AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Special Hobby liefert nun den schon länger angekündigten Bausatz aus einer komplett neuen Form aus. Nicht unbedingt wie erwartet, kommt die erste Ausgabe für Ausführungen der spanischen Marine in blauer Lackierung und israelischer Erprobungsmaschinen in Oliv. Also mal ran an das neue Erzeugnis …
An der Kartonseite sind die vier Lackierungs- und Markierungsmöglichkeiten aus dem Bausatz versammelt:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-2 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Wir haben es hier mit der ersten Serienversion zu tun, die aus den Antriebskomponenten und dem Kraftübertragungs- und Rotorsystem der legendären UH-1 „Huey“, dem bekannten „Teppichklopfer“, und einem neuen schmalen Rumpf mit Pilot und Waffenbediener hintereinander wie bei einem Kampfjet, einer schwenkbaren Bugbewaffnung und Waffenstationen unter Stummelflügeln bestand. Diese „Cobra“ (anfänglich „HueyCobra“) genannten Hubschrauber definierten damit die generelle Auslegung fast aller weiteren Kampfhubschrauberentwicklungen weltweit. Kennzeichnend für die frühen Versionen war die gerundete Ausführung der Cockpitverglasung.

In 1:48 gab es bisher keinen zeitgemäßen Bausatz. Special-Hobby nimmt hier die eigene 1:72-er Ausgabe und wohl auch ICM’s 1:32-er zum Vorbild, um in der goldenen Mitte dazwischen den Monogram-Bausatz aus 1986 oder den noch wesentlich älteren von Fujimi abzulösen. Dazu gibt es im stabilen Karton die Bauanleitung und eine Plastiktüte, in der alle Spritzäste und der Decalbogen versammelt sind. Der Decalbogen und der Klarsichtast sind noch einmal für sich in Tüten gepackt:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-3 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Der Spritzast A liefert gleich die größten Bauteile. Dies sind insbesondere die schon fast kompletten Rumpfhälften, der Rotor mit beiden Blättern, die Stabilisierungsflächen am Rumpfheck und die Teile für die Stummelflügel. Daneben sind noch ein paar Kleinteile vorhanden:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-4 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Die Nahaufnahmen zeigen die Qualität der Spritzgussausführung. Hervorragende scharfe und fein ausgeführte Gravuren, gelungene Nietdarstellungen am Heckausleger und eine generell ganz saubere Ausführung des Plastiks ohne Grate oder Flash. Es sind ein paar Kratzer zu sehen, die aus der übereinanderliegenden Lagerung im gleichen Verpackungsbeutel stammen. Diese werden jedoch nach der Vorbereitung zur Lackierung und einer Grundierung nicht mehr sichtbar sein. Hier die großen Rumpfhälften:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-5 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Das gilt auch für die untere Rumpfplatte und die Teile für die Leitflächen und die Stummelflügel:

Der Hauptrotor mit den beiden Blättern ist schön detailliert und weist dazu eine sorgfältige Darstellung der Verstärkungsplatten im inneren Bereich auf. Im Rahmen des Baus erfolgt hier noch eine weitere Verbesserung mit kleinen Teilen. Bitte auch die sehr feinen Augbolzen beachten, die für diesen Bausatz nicht alle benötigt werden. Sie sind schöne Beispiele für die hohe Qualität der Realisierung:

Ast B enthält die Kufen und Teile für den Kinnturm und den Triebwerksauslass:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-15 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Es gibt zwei alternative Versionen für die Kufen, hier werden die kräftigeren Ausführungen verwendet. Weiterhin sind Teile für den Kinnturm und den Triebwerksauslass (für die israelischen Ausführungen mit dem Bogen nach oben) zu verwenden:

Ast C ist ein Kleinteilast unter anderem mit Teilen für die Waffenstationen und auch den Kinnturm sowie auch für die Rotorblattsteuerung:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-20 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Hier ist teilweise etwas an Auswerfermarken vorhanden, diese sind aber immer einfach zu entfernen. Die Ausführung an diesen kleinen Teilen ist aber ebenfalls in den Details gut gelungen, z. B. an den Rohren der offenen Minigun für den Kinnturm und der Blattverstellhebel:

Ast D bringt uns dann wieder etwas größere Teile für das Heckleitwerk mit Heckrotor, die Bugspitze sowie Anbauteile für die Rumpfseiten:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-25 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Beim Heckleitwerk werden hier nur die Teile für die Variante mit dem Heckrotor rechts benötigt. Die anderen Teile sind für spätere Versionen. Auch hier haben wir wieder einen schönen Mix aus vertieften Gravuren und erhabenen Nietdarstellungen:

Die Lufteinlässe für das Triebwerk sind gut gestaltet, aber nicht durchbrochen, da es aus dem Bausatz heraus dahinter kein Triebwerk gibt:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-29 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Der Heckrotor ist ein Musterbeispiel an gelungener Spritztechnik. Besser braucht es nicht sein!
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-30 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Auch die Bugspitze ist sauber graviert:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-31 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Hier gibt es auch die Instrumentenbretter, die auf die Verwendung der dem Bausatz zugehörigen Decals hierfür zugeschnitten sind. Damit ergeben sich dann akzeptable Nachbildungen bei geschlossener Cockpitausführung:

Fast die gesamte weitere Cockpitausstattung ergibt sich aus dem Spritzast E:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-34 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Die Cockpitwanne mit sehr fein detaillierten Seitenkonsolen und die hintere Wand mit gesteppten Oberflächen. Das sieht gut aus!

