Im beliebten und immer weiter ausgebauten Maßstab 1:350 bringt uns Revell einen Zerstörer, der allgemein als „German Destroyer Typ 1936“
bezeichnet wird, auf die Basteltische.
Ich möchte im Folgenden den Bausatz vorstellen …
Der Karton ist eine revelltypische Faltschachtel im neuen Design. Das
Deckelbild zeigt einen Zerstörer in „Action“ , anscheinend vor der Küste Norwegens. Auf der Rückseite der Schachtel findet man Bilder vom fertigen Modell, ein Foto von den Spritzlingen, eine Aufstellung der benötigten Farben.
Auf einer der Schachtelseiten steht zu lesen : „Made in Russland“. Moment, da war doch was? Sollte es sich bei diesem Bausatz um den Zerstörer Z-17, Dieter von Roeder, handeln, der unter der Nr. 9043 bei Zvezda erschien?
Spätestens beim Betrachten der Bauteile, ist die Sache Klar, es handelt sich um den Zvezda-Bausatz – und das Namensschild für den Schiffsständer beseitigt auch noch die letzten Zweifel:
Die 178 Teile dieses Kooperationsmodells verteilen sich auf fünf graue Spritzlinge und einen Ständer, die zusammen in einem Plastikbeutel verpackt sind.
Am Spritzling A befinden sich die beiden Rumpfhälften:
Auf den Innenseiten der Rumpfhälften befindet sich eine Gravur, an der entlang man den Unterwasserrumpf abtrennen muss, wenn man das Schiff als Wasserlinienmodell bauen möchte:
Am Spritzling B befinden sich Teile der Aufbauten, der Beiboote, Antriebswellen, usw.
Der Spritzling C ist zwei mal vorhanden:
An ihm befinden sich diverse Kleinteile wie Minen, Torpedorohre, Davits, Krähne, usw.
An Spritzling D sind die Decks und weitere Teile der Aufbauten:
Der Ständer für das Modell liegt als Einzelteil bei:
Ob dieser eine aufgewühlte See oder den felsigen Meeresgrund darstellen soll, ist mir nicht so ganz klar. Auf alle Fälle ist er, wie auch immer bemalt, eine hübsche Präsentationsgrundlage.
Hier noch einmal einige Teile im Detail:
Der Bauplan ist in neuem farbigen Design ausgeführt.
Auf Seite eins ist der gebaute Zerstörer zu sehen:
Auf den Seiten zwei und drei findet man die Erklärungen wie der Plan zu lesen ist und Tipps für den Zusammenbau. Auf Seite vier sind die benötigten Farben aufgelistet, natürlich aus dem eigenen Haus. Auf Seite fünf sind die Spritzlinge abgebildet.
Auf Seite sechs beginnt der Zusammenbau des Modells und endet auf
Seite zwölf nach 48 Bauschritten.
Auf Seite vierzehn befindet sich die Bemalungsanweisung für einen nicht näher bezeichneten Zerstörer:
Leider schweigt sich der Bauplan über die Takelung des Modells aus.
Hier muß man selber Recherche betreiben.
Der Flaggensatz aus Papier gefällt mir gut.
Der Bogen mit den Nassschiebebildern umfasst lediglich die Wasserlinie:
Revell gibt für den Bau des Modells den „Level 4“ an. Somit wendet
er sich an Modellbauer, die bereites Erfahrung im Umgang mit Farbe und Kleber gesammelt haben.
Inwieweit sich das Modell dem Original nähert, vermag ich nicht zu hundert Prozent zu sagen. Rumpflänge und -breite scheinen jedoch tatsächlich stimmig zu sein – das fertige Modell wird dann zeigen, ob und wenn ja, welche Abweichungen es gibt!
Zum Original
Der Zerstörertyp 1936 ist eine Weiterentwicklung des Typs 1934.
Er umfasst sechs Einheiten:
Z17Dieter von Roeder
Z18 Hans Lüdemann
Z19 Hermann Künne
Z20 Karl Galster
Z21 Wilhelm Heidkamp
Z22 Anton Schmitt.
Bis auf Z20 Karl Galster gingen alle diese Zerstörer bei der Besetzung
des Erzhaven Narvik, Norwegen, verloren.
Gebaut wurden die Schiffe bei der Deschimag in Bremen.
Länge über alles: 123,40 m
Breite: 11,75m
Tiefgang 3,77m
Einsatzverdrängung: 3415ts
Brennstoffvorrat: 787t
Fahrbereich: 2090sm bei 19 kn
Antrieb: Getriebeturbinen
Leistung: 60000-70000 WPS
Besatzung: 10 Offiziere und 313 Mannschaften
Bewaffnung
Hauptartillerie:
5 SK zu 12,7 cmL/45
Flak:
4 mal 3,7cm
6 mal 2cm
Torpedowaffe:
8mal 53,3cm Torpedorohre in Vierersätzen
Mienen:
Bis zu 60 Stück
Quelle:
Vom Original zum Modell: Die deutschen Zerstörer 1935-1945, Bernhard & Graefe Verlag
Erhältlich bei Modellbau König.
Torsten Kreimeier, Ledde