Messerschmitt Bf 109 G-6 von Revell ( 04665) im Maßstab 1:32

Die Messerschmitt Bf 109 G-6 in 1:32 von Revell ist ja nun bereits ein „alter Bekannter“ – was uns aber nicht davon abhält, sie im Rahmen des 80. Jahrestages des Erstflugs der Bf 109 noch einmal vorzustellen …

Revell-Me-109-G-6-2 Messerschmitt Bf 109 G-6 von Revell ( 04665) im Maßstab 1:32

In der Revell typischen, jedoch unpraktischen Schüttbox, befinden sich fünf Polybeutel mit den 17 Spritzrahmen, den Abziehbildern und dem Bauplan.

An den Spritzrahmen, die sich in einem hellen grau präsentieren, befinden sich 182 Einzelteile, incl. der Klarsichtteile.

Allerdings werden laut Bauplan acht Teile nicht benötigt. Dies und der modulare Aufbau des Bausatzes lassen auf weitere Baureihen der Bf 109 schließen.

Die Detaillierung der Bauteile muss ich als außerordentlich gut bezeichnen. Die Gravuren sind fein versenkt und wirken sehr stimmig. Einzig die Nietenreihen auf der Außenhaut könnte man noch ergänzen.

Revell-Me-109-G-6-12 Messerschmitt Bf 109 G-6 von Revell ( 04665) im Maßstab 1:32

Beim Zusammenbau muss man sich bereits sehr früh für die frühe oder späte Variante entscheiden, da bereits das Cockpit Unterschiede aufweist. Nichts­destotrotz überzeugt das Cockpit als solches durch Detailreichtum. Einzig die angegossenen Sitzgurte sind wohl nicht Jedermanns Geschmack.

Der Zusammenbau des vorderen Rumpfes und der Tragflächen gestaltet sich nicht so einfach, da dieser Bereich aus ungewohnt vielen Teilen besteht. Dies ist den weiteren Versionen geschuldet, die hoffentlich in absehbarer Zeit erscheinen werden. Hier ist akkurates Arbeiten unabdingbar.

Die Radschächte gefallen mir sehr gut. Diese habe ich in dieser Detailfülle noch bei keinem Mitbewerber in diesem Maßstab so gesehen. Ein weiterer Pluspunkt sind die separat beiliegenden Ruder, Klappen und Vorflügel.

Revell-Me-109-G-6-10 Messerschmitt Bf 109 G-6 von Revell ( 04665) im Maßstab 1:32

Auch die Klarsicht­teile für die Kanzel sind von einwandfreier Qualität. Diese kann offen oder geschlossen dargestellt werden.

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Die Decals sind, wie bei Revell mittlerweile gewohnt, präzise gedruckt. Ebenso sind alle Wartungshinweise vorhanden.

Revell-Me-109-G-6-5 Messerschmitt Bf 109 G-6 von Revell ( 04665) im Maßstab 1:32

Nun zum Bauplan:

Auf Seite eins ist ein kurzer Abriss zur Geschichte der Bf 109 G in deutscher und englischer Sprache. Der Zusammenbau selbst beginnt auf Seite fünf und führt in 81 Baustufen zum Ziel.

Die Baustufen 82 und 83 widmen sich der Lackierung. Hier würde ich mir farbige Darstellungen wünschen, wie es bereits bei einigen anderen Herstellern zum Standard gehört.

Die beiden Decalvarianten finde ich gelungen gewählt.

Diese wären:

Revell-Me-109-G-6-4 Messerschmitt Bf 109 G-6 von Revell ( 04665) im Maßstab 1:32Hauptmann Franz Dörr, Bf 109 G-6, Werk-Nr.: 411960, Stab III / JG5, Gossen Mai 1945

Hauptmann Karl Rammelt, Bf 109 G-6, Werk-Nr.: 160717, Stab II / JG51, Rumänien April 1944

Bei den Werknummern fällt folgendes auf:

Die Werknummer 411960 fällt in den Werknummernblock 410.000 – 412.999. Diese Maschinen wurden bei Erla in Leipzig zwischen Oktober `43 und Juni `44 gebaut. In diesem Block wurden unter Anderem 105 Maschinen als G-6 U2 gefertigt. Dies bedeutet das Vorhandensein einer GM-1 bzw. MW-50 Anlage. Allerdings befindet sich der Deckel im Rumpfteil 3 und nicht im Rumpfteil 5, wie im Decalplan angegeben. Der Deckel im Rumpfteil 5 ist für den Anlass­kraftstoff.

Die Werknummer 160717 fällt in den Werknummernblock 160001 – 160968. Diese Maschinen waren als G-6 bei Messerschmitt in Regensburg zwischen August `43 und Oktober `44 gefertigt worden. Da die Produktion der G-6 im Februar `43 anlief, kann man bei dieser Maschine eher von einer mittleren Produktion sprechen, als von einer frühen. Dies erklärt auch den kurzen Antennenmast, den Revell bei beiden Maschinen vorsieht. Er ist somit korrekt. Den langen Antennenmast haben die „wirklich“ frühen G-6 Maschinen in den Werknummernblöcken 15.000-20.000.

Als Fazit kann man sagen, dies ist ein hervorragender Bausatz der Bf 109 G-6. Er besitzt zwar ein paar wenige Schwächen im Detail, doch fallen diese, insgesamt gesehen, kaum ins Gewicht.

Torsten Kreimeier