Schon beim Deutz D30 hatte ich eingangs die Frage gestellt: „Neuer Karton, neuer Inhalt?“ – und ähnlich wie beim Deutz lautet auch hier die Antwort: „Schau´n mer mal!“ …
Der erste Blick auf die Rückseite des Kartons macht schon klar: Dieser Bausatz kommt einem sofort bekannt vor:
Er kam erstmals im Jahre 2015 unter der Bausatznummer 85-1982 für den amerikanischen Kontinent auf den Markt. Zu der bereits auf dem Markt befindlichen, vordekorierten Corvette (07060) wurde hier eine abgespeckte Version in der Steck-Variante auf den Markt gebracht. Ich sage immer: für den anspruchlosen Modellbauer, wenn man mal sehr schnell einen Erfolg haben möchte. Jedoch kann man aus diesen Bausätzen durchaus ein akzeptables Ergebnis zaubern. In Detaillierung und Qualität steht dieser Bausatz nicht im Schatten gegenüber seiner mit mehr Bauteilen ausgestatteten erhältlichen Bausatz. Der Unterschied liegt lediglich daran, dass dieser Bausatz weder einen Motor mit zu öffnender Haube hat, noch ist das Chassis detailliert. Wenn das fertige Modell im Regal steht, fällt der Unterschied überhaupt nicht auf.
Für den deutschen Markt kam dieser Steck-Bausatz erstmals 2019 mit der Nummer 07449 in den Handel. Ergänzt wurde der Bausatz in seiner Produktionslaufzeit mit Pinsel und Farben – erhältlich mit der Bausatznummer 67449. Soviel nur um das zu Komplettieren.
Die beiden zuletzt genannten Bausätze kamen mit der größeren Schüttbox in den Handel. Dieser Karton hat wenig größere Abmaße, als es bei Revell praktisch „Standard“ ist. Das nervte mich sofort, da er sich im Lager nicht einfach zu anderen Pkw-Bausätzen aus selbem Hause einsortieren ließ:
Jetzt 2022 wurde er erneut umverpackt in einen – für mich persönlich! – sehr ansprechenden Karton in praktischerem Format. Weshalb Revell hier gleich noch eine neue Bausatznummer vergibt, bleibt offen.
Erwartet uns nun etwas Neues? Nein. Die Decals werden zusätzlich mit Stickern ergänzt. Selbst die Bauanleitung hat sich nicht verändert. Darauf ist das © 2019 sowie die Bausatznummer der deutschen Ausgabe 07449 aufgedruckt.
Schauen wir uns den Inhalt genauer an:
Was mir gefällt: die Spritzlinge sind separat in einer größeren Tüte verpackt, welche in drei Teilen unterteilt ist. Die durchsichtigen Teile haben keinerlei Kontakt zu anderen Bauteilen. Obendrauf sind die zwei Bögen der klaren Teile in einzelnen Tütchen verpackt – absolut keinen Kontakt. Insgesamt finden wir 9 Spritzlinge in unterschiedlichen Farben gegossen:
Wie eingangs erwähnt, sind die Details sehr schön raus gearbeitet. Beispielsweise ist die Türverkleidung extra, was ein schickes Bemalen einfacher macht. Die Innenausstattung zeigt zu den anderen existierenden (oben benannten) Bausätzen keinerlei Unterschied:
Die Unterschiede sehen wir, wenn wir das einteilige Chassis betrachten. Es verrät uns auch gleich das Alter der Form. Hier kann eine gute Bemalung dennoch mehr daraus machen:
Weiter ist die Karosserie einteilig. Spiegel und Heckspoiler sind ebenfalls in gelbem Kunststoff gegossen. Die Gießgrate auf der Karosserie sind fast zu vernachlässigen. Auch findet man an keinen Teilen Fischhäute oder Ähnliches:
Die Chromteile gefallen mir persönlich sehr gut. Sie sind überhaupt nicht spielzeughaft oder fett verchromt. Die Details an den Scheinwerfern kommen auch gut zur Geltung:
Die Klarteile überzeugen ebenfalls. Die Rückleuchten bereits rot gegossen, sind die Scheiben schon vordekoriert. Klar und durch die gute Verpackung kratzer- und schlierenfrei:
Bleiben noch die Gummireifen mit Metallachsen. Wie schon fast und leider üblich, befinden sich keine Reifenaufschriften auf den Flanken. Das finde ich schade:
Es liegen Decals und Sticker bei. Auch hier findet sich die „alte“ Bausatznummer wie das © 2019:
Die Bauanleitung ist im modernen, bunten Format. In nur 16 Schritten steht das Modell auf den Rädern:
Bleibt als Fazit:
Auch wenn es weiterhin ein Schüttelkarton ist, sind die (US-)Abmaße für mich persönlich sehr gut! Das angefangene Modell lässt sich hier viel besser wieder unterbringen.
Der Karton ist meines Erachtens sehr schön gestaltet. Von jeder Seite ist das Modell anzuschauen. Hübsch. Ich würde es begrüßen, wenn Revell seine flachen Kartons hin zu diesem Format verändert. Da ist es mir schon fast egal, ob es bei dem dusseligen Schüttkarton bleibt.
Ansonsten kann ich zum Bausatz nicht mehr sagen: die Qualität und der Inhalt haben sich nicht verschlechtert. Die Bauteile sind gut detailliert. Wenn man nicht gerade einen Motor vermisst oder das Modell nicht von unten betrachtet, fällt die Corvette im Regal nicht auf, dass sie nur mit 38 Bauteilen daher kommt.
Erhältlich bei Modellbau König.
Christian Weitzer, Modellbaustammtisch Recklinghausen