Der Camaro erfreut sich im Original seit seiner „Wiederauferstehung“ im Jahr 2009 großer Beliebtheit. Das Modell von amt stellt die aktuelle 2016er Version in der Ausführung SS – die Abkürzung für „Super Sports“ – dar.
Vorbild
Der erste Camaro wurde schon 1966 vorgestellt, damals vor allem als Konkurenz zum überaus erfolgreichen Ford Mustang.
Der amt-Kit zeigt die aktuellste Variante, die als sechste Generation der Reihe seit Ende 2015 im Verkauf ist. Konkret handelt es sich um die Version „SS“, das für „Super Sports“ steht. Diese Variante gibt es ausschließlich mit einem V8-Motor mit 6,2 Litern Hubraum, der bei einer Leistung von 333 kW (453 PS) das beeindruckende Drehmoment von 617 Newtonmetern erzeugt. Das genügt trotz der fast 1800kg für eine Endgeschwindigkeit von 290 km/h und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,4 Sekunden. Daß dabei die offizielle Herstellerangabe eines Verbrauchs von 12,5 Liter auf 100 km garantiert nicht eingehalten wird, versteht sich. Aber wer fragt schon bei einem V8 nach dem Verbrauch, wenn er erstmal zum Leben erwacht? 😉
Modell
Der Bausatz beinhaltet einen Decalbogen, 7 Klarsichtteile, 10 verchromte Teile, Karosserie und Unterboden als seperate Teile sowie 8 Spritzlinge in einem hellen, fast weissen Kunststoff mit nochmal ca. 80 Teilen.
Die Teile sind in der üblichen hohen amt-Schachtel sicher und seperat verpackt verstaut.
Beginnen wir mit der Karosserie. Diese ist sehr lackierfreudig einteilig gestaltet, womit durch die durchdachte Gestaltung der Anbauteile jegliches Abkleben entfällt.
Die Details sich scharf und sauber, Grat ist hier nur in feinen Ansätzen vorhanden. Die wuchtige Form des Vorbilds ist für mich perfekt getroffen:
Interessant: Im Dachhimmel steht der Tag der Herstellung und das Herkunftsland China, sinnigerweise viel sauberer gedruckt als der Decalbogen…:
Das Chassis ist ebenfalls schön durchdetailiert, der Guß sauber und ohne Auswerfermarken oder Sinkstellen:
Der Innenraum nebst Armaturenbrett:
Die Details sind absolut ausreichend für mein Empfinden, nett find ich zum Beispiel die vorhandenen Gurtschlösser.
Das Armaturenbrett ist eher einfach detailiert, aber auch hier halte ich es für ausreichend. Eine entsprechende Bemalung sollte es dem Original recht nahe bringen.
Seitenverkleidung und Sitze:
Die Sportsitze sind sauber geformt, das gleiche gilt für die Seitenteile:
Die Bremsscheiben mit den angegossenen Bremssätteln. Das macht das Lackieren etwas aufwendiger, aber es ist auch nicht wirklich ein Problem. Falls jemand die Lochung vermisst: Die Serienscheiben sind gemäß diverser Vorbildfotos in der Tat glatt und ungelocht.
Auspuffanlage und Radträger:
Auch hier schöne Details und recht sauberer Guß:
Die Motorhaube sowie der Spoiler, typische Merkmale der „Super Sports“-Version:
Der Spoiler ist schön dünn:
Die Öffnungen auf der Motorhaube sind keine, aber wen es stört, der wird sicher problemlos einen Weg finden, die zu öffnen:
Motorteile:
Hier ist ein wenig mehr Grat zu finden, aber für mich alles noch im hellgrünen Bereich. Der Guß ist ansonsten tadellos und vor allem ohne Versatz, wie generell bei dem Kit:
Kühler, Radträger, Diffusor…
Die typische Motorabdeckung:
Der fein strukturierte Radträger:
Und der Diffusor als seperates Teil. Der Modellbauer dankt es bei der Lackierung.
Zu guter Letzt weitere Teilefür Motoraum, Kühlergrill etc…
Ich denke, hier sprechen die Bilder für sich. Wieder ein kleines bißchen Grat, aber durchweg schöne Details:
Nun zu den Chrom-Teilen. Die Einsätze der Haupscheinwerfer inklusive LED-Tagfahrlicht sind prima gestaltet, hier stört auch die etwas dicke Chromschicht nicht wirklich:
Die Auspuffenden hingegen wirken schon ein wenig rustikaler. Man muß einfach mal schauen, ob sie nach einer schwarzen Lackierung des Innenlebens optisch passen oder ob man zu Ersatz zum Beispiel in Form von Adernendhülsen aus dem Elektronikbedarf greift:
Die 20″-Felgen sind schön gestaltet, aber auch heftig verchromt. Ich werde sie bei meinem Modell schwarz lackieren, darum kommt der Chrom ohnehin runter. Wer mag, kann das auch so tun und dann zum Beispiel mit ALLCLAD II-Lacken neu „verchromen“.
Die Vinyl-Reifen sind stimmig und mit asymetrischem Profil versehen. Lediglich der Herstelleraufdruck fehlt, aber das kann ich verschmerzen. Lieber so als eine zu markante Prägung:
Die Klarsichtteile kommen perfekt verpackt daher und sind dementsprechend auch ohne jeden Kratzer:
Die Heckleuchten sind sogar schon vorbildgerecht teilweise (!) rot eingefärbt:
Und die Scheibenrahmen sind blitzsauber vorlackiert, zudem ist die heizbare Heckscheibe aufgedruckt. Vielleicht einen Tick zu markant, aber dennoch toll gemacht. Warum man nicht gleich den ganzen Dachhimmel mit lackiert hat, ist wahrscheinlich den unterschiedlichen Innenraumfarben geschuldet:
Die Scheiben sind wirklich glasklar:
Die Decals sind zahlreich, aber vom Druck her recht grob gerastert. Hier ist bei mir zumindest beim Markenemblem zum ersten Mal wirklich der Drang zum Zubehörmarkt erwacht. Ansonsten halte ich sie für durchweg brauchbar:
Die Anleitung besteht aus einem Faltblatt mit 8 Din A4-großen Seiten und läßt keine Fragen offen. Die Farbangaben sind recht grob gehalten ohne konkreten Bezug zu einem Hersteller, auch fehlen genaue Angaben zu möglichen Vorbildfarben. Aber davon abgesehen ist sie wirklich sehr gut gemacht:
Fazit:
Ein toller Bausatz eines tollen Vorbilds. Auch wenn vielleicht nicht der allerletzte Tick Detail-Schärfe eines aktuellen Tamiya-, Aoshima- oder Fujimi-Kits erreicht wird, so haben wir hier doch einen sehr guten, fein detailierten Bausatz vor uns, der aufgrund seiner durchdachten Konstruktion sicher auch von einem Anfänger bewältigt werden kann. Zudem gibt es auch eine Version mit vorlackierter Karosserie. Auch das Preis-Leitungsverhältnis stimmt, darum von mir ein klares:
Absolut empfehlenswert!
KlausH