Hier möchte ich einmal ein wirklich altes Schätzchen vorstellen, das ich bei der diesjährigen EME in Lingen für ein paar Euro erstehen konnte. Also mal ein wenig Modellbaugeschichte.
Mit der Nummer 8009 bot Eduard im Jahre 1995 diesen Bausatz der Albatros C III an. Seinerzeit hat wohl niemand vorhergesehen, welchen Aufschwung diese Firma noch einmal nehmen würde!
Das ist drin im Karton und bitte nicht erschrecken:
Also zwei Short-Run Spritzgussäste in grau mit etwas über 20 Teilen einschließlich der Tragflächenstiele; dabei nützliche Abstandhalter für die Tragflächenmontage, die man wieder einführen sollte. Alles das mit reichlich Gußgrat und wenig Details.
Etwas Detaillierung ist an den Rumpfteilen vorhanden, hier sollen aber nach der Planung auch noch Ätzteile zum Einsatz kommen
Ein Beutel mit einem Resinteil (wohl der Tank unter dem Pilotensitz) und fünf Zinnteilen hauptsächlich für den Motor und Anbauteile, zwei Metallstäben (für die MG-Rohre) und einer Stecknadel (die Zweckbestimmung habe ich in der Bauanleitung noch nicht gefunden):
Ein Fotofilm für die Instrumententafel, schon schön detailliert, finde ich:
Und dann noch zwei der Fotoätzrahmen mit denen Eduard seine heutige Stellung als Hersteller in der Modellbau-Formel 1 eingeläutet hat. Der größere Rahmen enthält eine Vielzahl von Teilen für die Innen- und Außendetaillierung, der kleinere weitere Stile vom Rumpf zu den Tragflächen, die eine gute Festigkeit erwarten lassen.
Die seinerzeitigen Bausätze folgten der Philosophie, das durchaus fortschrittlicher als bis dahin detaillierte Innenleben der Modelle aus eben diesen Fotoätzteilen herzustellen und nach Lackierung im Rumpf unterzubringen. Das waren ganz neue Anforderungen an die Modellbauer.
Der Decalsatz im Karton wurde von Propagteam hergestellt und enthält die grundlegenden Markierungen für zwei Versionen:
Einmal zusätzlich mit sehr auffälligen Drachenmarkierungen an beiden Seiten – diese ist nicht dem historischen Vorbild entsprechend, da tatsächlich auf der anderen Seite ein Krokodil abgebildet war – und zum zweiten etwas schlichter. Ob die Decals nach der langen Zeit noch verwendbar sind, wird sich zeigen. Wenn nicht, wird sich eine andere Lösung finden.
Im Karton enthalten sind weiterhin ein Blatt mit Hinweisen zum Original und zu den Technischen Daten …
… sowie zwei Farbprofiles zu den Vorbildern:
Die Bauanleitung …
… kann natürlich nicht mit den heutzutage üblichen Hinweisen und Hilfen aufwarten. Es sind doch eher etwas bessere Explosionszeichnungen. Hier hat es ebenfalls neben dem Formenbau echte Fortschritte gegeben. Entsprechend gilt es, immer wieder die Anleitung zu Rate zu ziehen und z. B. die verbauten Teile zu markieren. Es ist aber machbar!
Insgesamt bietet der Bausatz die schöne Gelegenheit, mal wieder etwas zurückzublicken und dabei die tolle technische Entwicklung, die das Plastikmodellbauhobby genommen hat, Revue passieren zu lassen. Insoweit ruhig mal zugreifen, wenn sich die Gelegenheit z. B. auf einem Modellbauflohmarkt ergibt!
Hermann Geers, Wietmarschen