BMW Isetta 250 im Maßstab 1:16 von Revell

Ich würde einmal gerne wissen wie viele Touristen damals mit einer solchen Isetta über die Alpen in den Süden in den wohlverdienten Urlaub fuhren. Ich behaupte, dass heute fast keiner eine solche Strapaze mit einem solchen Auto auf sich nehmen würde: Ohne Klimaanlage, Servolenkung, Radio und anderem Gedöns. Es gab nur eine Tür, zwei Sitzplätze vielleicht drei Gänge und genau vier Räder. Wow, was für eine Ausstattung!
Mit der kleinen Isetta verbinde ich das berühmte deutsche Wirtschaftswunder …

Revell-07030-BMW-Isetta-12 BMW Isetta 250 im Maßstab 1:16 von RevellAber wie kam BMW zu diesem Kleinwagen?

Nach dem Krieg baute BMW ab 1948 als erstes wieder Motorräder. Da die Firmenkassen leer waren, musste ein Auto her. Als erster Wagen wurde ab 1952 der BMW 501, der sogenannte Barockengel, produziert. Dieser Wagen war für diese Zeit viel so groß und übermotorisiert., somit konnte sich fast keiner dieses Auto in dieser schwierigen Zeit leisten.

„Was tun?“ sprach Zeus.

Ein Plan B musste her und das fix wobei die leeren BMW-Kassen auch noch zu beachten waren.

Man wurde in Italien fündig. Hier fanden die Münchner einen passenden Kleinstwagen.

Die Südländer und die BMW Jungs wurden sich bei den Lizenzrechten schnell einig.

Die Produktion bei BMW startete 1952 noch im gleichen Jahr. Aber warum so ein Kleinstwagen mit einem solchen kleinen Motörchen? Hier war nicht nur die Geldbörse des Käufers entscheidend, sondern auch der schon angesprochenen Motor. Viele Deutsche besaßen zur damaligen Zeit nur den Führerschein Klasse 3. Mit diesem konnte man aber nur einen Wagen mit 250 cm³ fahren. Genau die Größe, wie er in der kleinen Isetta verbaut wurde. Noch ein weiteres Argument sich als Käufer für die Isetta zu entscheiden. In den Jahren wurde die Isetta zu einem Verkaufsschlager und füllte somit wieder die Kassen von BMW. Also alles richtig gemacht.

Ähnliche Verkaufszahlen erhoffen sich ja auch die Jungs von Revell. Ob diese den gleichen Erfolg haben werden, wie die Münchner damals mit ihrer Isetta hatten, wird sich zeigen.

Die Isetta aus Bünde ist in 1:16 gehalten. Beim Öffnen der “berühmten Art” von Revellverpackung kommen eine Karosse, 8 verschiedene Spritzlinge, ein Decalbogen, 4 Gummireifen sowie die Bauanleitung zum Vorschein:

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Beim Auspacken ist mir etwas Unerfreuliches sofort aufgefallen. Wie wurde denn hier gearbeitet? Hier wurde der weiße Spritzling E zusammen mit der Karosse in einem Beutel verpackt oder sagen wir lieben stramm verschnürt. Mit dem Resultat, dass der besagte Spritzling sehr krumm daher kommt.

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Ein Indianer hätte seine Freude daran. Dieser könnte ihn als Bogen mit passenden Pfeil zum Jagen benutzen. Spaß bei Seite. So zu verpacken geht gar nicht. Die Teile am Spritzling haben aber keinen Schaden genommen. Gott sei Dank.

Bei der Durchsicht der Spritzlinge konnte ich feststellen, dass der Guss der Teile als gut zu bezeichnen ist. Diese habe ich bei den Bündenern bei dem von mir besprochenen McLaren schon anders gesehen. Geht doch.

