Porsche 356C Cabrio im Maßstab 1:16 von Revell # 07043

Wer kennt das nicht: Man(n) war jung, man war Kind und man hat nicht das zu Weihnachten bekommen, was man sich so sehnlichst gewünscht hatte Was für eine Stimmung zum Gabenfest!
Aber was hat das hier mit dieser Bausatzbesprechung zu tun? Später mehr dazu …
Das Original unseres Bausatzes wurde in den Jahren 1963 – 1965 als dritte Evolutionsstufe gebaut.
Es gab nur kleinste Unterschiede zum Porsche 356 B Hier benenne ich die Bremsen sowie die Räder. Nach kurzer Produktionszeit waren die Tage des 356 C dann doch gezählt. Der Grund war der moderne Porsche 911. Dieser Stand schon in den Startlöchern. Das moderne und heute noch zeitlose Design des 911 war nicht mehr aufzuhalten.

Kommen wir nun zum Bausatz und zu meiner Aussage vom Anfang dieses Reviews:
Bei der ersten Durchsicht der Spritzlinge hatte ich in zweierlei Hinsicht ein Déja vu:

Erstens:  Viele Spritzlinge dieses Profikits gleichen  dem „Easy Click“ Kit des Porsche 356 B welchen ich hier erst kürzlich vorgestellt habe. Nur die Karosse und ca. 20 Teile sind neu bzw. anders gegenüber dem ROTEN Porsche. Für mich ist das eigentlich ein „Easy Click Porsche 2.0“!

Zweitens: Ich habe mich genauso gefühlt wie ein Kind, welches zu Weihnachten nicht das so sehnlichst Gewünschte bekommen hat. Die Enttäuschungen damals zum Fest sowie heute mit dem SCHWARZEN Porsche sind gleich:
Statt eines völlig neukonzipierten oder zumindest massiv aufgewerteten Bausatzes bekommt man im GRunde den gleichen Kit mit einigen Teilen mehr!
ENTTÄUSCHEND!

Und wenn man jetzt noch die Verkaufspreise in Betracht zieht, die Revell für die neuen Kits aufruft, wird die Enttäuschung nur noch größer:
Der rote „Easy Click“-Kit soll immerhin 50€ und der schwarze „Profi“-Kit geschlagene 70€ kosten! Für fast den gleichen Inhalt!
Das ist schon eine Hausnummer. Hat für mich schon der offizielle Verkaufspreis des „Easy Click“-Porsche mit 50€ die Schmerzgrenze fast überschritten, so fehlen mir bei den 70€ für den Schwarzen schlichtweg die Worte!
Der Profimodellbauer gibt bestimmt gerne 70€ für einen richtig guten und detaillierten Profikit aus (siehe den VW T1 Renndienst). Allerdings möchte er dann aber auch eine entsprechende Gegenleistung dafür bekommen und keinen „leicht getunten“ Easy Click-Steckbausatz!
Würden die Ostwestfalen beide Kits für 35€ anbieten und beide Kits auch als Easy Click Kits deklarieren würde ich das als völlig okay empfinden und kein Käufer würde sich …………
Sagen wir es anders: Es wäre niemand enttäuscht.

Sorry für diese herbe Kritik gleich zu Beginn, aber ich möchte hier keine Lobhudeleien als Dank für irgendwelche Bausätze schreiben, sondern klipp-und-klar das Pro und das Contra benennen! Und wenn es halt mal fast nur „Contra“ gibt, dann sollte man sich in Bünde vielleicht mal überlegen – wieso? Und ob DAS der richtige Weg ist?

Zurück zum Porsche …

Die Karosse hat gewisse Sinkstellen, keine lenkbaren Vorderräder, ein sehr einfach gehaltenes Fahrwerk. (Ist das ein Profikit in 1/16?)

Zu Gute halte ich dem Kit das Innenleben des vorderen Kofferraums, somit könnte man diesen auch offen Präsentieren.
Revell-07043-Porsche-356-C-Cabrio-18 Porsche 356C Cabrio im Maßstab 1:16 von Revell # 07043Auch besteht die Möglichkeit, bei beiden Porsche, die Zweisitzer in England anzumelden, sprich es kann zwischen der Links- und Rechtslenker Variante gewählt werden.
Revell-07043-Porsche-356-C-Cabrio-21 Porsche 356C Cabrio im Maßstab 1:16 von Revell # 07043Auch der Decalbogen wurde dem Vorbild angeglichen:
Revell-07043-Porsche-356-C-Cabrio-4 Porsche 356C Cabrio im Maßstab 1:16 von Revell # 07043 Der Porsche kann in offener oder geschlossener Variante gebaut werden:
Revell-07043-Porsche-356-C-Cabrio-14 Porsche 356C Cabrio im Maßstab 1:16 von Revell # 07043Alles andere vom roten Porsche trifft auch hier beim Cabriolet zu … leider.
Die beiden Spritzlinge mit den (leider mal wieder) viel zu heftig „verchromten“ Teilen:

Der Rest des Kits:

Das Schuhwerk:
Revell-07043-Porsche-356-C-Cabrio-12 Porsche 356C Cabrio im Maßstab 1:16 von Revell # 07043Und die Klarsichtteile:

Die Bauanleitung mit den Bemalungsvorschlägen:

Und „natürlich“ muss wieder ordentlich Farbe gepanscht (pardon: gemischt!) werden:

Fassen wir kurz zusammen: Dieser Kit ist nur was für die absoluten Porscheliebhaber und für die Modellbauer, die dem Maßstab 1/16 verfallen sind. Andere sollten es sich wirklich überlegen. Revell hat ja noch andere schöne Töchter, sprich andere Kits in der gleichen Preiskategorie im Programm. Hier wäre dann das Geld besser angelegt.

Auch sind viele Autokits in 1/24 aus Bünde eine bessere Wahl.
Wer trotzdem mag, kann den Bausatz in Axels Modellbaushop erwerben

 

Heinz Behler von den Modellbaufreunden Borgentreich