Takom führt die erfolgreiche Pantherserie in 1:35 weiter und erfreut uns mit dem Jagdpanther G2 !
Das Vorbild
Ab 1942 wurde ein neuer Panzerjäger für die Wehrmacht projektiert, der über ein 8,8-cm-PaK 43/3 L/71 Geschütz verfügen sollte, das für die vorhandenen Panzer III und IV zu groß war. Als Chassis sollte der neue Panzerkampfwagen V „Panther“ verwendet werden. Ab Januar 1944 erfolgte dann die Serienproduktion des „Jagdpanthers“. So wurden bis Kriegsende insgesamt 382 Jagdpanther bei den Firmen MIAG in Braunschweig und MNH in Hannover hergestellt.
Die Unterscheidung in „G1“ und „G2“ wird eigentlich nur in englischsprachiger Literatur unterschieden. Historisch ist keine solche Unterscheidung bekannt. Im deutschen Sprachgebrauch wird eher in „früh“ und spät“ unterschieden. Die Version „G2“ verfügte über das Motordeck des Panther G, eine größere Geschützblende, ein zweigeteiltes Rohr für die Pak 43/3. Generell muss aber beim Monat eigentlich nach Produktionsmonaten unterschieden werden, da jeden Monat Änderungen in die Produktion einflossen. Eine Übersicht dazu findet sich z.B. bei http://www.panther1944.de
Der Bausatz
Bei dem Bausatz handelt es sich wieder um einen „Full Interio“ Bausatz, also einen Bausatz mit voller Inneneinrichtung. Entsprechend beeindruckend zeigt sich auf die Inhaltsliste:
- 29 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 1 Oberwanne aus grauem Polystyrol
- 2 Montagehilfen aus grauem Polystyrol
- 1 PE Platie
- 2 Decalbögen
- 2 verschiedene Metallseile
29 Gussäste sind definitiv eine klare Ansage – Schauen wir uns die Gussäste also im Detail an
Oberwanne
Fangen wir mit der späten Oberwanne an. Die „späte“ Oberwanne (oder „G2) wird dadurch charakterisiert, dass ab September 1944 kein Zimmerit mehr auf die Wannen von Jagdpanthern aufgetragen wurde.
In unserem Exemplar war die Wanne aufgrund der filigranen Ausführung leicht verzogen. Mit Einbau von Dach und Motordeck sollte sich dieser Verzug aber von selbst erledigen. Schön getroffen sind die verschiedenen Schweißnähte.
Gussast „A“
Der doppelt beiliegende Gussast „A“ mit den Laufrollen ist uns bereits von anderen Panthern von Takom bekannt.
Wunderbar ausgearbeitete und knackscharfe Details ! Beachten Sie die schönen Schraubenköpfe !
Gussast „C“
Natürlich verfügt auch dieser Bausatz wieder über die beliebten Segmentketten. Gussast „C“ liegt natürlich ebenfalls doppelt bei.
Das Profil der einzelnen Kettenglieder sind einfach perfekt getroffen !
Gussast „D“
Treibräder und Schwingarme finden wir am Gussast „D“, der doppelt beiliegt.
Immer wieder schön bei den Bausätzen sind die feinen Angüsse die das Abtrennen der Teile stark vereinfachen.
Gussast „E“
Weiter geht es mit den Schwingarmen und den ersten Teilen der Inneneinrichtung, wie z.B. dem Fahrersitz.
Zwar kennen wir die Rückseite des Sitzes bereits von anderen Pantherbausätzen, trotzdem sind wir immer wieder bei dem Anblick begeistert.
Gussast „E2“
E2 ist ein typischer Gussast mit diversen Kleinteilen.
Besonders gefällt hier das wunderbar filigrane MG 34.
Gussast „F“
Da dem Bausatz auch wieder die Segmentketten beiliegen, liegen natürlich auch wieder die Führungszähne in Segmenten am doppelt beiliegenden Gussast „F“ vorhanden.
Die einzelnen Führungszähne erscheinen auch unter dem Makro wunderbar ausgearbeitet und vorbildgerecht.
Gussast „F2“
Am Gussast F2 befinden sich ebenfalls ein paar Kleinteile.
Sowohl Feuerlöscher als auch Bolzenschneider sind hier echte Hingucker !
