Im Militärmaßstab haben wir heute ein London-Taxi, das ursprünglich im Automaßstab 1:24 von ICM aufgelegt wurde und ein Paris-Taxi gewesen ist und auch noch einmal nach der Verwandlung zum London-Taxi hier vorgestellt wurde …
Zum Original, das eigentlich ein Renault ist, haben wir bei den 24-er Bausätzen schon berichtet und können darauf verweisen. Fahrzeuge aus dieser Zeit des Übergangs von den Pferdekutschen zu den Kraftfahrzeugen haben mit den noch erhalten gebliebenen Konstruktionsmerkmalen der Fuhrwerke ja ihren ganz eigenen Charme.
In der wie heutzutage immer superstabilen ICM-Verpackung mit Innenkarton unter einem schönen Deckel mit der Modelldarstellung – in diesem Fall scheint mir das Hintergrundgebäude etwas sehr modern – finden sich der Beutel mit den Bausatzteilen, ein kleiner Decalbogen und die Bauanleitung:
Die Aufteilung innerhalb der Spritzäste ist anders als bei den größeren Bausätzen. Die Spritzqualität ist, wie mittlerweile bei ICM üblich, von hohem Standard. Nur gelegentlich ist mal etwas Gussgrat vorhanden. Spritzast A enthält Teile für den Fahrgestellrahmen, die Achsen und die Kraftübertragung, aber auch für die Motorhaube mit Kühler und den weiteren Aufbau:
Größtes Teil hier ist die Konstruktion für die Kotflügel und Trittbretter, die auf dem Rahmen angebracht werden muss:
Rahmen, Achsen und Kraftübertragung bestehen aus mehreren Teilen, die sämtlich sehr schön detailliert sind, z. B. an den Federpaketen:
Der Kühler ist recht gut nachgebildet. Hiervon bleibt ein Bereich an jeder Seite offen sichtbar:
Der Ast B bringt dann weitere Teile für die geschlossene dargestellte Passagierkabine:
Auch hier sind feine Einzelheiten gut wiedergegeben, ebenso die Falten an Stoffverdecken. Auf einem Foto liegen ein paar Plastikteilchen oben auf, die kann man wegpusten:
Am Ast D sind die Speichenräder und die Gehäuse für die (Petroleum- oder Karbid-) -lampen:
Gerade die Räder sind in zwei Varianten für vorne und hinten z. B. mit den Nieten und Ventilen besonders gut detailliert:
Schließlich enthält Ast F ein paar Aufbauteile, die andere Teile vom Ast A ersetzen:
Weiterhin ist hier die schöne Hupe vorhanden, die sogar aus zwei Teilen zusammengeklebt wird:
Die Klarsichtteile sind sehr gut gelungen, womöglich sind sie sogar durchsichtiger als die seinerzeitigen originalen Scheiben:
Schließlich haben wir noch fünf Reifen aus Weichgummi, einer ist als Ersatzreifen vorgesehen. Sie haben eine ganz brauchbare Profilierung, der kleine Grat in der Mitte kann weggeschliffen werden:
Der Decalbogen ist übersichtlich und enthält im Wesentlichen zwei alternative Kennzeichen:
Die Bauanleitung entspricht in der Aufmachung dem aktuellen ICM-Standard. Es beginnt mit einer kurzen historisch-technischen Übersicht, den Farbangaben (etwas knapp, aber noch ausreichend) und der Übersicht über die Spritzäste:
Dann geht es an den Zusammenbau, der kleinteilig in 52 Schritten beschrieben ist. Mit dieser Anleitung sollte es kein Problem geben. Alles ist in der Systematik nachvollziehbar und mit Farbangaben versehen. Leider verschwindet das schöne Motörchen unsichtbar unter der Haube. Ggf. kann man von der Anleitung abweichen und die Teile an der Unterseite schon frühzeitiger komplettieren. In der 24-er Bauanleitung wird der gesamte Aufbau mit der Fahrersitzbank und der Passagierkabine erst komplett hergestellt und dann aufgeklebt. Das könnte man hier auch ausprobieren, dann würde die Lackierung vereinfacht:
Eine vierseitige Farbübersicht erläutert mit klaren Angaben die Lackierung der einzigen vorgesehenen Farbvariante:
Es entsteht damit ein sehenswertes „Vehikel“ das bestimmt neben anderen zeitgenössischen Fahrzeugen einen guten Eindruck macht. Auch neben einem 32-er Doppeldecker aus dem Ersten Weltkrieg (lasst euch überraschen!) lässt sich unser Renault bestimmt platzieren; der Maßstabsunterschied kann insoweit bestimmt vernachlässigt werden. Bedauerlich ist allerdings, dass keine Figuren beiliegen. Wenigstens ein Fahrer würde dem Taxi bestimmt gut zu Gesicht stehen. Für Liebhaber des Genres ist dieser Bausatz auf jeden Fall auch so sehr empfehlenswert.
Und! Da gibt es noch eine Ergänzung: Wir werden demnächst noch das ICM-Figurenset #35705 vorstellen und da ist doch tatsächlich ein passender Fahrer drin enthalten.
Erhältlich im online-shop von Modellbau König.
Hermann Geers, Wietmarschen