Beim Unterboden sind wieder viele Teile mit angegossen.
Hier muss beim Lackieren wieder viel mit Klebeband gewerkelt werden. Mich persönlich nervt dieses. Die Revelljungs könnten es den Modellbauern mit mehreren verschiedenen Teilen, die nach dem Lackieren zusammengeklebt würden, unser Modellbauleben um ein vielfaches leichter machen. Hier frage ich mich wieder warum die schlechtere Lösung gewählt wurde? Werden dadurch die Kosten für den Hersteller geringer????? Ich denke eher nicht.

Die beiden transparenten Spritzlinge sind bei meinem Kit wieder tadellos.

Hier hat Revell über die Jahre gesehen doch sehr große Fortschritte gemacht. Weiter so.

Der Decalbogen ist für diese Art von Auto doch umfangreich.

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Ob ich aber die weißen Ringe für die Weißbandreifen verwende? Ich denke nicht. Es ist bestimmt Geschmacksache. Andere Hersteller lösen solche Probleme aber auch anders. Diese bedrucken ihre Reifen, welches bestimmt zu einem besseren Ergebnis führt. Ja die Reifen –  Revell eben:

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Um Längen besser als die Reifen aus den Neunzigern. Andere Hersteller sind aber mit deren Reifen zum Teil noch besser.

Aus wenigen Teilen wird der Motor zusammen gebaut. Bei der Größe ist das aber mehr als in Ordnung. Schön finde ich auch, dass die Tür offen gebaut werden kann.

Ich bin selber noch nicht schlüssig welche Variante ich bauen werde. Ebenso ermöglichen die Ostwestfalen 2 Möglichkeiten mit dem Isettafaltdach. Offen oder geschlossen bauen ist hier die Frage. Was ich wieder nicht als gute Lösung ansehe sind die beiden Seitentaschen im Innenraum. Warum wieder angegossen und dann noch geschlossen ohne Öffnung??????

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Für mich ein klarer Minuspunkt. Hier in eine mögliche Öffnung eine Straßenkarte zu stecken würde sich am Modell mehr als gut machen. Auch der verchromte Spritzling wirkt wieder etwas dick beschichtet. Hier könnte weniger mehr sein.

Schön finde ich auch das Revell an die BELADUNG der Isetta gedacht hat. Leider wurde der Koffer wieder nur aus 2 Teilen konstruiert. Ich glaube ich kaufe mir lieber eine Rolle Klebeband zusätzlich. Bei diesem Kit wird wieder viel von dieser Sorte Klebeband drauf gehen. Schade. Die Karosse oder sagen wir lieber die Kabine wirkt aber sehr stimmig und knuffig.

Der Bauplan im neuen Revelldesign ist wirklich klasse und lässt keine Fragen offen:

Obwohl – ich frage mich schon, warum man den neuen Bausätzen keinerlei historische Hintergründe mehr spendiert? Man findet nur ein hübsches Bild des gebauten Modells auf der Titelseite, wo früher Informationen zum Vorbild waren:

Revell-07030-BMW-Isetta-11 BMW Isetta 250 im Maßstab 1:16 von RevellDie Farbangaben für die einzige Farbvariante …

Revell-07030-BMW-Isetta-31 BMW Isetta 250 im Maßstab 1:16 von Revell… beziehen sich natürlich auf das eigene Farbsystem:

Revell-07030-BMW-Isetta-2 BMW Isetta 250 im Maßstab 1:16 von RevellFassen wir kurz zusammen: Die Verpackung ist eben Revell, Bauplan Daumen nach oben, gleiches gilt für den Kit allgemein wobei aber noch Luft nach oben bleibt.

Ich bin einmal gespannt wie alles zusammen passt an diesem kleinen BMW.

Nicht das ich danach Urlaubsreif bin und mich mit einem Kleinwagen über die Alpen auf den Weg nach Italien mache. Ich bin aber sehr zuversichtlich.

Es lebe BELLA ITALIA.

Und weil´s so schön ist – hier noch zwei Photos der Isetttas, die wir zur Ausstellung der Modellbaufreunde Bünde im August 2016 bestaunen konnten:

Heinz Behler  von den Modellbaufreunden Borgentreich / Modellbaufreunde Bünde