Diesmal bespreche ich einen Bausatz, über den ich mich persönlich genau so freue, wie über die letzte Besprechung zur Corvette C8. Der Pontiac Firebird 400 aus dem Jahre 1968. Das Jahr, in dem der Firebird zu den Ponycars den Camaro und Mustang auf dem Markt ergänzte. Ein neues Gesicht, ein neuer Name auf dem Markt …
Kurzer Abriss zum Original
Im 1960ern entschied General Motors, dass sie ein Fahrzeug in der „Ponycar“-Line benötigten. Das Fahrzeug hatte was Spezielles und nicht nur ein Ponycar zu sein. Stammend von den Amerikanischen Ureinwohnern (Angemerkt sei: in den 1930er hatte Pontiac einen Häuptling als Markenlogo auf seinen Hauben) sollte das Wort soviel wie Aktion, Kraft, Schönheit und Jugendlichkeit zu bedeuten. Unter dem General Manager John DeLOrean wurde der Wagen entwickelt. Der Name Firebird trug dies alles in sich und Pontiac stellte 1967 erstmals ein Fahrzeug vor, welches 1968 in Serie produziert wurde. Es war damals eine Sensation und dank der Kombination von Kraft und Schönheit des Namensvetter erlangte der Firebird den Klassikerstatus bei Autoliebhabern weltweit.
Leider wurde der Firebird nach „nur“ 4 Generationen und 35 Jahren Bauzeit 2002 eingestellt. Mit dem Ende der Marke Pontiac in 2010 gibt es dazu keine Chance mehr, analog zu seinem Schwestermodell Camaro, ein Nachfolgemodell auf den Markt zu bringen.
Die Historie des Bausatzes ist diesmal recht übersichtlich und mit Verlaub: ich habe sie alle im Regal. Die Erstausgabe datiert von 2001 (85-2342). Eine weitere Ausgabe erschien 2004 unter der selben Bausatznummer. Im Jahre 2012 brachte Revell den Firebird im Chip Foose – Design auf den Markt (85-4905) und nun dieser Bausatz mit der Nummer 14545 (85-4545 in den USA; ich frage mich, warum die Bausatznummern für Europa verändert werden, damit ein Karton mit nur der anderen Nummer bedruckt wird. Verstehe ich nicht, zudem auf dem Karton nichts deutsch beschrieben wird). Ich habe die Bausätze mal hier zusammen abgelichtet. Der Karton der Erstausgabe dieses Modells ist nicht auf dem Bild zu sehen. Der ist fertig gebaut:
Die nüchternen technischen Angaben des Bausatzes gebe ich gerne anfangs auf den Weg.
Der Bausatz ist in 1/25 dem Original nachempfunden. Angegeben mit 122 Teilen soll der Firebird knapp 19 cm fertig messen, mit Level 4 und dem kleinen Hinweis auf zwei baubare Varianten kann der Modellbauende hier Hand anlegen.
Wie immer schauen wir uns den Karton doch gleich in Gänze an. Ich finde, die US-Schachteln sind derzeit einfach schön gestaltet. Auf den kurzen Seiten sieht man gleich die baubaren Varianten:
Die langen Seiten zeigen die fertigen Modelle in beiden Varianten, informieren über das Fahrzeug und geben die technischen Daten des Modellbausatz wieder. Diesmal benötigen wir 13 Farben, um den Bausatz fertig zu stellen.
So nebenbei bemerkt: wenn man den Bausatz schon mal in den Fingern hatte und auch die anderen Ausgaben sein Eigen nennt, möchte man natürlich wissen, was sich denn nun geändert hat. Decals: klar. Bauanleitung? Nicht wirklich. Teileanzahl? Ja. 118 (Ausgabe von 2004) zu 122 Teile in dieser Ausgabe. Das machte mich stutzig, war mir doch der Inhalt sofort vertraut und bekannt. So zählte ich durch. Zweimal. Und zweimal kam ich auf 123 Teile. Die Chip Foose-Variante mal nicht berücksichtigt, da diese eh andere Räder hat und keine Option für einen „Stock“-Bau. Na gut. .Das ist vielleicht kleinlich…. Was sich geändert hat: diese Ausgabe ist die erste, welche keine klaren roten Teile für die Rückleuchten hat. Die sind nun einfach klar.
Ausgabe 85-2342 von 2004:
Ausgabe 85-4905 „Chip Foose“ von 2012:
Genug der Bausatzhistorie. Was erwartet uns denn nun endlich. Nehmen wir den Karton oben ab, können wir auch den Inhalt sauber entnehmen. Alle Teile sind in mehreren Tüten eingeschweißt. Die Klarteile haben dabei ihre eigene Tüte:
Insgesamt haben wir 7 Spritzlinge in weiß gegossen …
… 1 klarer Spritzling …
… 2 Chrombögen …
… die Reifen aus Gummi und ein paar Pins für die Felgenmontage:
Die Karosserie natürlich nicht zu vergessen …
… und abgerundet enthält der Karton noch die Bauanleitung und den Decalbogen.
