Kürzlich haben wir hier die Halberstadt Cl.IV von Mirage Hobby vorgestellt. Heute werfen wir einen Blick auf das Modell einer späteren Halberstadt vom polnischen Hersteller Karaya.
Inhalt:
Entgegen der Version von Mirage Hobby stellt der Bausatz von Karaya einen Lizenzbau der Roland-Werke dar.
Der Bausatz beinhaltet:
- einen großen Spritzling, der für den Transport geteilt wurde und knapp über 50 Teile in grauem Kunststoff enthält
- 21 Teile aus grauem Resin
- einen kleinen Klarsichtfilm für Instrumente und Cockpitscheibe
- zwei kleine PE-Platinen mit 13 Teilen für die Waffen
- einen großen PE-Bogen mit ca. 130 Teilen
- schon fertig gebogene Kühlmäntel für Spandau- und Parabellum-MG sowie ein Stück Draht
- Decalbogen
- Anleitung
Teile:
Die Kunststoffteile haben einen leichten Short Run-Touch, sind aber sehr gut und mit feinen Details gefertigt. Stellenweise findet sich eine etwas rauhe Oberfläche, aber ich sehe das noch im durchaus gut tolerierbaren Bereich.
Leichter Grat und mitunter recht große Angüße sind vorhanden, aber nichts, was auch nur annähernd ein Problem wäre.
Die Details kommen hier auf dem Foto leicht verwaschen rüber, aber sie sind sauber und randscharf gespritzt:
Ab und an gibt es kleine Unsauberkeiten wie hier bei den rechteckigen Details, dafür sind die Kühlrippen sehr fein und sauber strukturiert.
Leichter Grat und eine fein strukturierte Oberfläche an den Tragflächen:
Die inneren Rahmen sind vorhanden, die sehr prägnanten Auswerfermarken dürften nach Schließen der Rumpfhälften kaum noch sichtbar sein.
Auch Kleinstteile sind ohne Fehler und sehr fein:
Die Räder sind gut gelungen, weisen aber eine leicht rauhe Oberfläche auf. Das sollte aber nach dem Lackieren nicht wirklich sichtbar sein:
Mit leichtem Short Run-Touch meinte ich zum Beispiel die etwas unsauberen Gravuren am Rumpf:
Die Resin-Teile:
Der Motorblock ist ein kleines Kunstwerk und wirklich ganz hervorragend gemacht:
Gleiches gilt für die Munitionstrommeln mit feinsten Patronengurten und natürlich auch für die anderen Resin-Teile:
Auch eine leere Trommel liegt bei, dazu die Halterung und ein fein detailierter Tank:
Die Halterung ist sehr dünnwandig aber ohne Gußfehler toll gefertigt:
Weitere Kleinteile:
Ein kleiner Transparentfilm für die Windschutzscheibe und fein gedruckte Instrumentenskalen:
Zwei kleine PE-Bogen mit zum Teil sehr feinen Teilen für das MG:
Klasse finde ich die schon fertig geformten, fotogeätzten Kühlmäntel:
Die große Platine mit blitzsauber gefertigten Teilen.
Decals:
Der Decalbogen läßt zwei verschiedene Varianten zu.
Gedruckt von Techmod, ist die Qualität allerfeinst, ohne Versatz und mit hauchdünnem Trägerfilm:
Diese beiden Versionen sind vorgesehen. Lozenge-Tarnstoff liegt nicht als Decal bei, hier wird man wohl zum Zubehörmarkt greifen müssen:
Anleitung:
Die Anleitung ist aufs Notwendigste konzentriert und zeigt eigentlich nur anhand von Fotos, wo welches Teil hin soll. Natürlich geht das besser, das zeigt fast jeder aktuelle Hersteller, aber ganz ehrlich: Es sollte auch so gut funktionieren, und die meisten Modellbauer ziehen bei solch einem Projekt ohnehin Referenzen hinzu.
Fazit:
Der Bausatz von Karaya ist so ein bißchen der Gegensatz zum extrem gut und umfangreich ausgestatteten Kit von Mirage Hobby mit seinen vielen Einzelteilen. Aber interessanterweise ist das gar nicht mal negativ, weil auch das Karaya-Konzept absolut aufgeht. Zudem sind die Karaya-Resinteile wiederum ein klarer Gewinn in diesem Vergleich. Auch mit diesem Kit läßt sich mit etwas Zuwendung ein Kleinod bauen, ohne daß man – von den fehlenden Lozenge-Decals abgesehen – auf Zubehör zurückgreifen muß.
Natürlich ist das kein Schüttelbausatz, und man wird sich mit der einen oder anderen kleinen Mehrarbeit abfinden müssen, aber das weiß man, wenn man einen solchen Kit kauft.
Insgesamt finde ich den Bausatz gelungen, auch wenn sich ein Einsteiger besser nicht darauf einläßt. Für den etwas erfahreneren Modellbauer aber finde ich den Kit
Sehr empfehlenswert!
Erhältlich direkt im online-shop von Karaya – und keine Angst: Man spricht deutsch und PayPal wird akzeptiert. Also steht einer Bestellung nichts mehr im Wege.
KlausH