Build Review M31 U.S. Tank Recovery Vehicle 1:35 Takom (#2088)

Zur Abwechslung stellen wir heute mal wieder ein gebautes Modell vor, und zwar den M31 U.S. Tank Recovery Vehicle inkl. Diorama von Dirk Fries.

Da ein Großteil der Zutaten hier bei Kitreviewsonline bereits in der Vergangenheit vorgestellt wurden möchten wir zunächst die Bausätze und Zubehörartikel nochmal kurz vorstellen:

 

M31 U.S. Tank Recovery Vehicle 1:35 Takom #2088

Harley Davidson WLA Miniart 1:35

Date Palm Set 1:35 Reality in Scale (#PLM08)

US Soldier at rest WWII Royal Model (#193)

Wooden Boxes & Crates 1:35 Miniart (#35581)

Tool Box US set 2 1:35 Eduard (#TP094)

USA Air Compressor 1:35 Mirror Models (#35050)

Field tool shop – Italeri 1/35

Zusammenbau M31

Der Bau des M31 von Takom geht recht zügig von der Hand und birgt keine großen Überraschungen. Lediglich beim Zusammenbau des Aufbaus sollte man auf genaue Ausrichtung der Teile achten, da die der Aufbau aus relativ vielen Teilen besteht und so das Risiko von Lücken besteht. Netter Clou: Die Frontpanzerung in der sich die Sichtluke des Fahrers befindet kann geknickt werden und so an die anderen Bauteile angepasst werden.

Um die Laufrollen (Bogies) korrekt darzustellen müssen mit einem scharfen Skalpell noch zusätzliche Nietenköpfe vom Gussast abgetrennt und die Bogies aufgeklebt werden.

Mithilfe von Tamiya Extra Thin wurde die Oberfläche der Laufrollen angelöst und die Rollen wurden danach über eine Nagelfeile gerollt. Dies gibt es Laufrolle ein abgenutztes Aussehen. Zusätzlich können mit einem Skalpell noch kleine Ecken aus den Kanten der Rollen ausgeschnitten werden. Das Takom immer gerne für uns Modellbau mitdenkt ist ja mittlerweile bekannt. So hat Takom beim Bausatz des M31 auch eine an Biegehilfe für die Schutzgitter der Scheinwerfer gedacht. Tip: Vor dem Biegen sollten die Schutzgitter über einer Flamme ausgeglüht werden, da sie sich so leichter biegen lassen. Mithilfe eines Bohrers müssen hier uns da noch einige Löcher gebohrt werden. Eine Besonderheit soll noch erwähnt werden: Takom hat dem Bausatz zur Darstellung des Seils ein Kupferseil beigelegt. Auch nach mehrfachem Ausglühen war das Kupferseil nicht flexibel genug um es in enge Radien zu biegen. Aus diesem Grund wurde das Kupferseil durch Perlseide mit passendem Durchmesser ersetzt.

Lackierung und Alterung M31

Nach einer Grundierung in weiß erfolgte ein Preshading mit schwarzer Farbe von Mission Models. Danach stand dann die Lackierung in Olive Drab ab – aber welches ? Frei nach einem bekannten Werbespruch aus den 90’er Jahre: „Die Geschichte von Olive Drab ist eine Geschichte voller Missverständnisse.“

Der M31 wurde zwischen November 1942 und Dezember 1943 aus gebrauchten M3 Lee hergestellt. Nach meinem Unterlagen wurde bei der US Army der Farbton FS 33070 zwischen 1941 und 1943 verwendet. Also entschied ich mich für den Farbton FS 33070 von Mission Models (MMP-026). Im nächsten Schritt wurde die Grundfarbe etwas aufgehellt und mit dieser Mischung wurden dann offene Flächen übernebelt. Auf diese Basis wurden dann verschiedene Filter von Mig Productions aufgebracht und nach einer ausreichenden Trocknungsphase wurde die Oberfläche dann mit glänzende Klarlack von Alclad versiegelt. Auf die glatte Oberfläche konnte dann ein Pin-Washing für aufgebracht werden.

Als Vorbild hatte ich mir ein Fahrzeug des 1st Armored Regiment, Service Company, El Guettar, Tunisia, April 1943 in den Kopf gesetzt. Das Original ist auf dem Cover von „Heavy Wrecker: A Visual History of the U.S. Army’s Wheeled and Tracked Wreckers 1940-1949“ von David Doyle abgebildet. Einerseits ist das Fahrzeug recht verstaubt und wurde sehr phantasievoll abgetarnt.

Zunächst besorgte ich mir eine Risszeichnung des M31, druckte diese Maßstabsgetreu aus und zeichnete die wichtigsten Tarnlinien ein. Danach trainierte ich dann mit einer Evolution Airbrush mit 0.2mm Düse die feinen Linien zu lackieren und dabei den optimalen Druck und den korrekten Verdünnungsgrad der Farbe zu finden. Nach einigem Training malte ich mir stark verdünnter Farbe die Tarnung auf das Modell auf und folgte dann diesen Linien mit der Airbrush. Im Nachhinein hätte ich vielleicht die Anschaffung einer 0.15mm Düse in Betracht ziehen sollen. Danach wurde das Fahrzeug dann ordentlich eingestaubt und auch leicht verrostet.