Die Chrombögen sehen schon dick aus, was ich aber noch nicht als übertrieben empfinde. Die Klarteile sind klar wie sie sein sollen und beschränken sich auf Front- und Heckscheibe neben den Hauptscheinwerfern, Blinkern und eben den Rückleuchten. Die Reifen sind weich und die Serienreifen haben ein schönes Profil. Leider wieder keine Reifenaufschriften dafür mittig eine Formentrennnaht. Besonders auffällig ist dies bei den beiden Sliks.
Die Details an den Bauteilen. Die Gußqualität ist meines Erachtens sehr gut. Viele Details und Strukturen an sämtlichen Oberflächen lassen sich ausmachen:
Die Motorhaubeninnenseite ist schick und die Auswerfermarken für mich verschmerzbar:
Das Armaturenbrett ist schön gestaltet wenn mir auch die „Manndüsen“ ein wenig dick erschienen:
Mit den beiliegenden Decals kann an das Armaturenbrett sicherlich toll darstellen. Insgesamt gibt es kaum was zu bemängeln. Die Nacharbeit hält sich in ganz kleinen Grenzen. An der Karosserie konnte ich keine Mängel feststellen.
Die Decals sind scharf gedruckt. Ich kann keinen Verzug oder sonst was feststellen. Die Holzdarstellung ist gut, die Optionen für den Serienwagen bietet drei verschiedenfarbige Streifen und für die Customvariante finden wir neben dem tollen Adler auch optionale Streifen, wie sie beim Chip Foose-Firebird auch dabei waren, nur diesmal schwarz. Die Reifen können mit den klassischen „redlines“ beklebt werden.
Die Bauanleitung ist schwarz/weiß gehalten so, wie wir es von Bausätzen gewohnt sind die für die USA produziert sind (oder aus den USA zu uns kommen?):
Wir haben die Sprachen Englisch, Französisch und Spanisch gedruckt. Neben einer kurzen Beschreibung zum Original, blättern wir zu den Sicherheitshinweisen und den Farbangaben:
Nach der Beschreibung der Bauteile, geht es mit dem Aufbau los. Es muss sich zwischen der Serienvariante (A) und der Customvariante (B) entschieden werden. Ein Mix daraus ist natürlich auch möglich. Nach 40 Abschnitten steht der Pontiac letztendlich auf den Rädern:
Aus meinem Aufbau weiß ich, dass beispielsweise das Heckteil (Abschnitt 30, Teil 4) schon vor dem Lackieren eingesetzt und die Karosserie somit als ein Teil lackiert werden kann. Das Chassis kann noch immer ordentlich eingesetzt werden. Der Aufbau ist ansonsten klar beschrieben und sollte keine Herausforderung darstellen.
Wie auf dem Karton gelesen, werden insgesamt 13 Farben benötigt. Dabei muss ich diesmal bemerken und ein wenig ausholen, dass alle benötigten Farben auf dem Karton angegeben sind. Das haben wir bei der Corvette C8 schon anders gelesen. Mit Farbmischungen sind wir diesmal mit 3 am Start. Wir mischen uns die Farbe für den Motorblock an (N) und zwei „ähnliche“ Farben mit grün und gold (O und Q). 50 zu 50 Mischungen sind ok. 80 zu 20 schon schwieriger. Die zwei Farben werden für die Karosserie (O) und für die Innenausstattung (Q) benutzt:
Es wird uns also der Serienwagen vom Deckelbild als Bemalungsvorschlag unterbreitet. Wer es genau haben möchte: das vorgeschlagene Grün entspricht (ungefähr? Ich müsste das erst mischen und vergleichen) dem originalen Farbcode WA3771 und nennt sich „Verdoro Green“. Ich finde die Auswahl irgendwie gut als nur immer typisch rot, silber oder weiß. Die Customvariante auf dem Karton ist ebenfalls eine tolle Variante. Mir gefällt dieser zweite Vorschlag sehr und ich bin mir nicht schlüssig, was ich lackieren würde:
Mein Fazit
Der Firebird der ersten Generation ist neben dem Bruder „Camaro“ ein sehr schönes Modell, was in den Proportionen einfach passt. Das klassische Coke-Bottle-Design war und ist einfach schön anzusehen. Der Bausatz hat nichts an seiner Qualität eingebüßt und kommt noch immer sehr detailliert und vor allem gut gegossen daher. Mir gefällt besonders, dass sich Revell für diese grün-grüne Farbgebung entschieden hat. Ein schöner Anreiz, sich mit den damals verfügbaren (17) Farben zu beschäftigen und vor allem auch, um bei der Innenausstattung auch einmal mutiger zu sein als immer das schnöde schwarz. Die Auswahl an Teilen lassen einige Optionen zu, um seine eigene Kreation auf die Räder zu stellen. Der Aufbau sollte keine all zu großen Geheimnisse bereit halten und durchaus machbar sein. Die Einstufung zu Level 4 erschließt sich mir nicht.
Christian Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen