Das Management von HORNBY in Margate überrascht uns Modellbauer immer wieder mit interessanten Neuentwicklungen (hauptsächlich im „klassischen“ Maßstab 1:72), die es wirklich „in sich haben“ – so auch im Falle der neuen „Kate“, die ich mir bei Modellbaier während der Ausstellung des PMC Saar in Merchweiler gekauft habe …
Schon beim Öffnen der schön gestalteten Schachtel ist man, ohne genauer hingesehen zu haben, von der schieren Detailfülle der Bausatzteile hin und weg!
Dieses Gefühl, eine hervorragende Qualität gekauft zu haben, wird immer intensiver, je näher man sich die einzelnen Gussrahmen anschaut:
Das fängt schon bei den Tragflächen an – sie können entweder in Flugposition gebaut werden oder in Parkposition mit angeklappten Enden. Hierfür sind bei den beiden Hälften schon die entsprechenden Sägelinien eingeprägt …
… und natürlich gibt es auch die dann notwendigen Tragflächenspanten:
Die beiden Rumpfhälften sind aussen fein graviert und weisen innen akzeptable Detaillierung auf:
Detailverliebte werden hier gewiss zu den bald erhältlichen photogeätzten Setsgreifen, aber schon ab Werk bietet Airfix hier Einiges an:
Der Cockpitboden (in die Tragflächenhälfte eingebaut) zum Beispiel vermag voll zu überzeugen:
Was auch für den Rest der Innenstrukturen gilt:
Die beiden Maschinengewehre sind für unterschiedliche Positionen gedacht:
Das Triebwerk samt Propeller erscheint ausreichend detailliert – zumindest für einen Bau aus der Schachtel ist hier alles vorhanden, was man benötigt:
Verbesserungen sind natürlich immer möglich – warten wir die Sets von Eduard ab!
Die Oberflächendtruktur der Ruderflächen ist (insbesondere beim Seitenruder!) ein ganz klein wenig zu deutlich dargestellt:
Aber auch das ist natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks!
Was mich jedoch verwirrt hat, ist die auf einem Element der abgesenkten Landeklappen auf der Oberseite fehlende Stoffstruktur:
Die beiden Instrumentenbretter können entweder bemalt oder mit den beiliegenden Abziehbildern versehen werden:
Egal, für welche Vorgehensweise man sich entscheidet – bei geschlossener Kanzelhaube absolut ausreichend!
Und wer seine Haube geöffnet darstellen möchte, dem bleibt immer noch der Weg zu den für die „Kate“ von Hasegawa erhältlichen Eduard Photoätzteilen. Und ich wage die Voraussage, dass demnächst auch Ätzteile für den Aifix-Bausatz erhältlich sein werden!
À propos „Kanzelhaube“ – diese liegt in drei verschiedenen Ausführungen vor:
Ganz ehrlich: Was will man mehr?
Die Abziehbilder, die dem Bausatz beiliegen …
… erlauben die Markierung zweier unterschiedlicher „Kate“ des Pazifikkrieges:
Zum einen die Maschine des Trägers Shokaku während des Angriffes auf Pearl Harbor und als zweite Option eine Kate aus dem Jahre 1944.
Für meine Begriffe völlig ausreichend – und wer eine etwas exotischere B5N bauen möchte, der sollte vielleicht eine erbeutete amerikanische „Kate“ mit Schiffsuchradarantennen erwägen?
Die Bauanleitung beginnt mit einer kurzen mehrsprachigen Einsatzgeschichte des Nakajima-Bombers:
Mit der bei Airfix mittlerweile üblichen farbigen Bauanleitung, bei denen die aufeinanderfolgenden Bauabschnitte jeweils mit roter Farbe gekennzeichnet sind, kann der Modellbauer nichts falsch machen – er wird logisch nachvollziehbar durch den Bau geleitet:
Am Ende steht dann ein Modell, das wirklich seinesgleichen sucht und das, mit ein wenig zusätzlichem Detailierungsaufwand zu einem wahren Schmuckstück in jeder Modellbauvitrine avancieren kann!
Mein Fazit könnte kaum positiver ausfallen:
Der neue Bausatz von Airfix ersetzt (endlich!) die schon arg in die Jahre gekommene „Kate“ von Hasegawa (ursprünglich Mania aus den 1970er Jahren) auf das Hervorragendste:
Eine für Großserienspritzgussmodelle schier unglaubliche Detaillierung im Cockpitbereich;
eine wirklich beeindruckende Zuladung an Offensivwaffen;
sehr schöne Gravuren der Oberflächen sowie
die Option, auch eine geparkte „Kate“ mit angeklappten Tragflächen zu bauen
machen diesen Bausatz zu einem „Muss“ für alle an der kaiserlich japanischen Luftwaffe interessierten Modellbauer.