In diesem Jahr brachte Revell die Heinkel 219 in der Version A-0/A-2 im Maßstab 1:32 heraus. Hierbei handelt es sich um die Wiederauflage des Modells von 2012, ergänzt durch die Teile, um frühe Versionen darstellen zu können.
Der Karton
Der Bausatz ist in einen ansprechenden Stülpkarton verpackt. Auf diesem wird deutlich auf den Level 5 hingewiesen, womit der erfahrene Modellbauer angesprochen werden soll:
Das ist bei einem Modell dieser Größe und Teileanzahl auch angebracht.Auf den Seiten befinden sich Bilder eines gebauten Modells, eine Auflistung der wichtigsten benötigten Farben aus dem hauseigenen Programm. Des weiteren noch einige Infos zum Original und zum Bausatz, die jedoch sehr dünn
ausfallen.
Die Größe des Kartons ist dem Inhalt angemessen, er ist gut gefüllt.
Die sechzehn Spritzlinge sind in sechs Klarsichtbeuteln verpackt, die Bauanleitung und die Nassschiebebilder liegen lose bei.
Der Bauplan
Der Bauplan ist eine 28-seitige Broschüre. In dieser findet man ebenfalls keine weiteren Infos zum Original, was bei Revell ja mittlerweile üblich ist und ich sehr schade finde.
Doch seine eigentliche Aufgabe, durch den Bau des Modells zu führen, scheint er gut zu erfüllen. Auch ist der Aufbau deutlich übersichtlicher als bei der Erstauflage in 2012. Auf den ersten Seiten befindet sich eine ausführliche Zeichenerklärung, die kaum Fragen offen lassen dürfte.
Auf den Seiten fünf und sechs werden die benötigten Farben aufgelistet, neunzehn an der Zahl. Natürlich kommt man nicht um das lästige Mischen einiger Farben um zu, wie bei Revell üblich. Sämtliche Spritzlinge des Bausatzes werden auf den folgenden Seiten sieben und acht gezeigt. Auch wird hier auf die berühmte Abteilung „X“ hingewiesen, den ausgezeichneten Ersatzteilservice. Der eigentliche Bau beginnt auf Seite neun und führt in 77 Schritten zum fertigen Modell. Die letzten sechs Seiten widmen sich den drei möglichen Varianten die sich in der Antennenanlage und der Kanzel unterscheiden.
He 219 A-0, G9+FB, 1./NJG1, Major Werner Streib, Venlo 1943 (FuG 202
B/C) Die Angaben zu den FuG, habe ich auf die schnelle aus dem
Buch Flugzeug Classic 6 Deutsche Nachtjäger 1939-1945 entnommen)
He 219 V-12, (A-0) G9+FK,1./NJG1, Hauptmann Modrow, Venlo 1944 (FuG
220 und FuG 212)
He 219 A-2, B4+AA, Nachtjagtgruppe Norwegen, Grove 1945 (FuG220)
Den Plan sollte man sorgfältig studieren um nicht bei den Varianten durcheinander zu kommen. In Baustufe neunzehn wird darauf hingewiesen,
90 Gramm Gewicht im Rumpf einzubringen, damit sich der Vogel später nicht auf sein Heck setzt. Zur Sicherheit sollte man ruhig ein paar Gramm mehr einbauen um unliebsame Überraschungen zu verhindern.
Die Nassschiebebilder
Der Bogen mit den Nassschiebebildern ist wieder klasse.
Diese sind ohne Versatz gedruckt und haben einen kaum überstehenden Trägerfilm.
Alleine für das Cockpit kommen ca. vierzig Decals zusammen, inklusive den Sitzgurten für die beiden Schleudersitze.
Die Spritzlinge
Die Bauteile verteilen sich auf vierzehn graue und zwei transparente Gieß- rahmen.
Die Oberflächen der Teile von Rumpf und Tragflächen weisen angenehme Gravuren und schöne Details auf. Die Detailfülle des Cockpits mit den vielen Instrumenten, Funkgeräten und den beiden Schleudersitzen ist sehr beeindruckend. An den Sitzen sind bereits Gurte angegossen, das ist vielleicht nicht jedermann Geschmack.
Die Motorgondeln und die Fahrwerksschächte machen auf mich einen ordentlichen Eindruck, allerdings fehlen die Bremskabel und auch die ein oder andere Leitung dürfte man noch ergänzen. Die Auspuffrohre sind geschlossen, jedoch fällt das nach dem Anbau der Flammenvernichter nicht mehr auf. Am Tragwerk sind alle Klappen und Ruder einzeln ausgeführt und können somit in unterschiedlicher Position gezeigt werden.
An den Spritzlingen L und J befinden sich die neuen Teile, sie umfassen zum größten Teil die Antennen für die Funkmeßanlagen.
Diese sind recht filigran und müssen sehr vorsichtig vom Spritzling gelöst werden. Auch der transparente Spritzling O ist neu.
An ihm befindet sich einen neue hintere Kanzelabdeckung.
Die transparenten Teile als solches sind glasklar und weisen keine ersichtlichen Fehler wie Schrammen oder Schlieren auf. Neben den Hauben finden sich hier unter anderem auch die Positionslichter-/Scheinwertfergläser eine Cockpitseite und das Revi.
Fazit:
Ein toller Bausatz auf dessen Bau ich mich freue. Der Bauplan ist deutlich besser und übersichtlicher als der von 2012. Die Teile sind immer noch auf der Höhe der Zeit produziert und die Detaillierung finde ich gut. Ein paar Teile weisen minimal „Fischäute“ auf, dies sollte aber kaum stören. Die Nassschiebebilder sind, wie von Revell mittlerweile gewohnt, von sehr guter Qualität. Was ich mir gewünscht hätte, wären abgeflachte Räder und ein paar mehr Details im Bereich
der Fahrwerksschächte. Die Bremsleitungen muß man auch selbst ergänzen.
Alles in allem ein toller Bausatz zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis.
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Torsten Kreimeier, Ledde