Gussast „F3“
Alles was man für die Darstellung der 8,8-cm-PaK 43/3 L/71 benötigt finden wir am Gussast „F3“.
Das Geschützrohr liegt einteilig bei und steht Metallrohren in nichts nach. Die Gussstruktur der Geschützblende ist ebenfalls perfekt dargestellt.
Gussast „H5“
Ein besonders filigraner Gussast ist der Gussast „H5“. Hier finden wir den Behälter für die das Werkzeug zum Reinigen des Rohres, sowie Stangen an denen Ersatzkettenglieder angehängt werden.
Beim Abtrennen der filigranen Teile ist etwas Vorsicht geboten.
Gussast „J2“
Diverses Werkzeug wie Bolzenschneider, Schaufel, Axt, Wagenheber und Schlaufen für die Abschleppseile finden sich am Gussast „J2“.
Auch hier finden sich wieder wunderbar feine Angüsse an den filigranen Bauteilen.
Gussast „J5“
Neben den Treibrädern ab Gussast „D“ finden wir ein zusätzliches Set Treibräder am Gussast „J5.
Gussast „K5“
Die Seitenschürzen, vordere Kotflügel und die hinteren Staukisten finden wir am Gussast „K5“.
Durch einfaches Abtrennen der einzelnen Schürzenelementen können auch nur einzelne Elemente am Jagdpanther angebracht werden. Jagdpanther mit fehlenden Schürzenelementen waren durchaus üblich und durch das Fehlern der Elemente wirken die Fahrzeuge oftmals interessanter und es wird auch der Blick auf die obere Kette ermöglicht. Da die Schürzen auch recht dünn sind können mit z.B. einer heißen Nadel auch recht einfach Beschädigungen zugefügt werden.
Gussast „L“
Als nächstes kommen wir zu den ersten Teilen des Motors.
Filigrane Details wohin das Auge schaut ! Sinkstellen, später sichtbare Auswerfermarker oder Gussfehler sind dagegen keine zu finden.
Gussast „M“
Am Gussast „M“ finden wir viele verschiedene Kleinteile für den Innenraum des Jagdpanthers.
Beachten Sie die Riffelstruktur auf den Pedalen des Fahrers im rechten, oberen Bild – Bemerkenswert !
Gussast „N“
Der eigentliche Motor, ein Maybach HL 230 P 30 mit 700 PS, liefert uns nun der Gussast „N“.
Beim Motor handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um einen „Bausatz im Bausatz“. Vielleicht bringt Takom diesen Motor auch mal als Einzelbausatz auf den Markt ?
Gussast „N2“
Der Gussast „N2“ ist charakteristisch für die G2 (späte) Variante.
Die Funkgeräte sind absolute beeindruckend detailliert, wie auch die Blende für das 43/3 L/71 Geschütz.
Gussast „N3“
Der späte Jagdpanther war mit dem Motordeck des Panther G ausgestattet, dass wir am Gussast „N3“ finden.
Beachten Sie die Öffnungen zwischen den einzelnen Blättern der Ventilatoren – Perfekter Formenbau !
Gussast „R3“
Auch R3 beinhaltet ebenfalls viele verschiedene Teile für die Inneneinrichtung des Jagdpanthers.
Das schönste Bauteile an diesem Gussast ist definitiv das MG 42. Diese Detaillierung ist nur noch durch Resin zu toppen !
Gussast „S3“
Im Bausatz sind 54 Granaten enthalten.
Gussast „T3“
Auch T3 beinhaltet eine breite Auswahl vieler verschiedener Kleinteile für den Innenraum des Jagdpanthers.
Sehr fein geraten sind die 7 Gasmaskenbehälter.
Gussast „U3“
Weitere Bauteile für den Motordeck/Heck finden wir an Gussast „U3“.
Gussast „V3“
Und weiter gehts es mit Teilen für den Innenraum, darunter auch die Halterungen für die Granaten.
Gussast „W3“
Die Seitenteile für die Unterwanne, Feuerschutzwand und Heck des Jagdpanthers finden wir am Gussast „W3“.
Diese Großteile strotzen nur so von Details wie Wartungsklappen, Nieten und Schraubenköpfen – Absolut beeindruckend !
Gussast „Y3“
Zum Abschluss der Gussäste finden wir am Gussast „Y3“ den Boden der Unterwanne, das Dach des Kampfraums und die Böden über den Ketten, wo auf denen die Granaten gelagert wurden.
Auch hier finden sich, wie bei allen Teilen des Bausatzes, keinerlei Sinkstellen oder Fischhaut – einfach genial !
Montagehilfen
Wie bereits von anderen Pantherbausätzen von Takom bekannt werden die Segmentketten mithilfe von 2 Montagehilfen zusammengesetzt, die den Zusammenbau definitiv sehr erleichtert.
PE Platine
Bei den PE Platinen beschränkt sich Takom auf das Nötigstem, also die Lüftungsgitter.
Metallseile
Zur Darstellung von Abschleppseilen liegen 2 gedrilltes Kupferdrähte mit verschiedenen Durchmessern bei.
Decals
Dem Bausatz liegen 2 Decalbögen bei. Ein Bogen beinhaltet Hoheitszeichen und Turmnummern.
Der andere Bogen beinhaltet Instrumente, Wartungshinweise und Beschriftungen für die Granaten.
Bauanleitung
Ein Bausatz mit 29 Gussästen benötigt logischerweise natürlich eine recht umfangreiche Anleitung. Auf der ersten Seite der Anleitung wird kurz die Geschichte des Jagdpanthers in englischer Sprache erklärt. Nach einigen generischen Hinweisen findet sich dann eine Übersicht alle Gussäste bzw. beinhalteten Teile. Danach wird der Zusammenbau in 49 Bauschritten detailliert aufgezeigt. Während des Baus gibt es dann verschiedene Optionen, die zum Teil eine gründliche Recherche benötigen.
- Sitze des Funkers und Ladeschützen hochgeklappt und herunter geklappt
- 2 verschiedene Treibräder zur Auswahl
- 2 verschiedene Flammenvernichter
- optional Panzerungen der Lüfter auf dem Motordeck
Die Farbangaben beziehen sich ausschließlich auf das Farbsystem von Ammo by Mig. Üppige 6 Markierungsvarianten haben Takom bzw. Ammo by Mig zusammengestellt:
- II. Abteilung Pz. Lehr Rgt. 130. Germany, April 1945, Tumnummer 822
- II. Abteilung Pz. Lehr Rgt. 130. Germany, April 1945, Turmnummer 721
- s. Pz. Jg. Abt 655, Meppen, Germany, May 1945, Turmnummer 223
- KG Wiking, Hannover, Germany, Spring 1945, keine Turmnummer
- s. Pz. Jg. Abt 655, Meppen, Germany, April 1945, keine Turmnummer
- s. Pz. Jg. Abt 655, Meppen, Germany, April 1945, keine Turmnummer
Natürlich liegt dem Bausatz auch eine Bemalanleitung für den Innenraum bei.
Fazit:
Einfach nur Hammer was Takom hier wieder gezaubert hat. Egal wie genau wir die einzelnen Teile betrachten und unterm Makro untersuchen – wir finden keine nennenswerte Kritikpunkte. Es liegt natürlich auf der Hand, dass bei einem Fahrzeug bei dem jeden Monat Änderungen in die Produktion einflossen auch ein gewisses Maß an Eigenrecherche erfordert. Hierfür möchten wir die folgende Webseite empfehlen: http://www.panther1944.de
Die Inneneinrichtung ist ebenfalls sehr genau recherchiert und sehr detailverliebt modelliert. Auf der andern Seite wäre es vielleicht noch eine Produktidee für Takom die bereits erschienenen Pantherbausätze zu einem günstigeren Preis ohne Inneneinrichtung anzubieten um so noch mehr Käufer zu erreichen. Eine ähnliche Strategie verfolgt ja Eduard mit der „ProfiPACK“ und „Weekend Edition“ Strategie.
Auf jeden Fall hat der Jagdpanther von Takom das Zeug zu einem echten Meisterstück und wird beim Bau eine Menge Spaß bereiten! Vielen Dank an Takom für diesen absoluten Knallerbausatz der ganz sicher seine Fans und Käufer finden wird !
Absolut zu empfehlen !
Erhältlich im Onlineshop von Modellbau König