H-34G.III / UH-34J – Italeri 1/48 — No. 2712

Der im Original ursprünglich als S-58 bezeichnete Hubschrauber wird aktuell von Italeri mit modifizierten Formen und guter Ausstattung auf den Markt gebracht. Werfen wir mal gemeinsam einen Blick in den Karton.

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Das Original wurde Anfang der 1950er Jahre von Sikorsky entwickelt und war trotz seines schon bald nicht mehr zeitgemäßen Antriebs durch einen Neunzylinder-Sternmotor in der markanten Bugsektion in großen Stückzahlen im Einsatz. Insgesamt wurden mit den Lizenzbauten 2.800 Maschinen dieses Typs gebaut. Die Bundeswehr setzte 145 Stück mit der Bezeichnung H-34G bei Marine und Heer ein.

Der aktuelle Bausatz von Italeri basiert grundsätzlich auf den Formen des schon bekannten Wessex-Modells, im Original der britische Lizenzbau. Diese wurden aber komplett in allen relevanten Teilen auf die H-34 angepasst, die Formen wurden dazu komplett überarbeitet. Lediglich die Klarsichtteile blieben im bisherigen Format.

Der Bausatz enthält insgesamt fast 120 Teile an 4 Spritzlingen in hellgrauem Kunststoff und einem mit Klarsichtteilen sowie eine Platine mit 26 Fotoätzteilen und ein Stückchen Kunststoffgitter:

Die Rumpfteile:

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Bug, Fahrwerk, Inneneinrichtung…:

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Rototblätter, Räder… Dieser Spritzling ist zweimal vorhanden:

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Die Klarsichtteile:

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Die PE-Teile:

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Ein Stück Kunststoffgitter:

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Die Kunststoffteile sind sauber und ohne relevante Sinkstellen gefertigt; die Details fein und sauber gespritzt.

Die Rotorblätter sind vorbildgerecht wie bei abgestellten Maschinen gebogen:

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Man kann den Kopf sicher noch verfeinern, aber die Basis ist tadellos:

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Die Kleinteile sind ohne Versatz, die Räder gewichtsbelastet dargestellt:

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Der leichte Grat ist hauchdünn und läßt sich leicht beseitigen:

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Die Sitze im Transportabteil mit realistischem Faltenwurf:

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Das Detail genügt vollkommen, weil es ohnehin unter dem PE-Gitter nur schemenhaft zu sehen sein wird:Italeri_H-34G_UH34D_15 H-34G.III / UH-34J  -  Italeri 1/48  ---  No. 2712

 

Die Durchbrüche sind vorbildgetreu in verschiedenen Aufteilungen gefertigt und – gerade hier wichtig – gratfrei gespritzt:

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Schöne Strukturierung bei der Inneneinrichtung:

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Das obere Instrumentenpanel und das Cockpit:

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Die einzigen etwas störenden Auswerfermarken im Inennraum, aber auch das kein wirkliches Problem:

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Die Klarsichtteile sind schlierenfrei und von relativ guter Transparenz; die seperate Verpackung schützt erfolgreich vor Kratzern:

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Die PE-Teile sind genau richtig gewählt und werten das Modell mit den markanten feinen Gittern, Sitzgurten und der Haupt-Instrumententafel sinnvoll auf:

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Der Decalbogen läßt den Bau von zwei Versionen zu und ist sehr fein und sauber gedruckt, die Schriften sind gut lesbar und die Decals sehr dünn:

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Die Anleitung ist klar und übersichtlich und geht auf die Versionsunterschiede ein. Die Farbangaben beziehen sich auf das hauseigene Farbsortiment, aber erfreulicherweise sind auch die FS-Codes angegeben, so daß man problemlos auf seinen favorisierten Farbhersteller zurückgreifen kann. So soll es sein!

Zu guter letzt zeigen zwei schöne Farbtafeln die beiden möglichen Versionen:

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Fazit:

Italeri liefert hier einen schönen Bausatz, der fein detailiert ist ohne in übertrieben viele Kleinteile auszuarten. Mit den feinen Decals und dem sinnvollen PE-Bogen ist es von der Ausstattung her ein Rundum-Sorglos-Paket.

Im direkten Vergleich zu den Kits von Gallery sehe ich von den Details her keine relevanten Schwächen, insgesamt sind für mich die Proportionen bei Italeri sogar besser getroffen. Aber die fehlende Möglichkeit der Motornachbildung sowie die im nächsten Abschnitt angesprochenen Passprobleme sprechen klar für den Gallery.

ERGÄNZUNG März 2017:

In bin inzwischen beim Bau und muß leider sagen, daß sich doch einige Tücken besonders bezüglich der Passgenauigkeit zeigen. Die Rumpfteile erfordern einiges an Aufmerksamkeit, denn praktisch jede Klebenaht muß verspachtelt und nachgraviert werden. Sehr ärgerlich ist, daß die Gravuren an den Klebenähen des Rumpfes teilweise um über ein bis zwei Millimeter aneinander vorbeilaufen. Außerdem gibt es Ungenauigkeiten bei manchen PE-Teilen und noch einen Gußfehler beim Teil 29a, der mit etwas Plastikprofil aber leicht zu beheben war. Der war mir beim Review nicht aufgefallen. Zudem ist die Cockpitkanzel gut über einen Millimeter zu breit und passt insgesamt nicht wirklich toll.

Ich bleibe dabei, daß es ein schöner Bausatz mit guten Details ist, aber der Arbeitsaufwand ist gerade für eine Formen-Neuentwicklung doch zu groß. Hier legen andere Hersteller die Meßlatte gleich um einige Stufen höher. Darum muß ich auch mein Fazit revidieren und sage, der Bausatz ist

Nur bedingt empfehlenswert, denn trotz schöner Details und guter Ausstattung ist die Passgenauigkeit zumindest bei meinem Exemplar einfach zu schlecht.

 

Der vorliegende Bausatz wurde von mir bei Modellbau König gekauft.

 

KlausH