ordentlichen Eindruck:

Revell-04920-Avro-Shackleton-Decal Avro Shackleton AEW Mk. 2 von Revell im Maßstab 1:72

Hier sind zwei verschieden Versionen baubar, eine von 1973 und die andere von 1981. Da diese Version der englischen DIVA mit ihrem markanten dicken Bauchansatz im Original fast nur, wie auf den Bausatzbild zu sehen, in grau-blauen Einheitsbild geflogen wurde, unterscheiden sich beide Versionen aus dem Hause Revell nur geringfügig.

Auch bei den „benötigten Farben“ geht Revell mit den aktuellen Bauanleitungen neue Wege, indem die Farben nicht nur mit Nummern versehen sind, sondern auch gleich farblich dargestellt werden:

Revell-04920-Avro-Shackleton-Bauanleitung-Farbangaben-2 Avro Shackleton AEW Mk. 2 von Revell im Maßstab 1:72Leider hat man eine Angewohnheit beibehalten: Das leidige Mischen von Farben, die so nicht im hauseigenen Programm sind!

Der Aufbau des Bausatzes sowie der Spritzlinge läst weitere andere Versionen dieses U-Bootjägers erwarten.

Im allgemeinen wirken die Bausatzteile auf mich sehr filigran. Doch leider haben sich an wenigen Stellen Produktionsfehler eingeschlichen. Ich spreche hier von insgesamt 2 sogenannten Sinkstellen bei den Oberseiten beider Flügeln. Diese werde nur durch eine geschickte Lackierung versteckt werden können. Schade.

Insgesamt sind 2 klare…

… und 9 graue Spritzlinge im Bausatzkarton zu finden:

Obwohl ich nicht gerade DER Flugzeugspezialist bin, mag ich doch so manchen Flieger und bin auch der Besitzer von so manchem fliegenden Schätzken. Was ich hier an Revells Neuheit sehr gut finde sind die verschiedenen beweglichen Ruder, die Montage der Seitenfenster und die Montage des Fahrwerks, welches erst zum Schluss eingebaut werden soll. Hier kann bei dem Besuch des Fliegers in der Lackierkabine nichts davon abbrechen.

Ob man diesen Brocken aber sehr oft gebaut sehen wird, kann ich nicht beurteilen. Da mit den 193 zu verbauenden Teilen alles noch überschaubar ist macht mir jetzt schon die Größe des Modells eher Sorgen. Mit der Länge von 37 cm und der Spannweite von fast 51 cm benötigt der Modellbauer doch etwas mehr Platz zur Präsentation des fertigen Modells.

Hier schließt sich wieder der Kreis.

Wer einmal Fremd geht, lebt immer in der Gefahr bei seiner besseren Hälfte aufzufliegen. Deshalb spiele ich auch mit offenen Karten. Wenn ich den Flieger gebaut in meiner Vitrine stehen haben werde kann ich mein Fremdgehen eh nicht mehr leugnen.

Da fällt mir gerade noch etwas ein: “ SCHATZ ich sollte dir doch wohl noch etwas beichten. Der Postboote war Gestern noch da und hat da ein KLEINES PÄCKCHEN da gelassen. Da sind nicht deine Schuhe drin. Da war doch mal diese Aktion bei dem Modellbauhändler. Da konnte ich nicht widerstehen.  Du verstehst mich doch , oder? ”

Ihre Antwort kennt ihr ja schon…

Heinz Behler