Bemalung Holzkiste

Am Ausleger des M31-Krans sollte ein GMC Motor angebracht werden der gerade aus einer Transportkiste gehoben werden. Kiste und Motor gab es von Verlinden. Zunächst wurden die einzelnen Holzbretter mit verschiedenen Holzfarben bemalt um bereits erste Farbnuancen zu erhalten. Danach bemalte ich die komplette Kiste mit Mattlack, um eine rauere Oberfläche zu erhalten, damit spätere Farbaufträge besser darauf halten können. Diese bestanden dann aus verschiedenen Farben von Vallejo, die soweit verdünnt wurden, dass sie als Filter verwendet werden konnten. Danach wurden die Tiefen dann noch mit einem Washing von Mig Productions betont. Überschüssige Farbe wurde mit einem Wattestäbchen entfernt. Zum Abschluss wurden noch Transporthinweise von Archer Transfers „aufgerubbelt“.

Brunnen Scratchbau

Um das Diorama mit Leben zu füllen sollte auch ein afrikanischer Brunnen mit hinzu. Bei einer Recherche stolperte ich über einen Brunnen von Reality in Scale, der recht gut zu meinen Vorstellungen passte. Aber statt einfach den fertigen Brunnen zu kaufen wollte ich mich an einem Selbstbau nach Vorbild versuchen. Also schnappte ich mir eine Rolle Toilettenpapier und kürzte sie so, dass sie ungefähr bis zur Hüfte einer Figur in 1:35 reicht. Um die Pappe verstärken fügte ich noch ein zweites Stück der Rolle ein und verklebte die Pappe mit Holzleim. Den „Pappbrunnen“ ummantelte ich danach mit FIMO Air und drückte kleine Dekosteine aus dem Programm eines süddeutschen Discounters in die FIMO Masse. Zur Sicherheit überpinselte ich die Oberfläche mit verdünntem Weißleim um den Steinen mehr Halt zu geben. Danach trug ich eine Acrylmasse zur Darstellung von Dioramenoberflächen „Desert Sand“ auf die Überfläche auf um der Oberfläche eine passende Struktur zu verleihen. Danach bemalte ich einzelne Steine in unterschiedlichen Grautönen und verwendete dann verschiedenen Filter als letzten Schliff für den Brunnen. Während der Brunnen nun gut durch trocknete erstellte ich aus Plastiksheet 2 halbrunde Deckel und stellte mithilfe eines Bohrers und Kristal Klear Metallnieten dar. Die Bemalung der Holzteile erfolgte in ähnlicher Form wie bei der Kiste. Mit etwas Perlseide stelle ich dann ein Stück Seil dar, baute einen einfachen Holzeimer der mit einer Metallkugel gefüllt wurde um mehr Gewicht zu erhalten und so das Seil straff hält. Die Kugel wurde dann noch schwarz bemalt und der Eimer wurde mit Aqua Magic von Deluxe Materials aufgefüllt.

Zusammenbau und Bemalung Palme

Die Palme stammt von Reality Scale und man kann aus dem Bausatz mit einfachen Mitteln eine wunderbaren Nachbau zaubern. Der Stamm wurde eigentlich nur mit einer Farbe und 2 Washings behandelt und abschließend mit der Grundfarbe nochmal vorsichtig trockengemalt. Die einzelnen Palmblätter bestehen aus einer sehr dünnen Folie und können mit einer Pinzette vorsichtig vom Trägerfilm abgelöst werden. Der beiliegende Draht wird dann auch eine Seite geklebt um die Palmblätter zu verstärken. Danach können die Blätter gebogen und bemalt werden. Hier sollte man darauf achten insbesondere die unteren Blätter in Brauntönen zu lackieren.

Darstellung von auslaufendem Öl

Als kleines Gadget sollte noch etwas auslaufendes Öl auf dem Diorama dargestellt werden. Zunächst wurde in einem Kanister von PlusModel ein Loch gebohrt wo die Öffnung des Kanisters zu suchen wäre. Danach klebte ich ein Stück unsichtbares Nähgarn in den Kanister ein und trug Deluxe Materials Making Waves in mehreren Schichten auf. Making Waves verdickt nach der Trocknung das unsichtbare Nähgarn. Da Making Waves klar austrocknet war dieser klare Strang im letzten Schritt nur noch durch eine passende, durchscheinende Farbe zu bemalen.

Fazit:

Der Bau des M31 U.S. Tank Recovery Vehicle verlief recht angenehm und zügig. Irgendwie erinnern die modernen Bausätze von Takom immer mehr an die „Schüttelbausätze“ von Tamiya – Relativ wenige Teile mit einer super Detaillierung, perfekten Gussqualität und einer hervorragenden Passgenauigkeit. Da der Turm und Ausleger des M31 auch in Arbeitsposition dargestellt werden kann bietet das Modell unzählige Gestaltungsmöglichkeiten, wobei man eingestehen muss, dass der M31 seinen Ausleger meistens in Richtung Heck trug und somit Fahrzeuge abschleppte. Eine Positionierung zur Seite, wie hier dargestellt, war eher selten der Fall, übt aber einen gewissen optischen Reiz aus. Auf jeden Fall ist der Bausatz des M31 absolut zu empfehlen !

Zum Schluss noch eine Bilder des fertigen Modells bzw. Dioramas: