Ich hatte die neue PZL P.23 Karas von IBG hier vorgestellt – ein klasse Bausatz zu einem wirklich günstigen Preis.
Aber auch der französische Hersteller Heller hat schon seit 40 Jahren eine Karas in 1:72 im Programm, die ich nun einmal etwas genauer anschauen möchte …
In derpraktischen Stülpkartonage finden sich insgesamt vier graue sowie ein transparenter Gussrahmen:
Was schon mal positiv auffällt – trotz des Alters der Formen sind die Abgüsse noch immer erstklassig:
Die beiden Rumpfhälften sind mit erhabenen Paneellinien versehen und im Inneren herrscht eine für die damalige Zeit mehr als aus-reichende Detaillierung vor:
Die Fahrwerkverkleidungen sehen trotz der erhabenen Paneele sehr gut aus:
Insebsondere die beweglichen Stoff- bzw. Lederüberzüge sind gut getroffen mit einem -wie ich finde- überzeugenden Faltenwurf.
Die beiden Räder allerdings … naja, der größte Teil verschwindet in den Fahrwerkverkleidungen:
Die Oberhälften der Tragflächen sind -die erhabenen Paneele einmal außer Acht gelassen- sehr gut getroffen:
Und Heller hat sogar Höhenflossen für die frühe und die späte Variante beigefügt:
Auch die unteren Tragflächenhälften vermögen zu überzeugen:
Der Motor und der Propeller sind meines Erachtens ausreichend:
Die beiden Haubenteile ebenfalls:
Am nächsten Spritzling finden sich viele „Innereien“:
Sowie die beiden separat ausgeführten „Vorflügel“ (je nach Variante zu verbauen oder eben nicht):
Die Details sind -wie ich finde- ok:
Der Rahmen mit den Klarsichtteilen war leider nicth separat eingepackt, hat aber den Test dennoch bestanden:
Die Kanzel sowie der C-Stand sind klar, schlierenfrei und mit sehr gut geprägten Strukturen versehen:
Da wird das Abkleben zum einfachen Spaziergang!
Die Nassschiebebilder sind, zumindest was die rumänischen „Michaelskreuze“ angeht, arg verdruckt – der weiße Hintergrund ist absolut nicht mit dem Rest des Kreuzes zentriert:
Zumal die blaue Farbe der rumänischen Hoheitsabzeichen völlig daneben ist – auffällig insbesondere bei der Trikolore am Seitenruder.
Die Bauanleitung wartet zunächst einmal mit einer mehrsprachigen kurzen Historie auf:
Die eigentliche Montage wird dann in ganzen vier (!) Schritten erläutert:
Für die Farbgebung einer polnischen sowie einer rumänischen Karas gibt es leider nur Farbnummern – vermutlich beziehen sie sich auf das Humbrol-Programm:
Fazit: Auch nach Jahrzehneten kann man aus der PZL P.23 von heller noch ein vorzeigbares Modell zaubern – ob man hierfür nun die erhabenen Paneele abschleift und alles neugraviert, bleibt dem Modellbauer überlassen. Wenn man vorsichtig klebt, kann man die erhabenen Paneellinien durchaus retten und sich den Bau echt vereinfachen!
Allerdings kann der Heller-Kit in keiner Weise mit dem neuen IBG-Bausatz mithalten – was ja auch kein Wunder ist angesichts des Alters der Karas von Heller!
Da ich noch einige davon im Keller liegen habe, werde ich es mir nicht nehmen lassen, wenigstens die eine oder ander PZL P.23 von heller noch zu vollenden!
Erhältlich in online Auktionshäusern oder bei dem einen oder anderen Modellbauhändler…
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen