Die „Cobra“ ist für mich eines der Vorbilder, das mich einfach gepackt hat, und zwar schon seit dem legendären Matchbox-Kit in meinen jungen Jahren. Nachdem ich meinem favorisierten Maßstab 1/48 schon für die „kleine“ Special Hobby- AH-1G in 1/72 untreu wurde, konnte ich an der neuen 32er von ICM natürlich nicht vorbeigehen. Und gleich vorweg: Ich wurde ganz sicher nicht enttäuscht!
Der typische ICM-Karton mit wunderschöner Umverpackung enthält ca. 270 Teile, verteilt auf sechs Gußäste, davon einer mit den Klarsichtteilen. Ansonsten findet man nur noch die Decals. PE-Teile liegen nicht bei.
Der erste Rahmen enthält vor allem die Hälften für den vorderen Rumpf und die Cockpitwanne.
Der Zollstock zeigt es: Die Cobra ist in 1/32 schon recht groß, und ich bin nicht böse, dass sie einen 2-Blatt-Rotor hat und damit wenigstens nicht noch in die Breite geht.
Das Cockpit ist ordentlich detailiert. Die Instrumententafeln sind erhaben detailiert und passende Decals liegen bei. Natürlich kommen wir damit nicht ganz an das Bild von PE-oder 3D-Zurüstteilen ran, aber wer mag kann sich hier ja getrost beim Zubehörmarkt bedienen. Eduard und Microdesign zum Beispiel bieten bereits Sets für das Interieur und Sitzgurte an.
Die Außendetails finde ich sehr gelungen. Die markanten Nietreihen sind erhaben dargestellt und das in sehr real wirkender Ausprägung.
Der Guß ist blitzsauber. ich konnte keine relevanten Sinkstellen oder Auswerfermarken erkennen. Grat ist ab und an minimal vorhanden, aber leicht zu beseitigen.
Die Sitze sind ebenfalls gut getroffen. Allerdings trübt die völlige Abwesenheit der Sitzgurte bei einem 1/32er Modell ein klein wenig das Bild. Es gibt nicht mal die Minimalversion als Decal. Wie oben schon gesagt bieten hier Eduard und andere Abhilfe.
Der nächste Gußast mit Landegestell, Rotorkopf etc.
Feine, sauber konturierte Details prägen den Bausatz.
Das Landegestellt liegt in zwei Varianten bei, ein Hinweis auf noch folgende Versionen. Die „Late“-Version ist ja gerade auf den Markt gekommen.
Der Hauptrotor ist sauber gefertigt und gut gestaltet. Natürlich kann sich hier der Detailfreak noch ein wenig austoben, aber ein Muss ist das sicher nicht.
Die Instrumententafel. Man wird nicht erschlagen von Details, aber es gibt auch keinen wirklichen Grund zum Meckern. Ein wenig Feinarbeit mit dem Pinsel, und man macht daraus einen schönen Blickfang.
Bewaffnung etc.
Die Raketen-Rohrstartbehälter sind aufmunitioniert dargestellt. Die Rückseite wirkt auf mich ein wenig grob, aber da kann man mit ein wenig Eigeninitiative sicher schnell nachbessern.
Auch hier überzeugen feine Details und der wirklich saubere Guß.
Auch die kleinsten Teile sind ohne Grat oder Versatz.
Rotor, Heck…
Die Hecksektion ist für die frühe und die spätere Version enthalten, wir wählen hier natürlich die mit dem Rotor auf der linken Seite.
Hier sieht man toll, dass die Nieten vorbildgetreu in unterschiedlicher Größe umgesetzt wurden. Insgesamt finde ich die Oberflächendetails einfach top gelungen.
Der typische Kinnturm:
Die Hauptrotoren glänzen durch sehr gelungene Umsetzung des schichtartigen Aufbaus, und die Kanten sind wunderbar dünn gehalten.
Natürlich sind gerade die Cockpithauben ein zentraler Hingucker bei der Cobra.
Umso erfreulicher, daß die Teile einfach perfekt gespritzt sind. Hochtransparent, absolut schlierenfrei, und von der Aufteilung her so gemacht, daß man sie mühelos offen oder geschlossen darstellen kann. Kompliment an ICM!!!
Die Decals sind sauber und versatzfrei gedruckt, dabei angenehm dünn. Die Schriften sind gut lesbar, und sichtbares Raster oder Stufen kann ich nicht feststellen.
Darstellbar sind die folgenden vier Maschinen:
Zur Anleitung. Klar, übersichtlich, umfassend. Also typisch ICM.
Farbangaben gibt es für Revell, Tamiya und das hauseigene Sortiment.
Hier komplett zum Stöbern.
Fazit
Ein toller Bausatz, der Laune macht und den Wunsch nach weiteren Helikopter-Modellen im großen Maßstab von ICM weckt.
Die Details sind fein, der Guß blitzsauber, die Konstruktion durchdacht und die Passgenauigkeit nach kurzem Antesten offenbar exzellent. Auch ganz ohne Zurüstteile entsteht hier schon ein tolles Modell. Der aktuelle Straßenpreis von um die 50 Euro ist für mich fair.
Kleine Detailschwächen an der einen oder anderen Stelle sind wirklich Nuancen und trüben keinesfalls den guten Gesamteindruck. Aus meiner Sicht ist die ICM-Cobra
Absolut empfehlenswert!
KlausH