H 145M LUH KSK in 1:32 von Revell 04948

Im September diesen Jahres war es so weit: Nach langem Warten brachte Revell die H145M des KSK in den Handel. Angekündigt für Dezember 2016, hatte sich die Auslieferung immer mal wieder verschoben.
Schauen wir gemeinsam in die recht große Schachtel …

Revell-04948-H145M-LUH-KSK-Deckelbild H 145M LUH KSK in 1:32 von Revell 04948

Die Bundeswehr erhielt dieses Jahr ihre letzte der für die KSK bestellten Maschinen. Eigentlich ist die „Basis“ dieses Bausatzes allen bekannt: Dahinter steckt nichts anderes als die EC 145 aus dem Jahr 2005 mit zwischenzeitlich hinzugefügten neuen Gußästen. Neu sind jedoch die 6 grauen und ein klarer Gußast, die dem Bausatz seinen Titel „Neuheit“ verpassen.

In der Bauanleitung sind jedoch viele Teile, die nicht benötigt werden und auf weitere (zivile) Versionen hindeuten.

Revell-04948-H145M-LUH-KSK-51 H 145M LUH KSK in 1:32 von Revell 04948
Auch die Teile an sich versprechen, dass man sich noch auf weitere Versionen freuen kann. Revell hat für März 2018 schon eine Polizeivariante angekündigt.

Selbstverständlich bleiben auch viele Teile aus dem EC 145 Grundbausatz ungenutzt.

Revell hat hier sehr gut recherchiert. Alles passt, auch wenn man sich mit dem Original auskennt, sehr gut und für die zivilen Versionen sind schon, wie gesagt, viele Teile vorbereitet.

Die Details überzeugen, es sind erhabene und versenkte Gravuren vorhanden, Schnellverschlüsse an der Heckrotorwellenabdeckung, sowie die Schrauben an der Finne. Die Details im Innenraum, besonders an den Sitzen, sind sehr gut gelungen, was jedoch auf der anderen Seite auch etwas stört, sind die angegossenen Gurte, somit hat man wieder einiges an Arbeit, wenn man diese durch Tape, Bleifolie, oder Ätzteile ersetzen bzw. darstellen möchte. Die kollektiven Blattverstellhebel (Pitch) sind bei der H145 jedoch ergonomischer als die der EC 145 und sind somit falsch, aber es ist nicht weiter schlimm, da man sie später im gebauten Zustand nicht mehr so gut einsehen kann.

Die beiden Flügeltüren für das Heck sind auch neu, bzw. wurden im vollen gespritzt, sodass man kein Fenster einsetzen muss. Es gibt jedoch keine Hinweise, dass die Bundeswehr die Türen sowohl mit, als auch ohne Fenster verwendet. Ich sage mal so, der Modellbauer hat somit noch eigene Freiheit, welche Türen er nehmen möchte.

Die Klarsichtteile weisen keine Schlieren auf, sind separat verpackt, um Kratzer zu vermeiden  und überzeugen auch hinsichtlich der Dicke. Lediglich die Wölbungen erzeugen einen leichten Lupeneffekt.

Nach 90 Bauabschnitten steht der Hubschrauber fertig vor einem und man hat die Qual der Wahl, welches Kleid man ihm verpasst. Glücklicherweise muss man sich nur zwischen 2 Versionen entscheiden. Diese Entscheidung sollte vorher zu Baubeginn schon getroffen werden, da der Innenraum auch schon für die jeweilige Version gebaut werden muss. Einen Truppentransporter (Troop Transport) und eine Überwachungsversion (surveillance).

Die Ölkühlerlüfter (2x Bauteil 60) müssen bearbeitet werden, dies wird aber ausführlich in der Anleitung dargestellt. Hier hat Revell (schon 2005) die Teile identisch gespritzt, dies ist jedoch falsch, da sie sonst falsch angeklebt werden würden und nicht nach oben, wie beim Original, zeigen.

Teil Nummer 49A muss auch überarbeitet werden, Maße für den Ausschnitt finden sich aber auch in der Bauanleitung.

Die Decals stammen aus dem Hause Zanchetti. Leider sind die Farben nicht überall „deckend“, sondern eher grisselig, was bei den Hoheitsabzeichen bemerkbar macht.

Decal Nummer 56 fehlt leider komplett, bis auf den Trägerfilm, dies wäre das Symbol für den Verbandkasten. Vorsicht ist jedoch beim Aufbringen und Arbeiten mit Weichmacher geboten, die Decals werfen Blasen, die nicht mehr verschwinden und / oder lösen sich sogar auf. Die Decals für die Türgriffmarkierungen müssen ausgeschnitten werden, da der Trägerfilm keinen Ausschnitt für die Griffe hat.

 

Fazit:

Was lange währt, wird endlich gut. Was Revell die letzten Jahre an Neuentwicklungen auf den Markt gebracht hat ist echt Spitze. Auch wenn hier und da kleine Fehler vorhanden sind, lohnt sich das lange Warten dann doch.

Die Bauanleitung ist ansonsten übersichtlich aufgebaut. Fragen tauchen keine auf.

Die beiden Decaloptionen unterscheiden sich im Ganzen nur durch die unterschiedlichen Kennungen der darstellbaren Maschinen. Farbangaben sind natürlich nur im Revellsystem angegeben.

Alles in allem, steht eine Menge Bastelspaß bevor. Auch OOB macht der Bausatz was her, lässt aber viele Optionen auf Eigenarbeiten offen. Die Rotorblätter sind nicht gebogen (Herunterhängen der Blätter), jedoch im angestellten Winkel dargestellt, als würde der Hubschrauber gerade abheben wollen, hier sollte man vielleicht schauen, dass man die Blätter in 0-Stellung bringt.

Erhältlich im online-shop von Modellbau König.

Florian Hölzel