Unlängst hat der tschechische Hersteller EDUARD das Flehen vieler Modellbauer erhört und eine zeitgemäße und, wie wir alle hoffen, korrekte Bf 109 F-4 herausgebracht.
Ich möchte gerne unsere Leser dazu einladen, mit mir einen Blick in den Karton zu werfen …
Öffnet man den schön gestalteten Karton, wird man von einzeln verpackten hellgrauen und transparenten Spritzlingen, Abziehbildern, Photoätzteilen, Masken und einer Bauanleitung begrüßt:
Viele der Spritzlinge und Teile kommen dem versierten Modellbauer bekannt vor, einige sind neu:
Für das schon aus der Schachtel perfekt zu bauende Cockpit liegen eine ganze Menge filigran gegossener Teile bei:
Die Rumpfhälften weisen sehr schön ausgeführte Oberflächendetails auf:
Einige der beigefügten Teile sind ganz offensichtlich NICHT für eine Friedrich gedacht:
Man sollte unbedingt die Bauanleitung zu Rate ziehen, bevor an irgendwelche Teile miteinander verklebt, um nicht versehentlich einen Variantenmix zu erstellen:
Die Tragflächen mit den für die meisten F-Varianten korrekten runden Radschächten:
Die Radschachtverkleidungen bestehen aus mehreren Teilen, weisen die korrekte Tuchbespannung auf, passen hervorragend zusammen und sehen wirklich klasse aus:
Die Gravuren, Nietreihen und auch das Innere der Radschächte sind von einer kaum zu toppenden Qualität:
Spätestens bei den folgenden Gussrahmen wird klar, dass Eduard sich hier beim bereits vorhandenen G-6 Bausatz bedient hat:
Details von einer umwerfenden Qualität wohin das Auge blickt:
Man hat beim Bau die Wahl zwischen Auspuffstutzen mit angegossenen Blenden …
… oder aufgebohrten Abgassammlern mit separat einzuklebenden photogeätzten Blenden:
Das Fahrwerk der F-4 – was hier fehlt, sind einzig die Bremsleitungen!
Typisch für eine Eduard ProfiPack-Edition – die beiden Platinen mit photogeätzten Details:
Eine bereits farblich behandelte …
… sowie eine Platine mit den „normalen“ Messingteilen:
In einer kleinen Klarsichttüte finden sich …
… die selbstklebenden Masken …
… für die es selbstverständlich einen separaten Platzierungsplan gibt:
Die Bauanleitung im DIN A4-Format beginnt mit einer sehr gut recherchierten historischen Einführung zum Vorbild:
Auf den folgenden 8 Seiten werden wir Modellbauer durch den Bau der Friedrich geführt – graphisch hervorragend gemacht, mit einer Unmenge von detaillierten Farbangaben und mit präzisen Angaben, welche Bauteile für welche Version benötigt werden.
Besser geht es kaum noch!
Die Nassschiebebilder sind von gewohnt exzellenter Qualität …
… und erlauben die Markierung von nicht weniger als sechs Maschinen, darunter auch eine Friedrich von Marseille:
Für die vielen winzigen, aber sehr gut lesbaren Wartungshinweise („stencils“ im Modellbauerneusprech) liegt ein gesondertes Blatt mit Platzierungsangaben bei:
Die Farbangaben folgen -wie bei Eduard üblich- dem Gunze-System:
Mein Fazit nach dem ersten flüchtigen Blick in die Schachtel:
Ein umwerfender Bausatz, der schon von Anfang an Modellbauspaß verspricht.
Und wenn er sich so leicht bauen lässt wie die neue G-6 des gleichen Herstellers, dann steht einem Topmodell nichts mehr im Wege!
Erhältlich direkt im Eduard online-shop.
Und wer sich mit dem reinen Plastik, ohne jeden SchnickSchnack, zufrieden gibt, dem empfehle ich die OVERTREE-Edition der Bf 109 F-4.
Aber man sollte sich beeilen: Die OVERTREE-Ausführungen sind meist nur für kurze Zeit zu haben! Und bei einem Preis um die 15 Euro sind diese Kits ein absolutes Schnäppchen!
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen