Hawker Sea Fury FB.11 in 1:48 von Airfix A06105

Wir hatten sie bereits in einer Art Vorschau von der Spielwarenmesse kurz vorgestellt – nun liegt uns endlich ein aktuelles Verkaufsmuster vor und wir wollen es uns nicht nehmen lassen, zusammen mit unseren Lesern einen detaillierten Blick in den recht großen Karton zu werfen …

Airfix-A06105-Hawker-Sea-Fury-FB-7 Hawker Sea Fury FB.11 in 1:48 von Airfix A06105Und der ist gut gefüllt:

Airfix-A06105-Hawker-Sea-Fury-FB-6 Hawker Sea Fury FB.11 in 1:48 von Airfix A06105Und noch besser: Es ist ein Stülpkarton, den man prima während des Baus zum Aufbewahren der gebauten Komponenten und danach zum Zwischenlagern beim Lackieren des Modells benutzen kann!
Ich weiß: Es kommt auf den Inhalt und nicht auf die Verpackung an – aber dennoch darf man sich freuen, wenn einem Hersteller durch eine kleine Investition einen großen Gefallen tun … oder?

Aber ihr habt natürlich Recht – zurück zum Inhalt!

Gussrahmen „A“ mit den Teilen für die Tragflächen:

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Eine schöne Sache, die Option angeklappter oder ausgefahrener Tragflächen schon „ab Werk“ in der Schachtel zu haben! Danke hierfür!

Das Tragflächenmittelteil von aussen (sehr schön graviert) und von innen (mit einer perfekten Vorgabe zu Einkleben des Fahrwerkschachtes):

Die Oberhälften des Mittelteils sehen genauso gut aus:

Das gleiche Bild bei den Aussenteilen der Tragflächen: Sehr schön graviert und im Inneren mit positiven Platzierungshilfen für die Holme versehen:

Für die stabile und korrekte Tragflächenmontage finden wir dann am folgenden Gussast sowohl einen durchgehenden Flächenholm als auch zwei sehr robuste Teile, um die Tragflächen im ausgefahrenen Zustand miteinander zu verbinden:

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Und hier ist er, der Spritzling „B“ mit den schon gezeigten Holmen, Teilen für die Triebwerksverkleidung, Seiten- und Höhenruder sowie den Rumpfhälften:

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Und die sehen, wie schon die Tragflächen, richtig zufriedenstellend aus:

Aber auf den zweiten Blick fiel mir dann das nicht vollständig ausgegossene Seitenleitwerk auf:

Ok, kein wirkliches Drama, aber eigentlich völlig unnötig und ein Zeichen für schlechte Qualitätskontrolle: Denn bei der Kontrolle von insgesamt acht (!) Bausätzen exakt der gleiche Fehler!
Und auch die Rückfrage bei drei Händlern brachte ds gleiche Ergebnis zu Tage!
Also Augen und Schachtel auf beim Kauf – ich denke, heutzutage müssen wir als Kunden solche Fehler (auch wenn sie leicht zu beheben wären!) nicht hinnehmen und jede Reklamation verursacht dann Arbeit und vielleicht lernt Airfix beim nächsten Kit etwas daraus!
Kundenzufriedenheit ist heute ein wichtiges Gut, um der Konkurrenz Paroli bieten zu können!

Was wirklich ein wenig „schräg“ wirkt, sind die an ausgewählten (?) Stellen massenhaft vorhandenen Nietreihen:

Auch am Rumpf finden sich einige seeehr prominente Niete:

Airfix-A06105-Hawker-Sea-Fury-FB-29 Hawker Sea Fury FB.11 in 1:48 von Airfix A06105Ich frage mich -ehrlich geschrieben- was das soll?
Beim Begutachten von Bildern des Originals (zur Literatur später mehr) konnte ich derart hervorstehende Nietreihen beim besten Willen nicht erkennen – die Sea Fury war mit Senknieten versehen!
Für uns bedeutet das unnötige Arbeit: Abschleifen der Nietreihen, Material wieder polieren und Neustanzen der Senknietreihen!

Im Flugzeugführerraum herrscht -wie bei Airfix üblich- „aufgeräumte Robustheit“ vor:

Ich bin mir sicher, unseren Lesern demnächst das eine oder andere Resin- und Ätzteilset präsentieren zu können!

Für das Instrumentenbrett liegen gesonderte Skalen bei:

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Was wirklich negativ auffällt ist das vollständige Fehlen irgendeiner Art von Sitzgurten – nicht mal auf dem Decalbogen finden wir welche!
Aber ebenso wie beim gesamten etwas spartanischen Cockpit wird es auch hier demnächst einiges an Zubehör geben!

Für die Seitenwände liegen zwei etwas grob gefertigte Bauteile (Nr. 07 und 08) bei – das gleiche Urteil trifft auch auf die Seitenruderpedale (Nr. 09) zu:

Airfix-A06105-Hawker-Sea-Fury-FB-48 Hawker Sea Fury FB.11 in 1:48 von Airfix A06105Da hätte ich mir einfach etwas bessere Gussqualität gewünscht! Vielleicht, ebenso wie die Fehlgussstelle am Seitenleitwerk, ein Indiz dafür, dass man schnell-schnell und husch-husch den Kit auf den Markt bringen wollte und Quantität vor Qualität ging?
Lest bei den Raketen weiter …

Im Bereich des Fahrgestells herrscht wirklich eine ordentliche Aufgeräumtheit vor und wer will, kann sich hier mit Kabeln und Hebeln so richtig austoben:

Aber auch „aus-der-Schachtel-Bauer“ wie ich werden mit dem, was der Bausatz bietet, zufrieden sein – nur sollte man auf die beiden Auswerfermarken an den Fahrwerkabdeckungen achten:

Die alternativen einteiligen Fahrwerkabdeckungen bei geschlossenen Schächten:

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Und Teile der Motorverkleidung bzw. des von außen später kaum sichtbaren Sternmotors:

Gussrahmen „D“ mit RATOG-Gerät, Luft/Boden-Raketen sowie Teilen für Cockpit und Fahrwerk:

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Teile für das RATOG der trägergestützten Sea Furys:

Airfix-A06105-Hawker-Sea-Fury-FB-47 Hawker Sea Fury FB.11 in 1:48 von Airfix A06105Zu den Raketen komme ich gleich noch …

Der Spritzling „E“ beherbergt Propeller, Spinner, zwei Bomben, den Fanghaken sowie Teile für die wahlweisen angeklappten Tragflächen:

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Der gewaltige einteilige „Quirl“ sieht schon mal ganz ordentlich aus und ich bin mir sicher, dass wir demnächst einige Ersatzpropeller aus Resin auf dem Zubehörmarkt erwarten dürfen:

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Der Spinner schaut auch wirklich gut aus:

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Für die weiter oben gezeigten Tragflächen liegen gut gemachte Abschlussbleche für die angeklappte Variante bei:

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Und da wir es mit einer SEA Fury zu tun haben, gibt es auch einen einteiligen Fanghaken für den Trägereinsatz:

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Bei den Zusatztanks haben wir bei den verschiedenen Typen die Qual der Wahl – 45 Imp.gal. oder 90 Imp.gal.:

Die Abwurfwaffen sind in Form zweier Bombentypen sowie Raketen vorhanden:

Bei den „things under the wings“ habe ich bezüglich der Raketen eine geharnischte Kritik:
Nicht nur, dass man die jeweils als Paar zusammenhängenden Raketenkörper aus ZWEI Teilen zusammenkleben soll …

Airfix-A06105-Hawker-Sea-Fury-FB-70 Hawker Sea Fury FB.11 in 1:48 von Airfix A06105…mit den damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Versäuberung der Klebenähte (wie soll man etwa an die Zwischenräume vernünftig herankommen?).

Nein, der Clou ist dann diese Deformation (die, wie schon die Gussfehlstelle beim Seitenleitwerk) leider bei allen von mir begutachteten Bausätzen vorhanden war:

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Das ist ein untrügliches Zeichen für schlampige Qualitätskontrolle und vielleicht auch eine hektische Produktionsphase:
Offensichtlich zu früh aus der Form gestanzt – wollte man Zeit sparen, um mehr Bausätze in kürzerer Zeit auf den Markt zu werfen?

Die Klarsichtteile dann wieder exzellent verpackt …

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… und ausreichend transparent:

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Die Bauanleitung im neuen Airfix-Style mit den eindeutigen Platzierungshinweisen und den prima gemachten Detailverweisen vermag fast auf der ganzen Länge zu überzeugen:

„Fast“? Ja, fast: Denn die Farbangaben, die sich durch die gesamte Montageanleitung ziehen, werden nirgends aufgelöst! Man muss sich also selbst die jeweiligen zu den Humbrol (?) nummern passenden Farben raussuchen! Hier hätte man wenigstens die Farbnamen noch angeben können!
Das geht echt besser und ist absolut nicht mehr zeitgemäß!

Mit den beigefügten Nassschiebebildern …

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… lassen sich zwei Markierungsvarianten realisieren:

Und hier werden dann auch -Gottlob!- die Farbnamen zu den Nummern genannt!

Und für die Unmengen an Wartungshinweisen ist sogar ein gesondertes Blatt für die Platzierung beigefügt:

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Wir haben lange, lange auf einen zeitgemäßen Bausatz der Hawker Sea Fury im Quarterscale gewartet und Airfix hat unser Flehen erhört.
Herausgekommen ist dabei ein Kit, der sich ohne Zweifel recht einfach montieren lässt und dabei sehr stabil wirkt. Die Details könnten teils etwas besser ausgearbeitet sein, sind aber ganz akzeptabel – zumal der Zubehörmarkt hier eine Unmenge von Optionen bieten wird.

Was allerdings überhaupt nicht akzeptabel ist: Die wirklich schlimmen Gussfehler (wie vermutet: Eventuell einfach viel zu hektisch produziert?), die nicht unbedingt dazu beitragen werden, den Modellbauer (und damit KUNDEN!) mit der Marke AIRFIX zu verbinden!

Und dann frage ich mich, warum man bei Airfix offensichtlich den „Mad Riveter“ aus den 1960er und 1970er Jahren wieder beschäftigt hat! Diese absurden Nietreihen auf den Steuerflächen und den Rumpfhälften gehören definitiv einer längst vergangenen zeit an und ich kann nur hoffen, dass dies ein einmaliger „Ausrutscher“ aus Nostalgie war!

Abgesehen von diesen kleinen (aber, wie ich finde, durchaus inakzeptablen) Fehlern haben wir es hier mit der definitiv besten 1:48er Sea Fury aus Großserienproduktion zu tun.

Erhältlich im online-shop von Modellbau König.

Dr. Michael Brodhaecker, Lingen