Die Sitze werden aus mehreren Teilen (mit einer nachgebildeten Panzerung) zusammengesetzt:

Auch für die Rumpfinnenseiten gibt es zusätzliche Panzerplatten. Das Cockpit ist damit sehr aufwendig gestaltet. Special-Hobby hat sich hier sehr viel Arbeit gemacht. Das ist vorbildlich und Beleg für einen hohen Stand der Nachbildung:

Der Ast F gehört schon zur Bewaffnungsausstattung. Hier steht die unter dem linken Stummelflügel geführte XM35 Gatlingkanonensystem (eine Abwandlung der bekannten M-61 Vulcan-Flugzeugkanone) mit den seitlichen Munitionsbehältern im Mittelpunkt:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-42 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Ast G liefert dann die Teile für zwei unverkleidete Raketenwerfer vom Typ LAU-68A mit sieben Rohren. Ganz hervorragende Details vorn und hinten an den Ausschussrohren!
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-46 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Eine Nummer größer ist der LAU-61A Werfer mit verkleideten 19 Rohren aus Ast H. Die Detaillierung an den äußeren Rohren kann hier nicht ganz mit der sonstigen Qualität des Bausatzes mithalten. Sie ist aber im Vergleich mit andern Herstellern immer noch akzeptabel:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-49 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Zwei verkleidete 7-fach-Werfer gibt es dann aus Ast I. Hier ist wieder alles in bester Ordnung:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-52 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Als letzte Bewaffnungsoption gibt es mit dem Ast J noch einen Minigun-Behälter SUU-11. Von vorne sind die Rohrmündungen zu erkennen:

In die Kategorie Dioramazubehör fällt schließlich der Spritzast N, der das nur am Boden verwendete Radfahrgestell zur Bewegung am Boden enthält. Dieses muss an den Kufen angeklebt werden. Dies ist natürlich eine besondere Bereicherung auch durch die hier ebenfalls sehr hochwertige Ausführung. Es fehlt dann nur ein Zugfahrzeug; hierfür wurden auch schon mal Gabelstapler verwendet:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-57 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Der Klarsichtast ist ebenfalls schon auch auf künftige Bausätze für andere Versionen ausgelegt und enthält zwei komplette Versionen für die Cockpitverglasung sowie für allerlei Lampen und Leuchten:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-61 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

An großen Teilen gibt es jeweils ein Mittelteil und je zwei Seitenteile rechts und links:

Die Ausführung der Klarsichtteile ist sehr gut gelungen. Alle Teile sind vorbildlich klar, auf den Fotos gibt es einige Verzerrungen, die allerdings der gebogenen Ausführung der Teile geschuldet ist. Aller Teile sind wirklich vorbildlich:

Der Decalbogen ist in Italien bei Cartograf in konventionellem Siebdruck hergestellt. Der Druck ist mustergültig, auch die kleinsten Schriften sind in der Vergrößerung gut lesbar. Nach meinen Erfahrungen ist diese Ausführung bei diesem Hersteller immer noch der beste Kompromiss, was Druckqualität, Verarbeitungssicherheit, Erscheinungsbild und Deckkraft bei hellen Farben angeht:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-67 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Die Bauanleitung beginnt mit einer kurzen historischen Einführung und dem Überblick über die Spritzäste:

Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-68 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Die eigentlich Bauanleitung führt in 33 Stufen auch mit farbigen Darstellungen sicher und gut nachvollziehbar durch den Bau. Cockpit und Rumpfkonstruktion bilden die ersten Schritte:

Dann geht es über die Ausrüstung mit den festen Bewaffnungsmöglichkeiten:

Es folgen die Montageschritte für die Kufen und Rotoren:

Bei der Darstellung der Cockpitverglasung ist an jeder Seite die Öffnung eines Fensters alternativ möglich. Hierfür ist auch jeweils die Öffnungs- und Haltemechanik im Bausatz vorhanden:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-80 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Den Schluss bilden dann die Montagen für die austauschbare Bewaffnung und für das Radfahrgestell:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-81 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Bei den Lackierungs- und Markierungsvarianten hat sich Special-Hobby an der eigenen Serie der 1:72-er Bausätze orientiert. Das ist aber absolut kein Nachteil.

Kampfhubschrauber in einem kräftigen Blau sind schon etwas ganz Besonderes und tolle Farbtupfer in der Vitrine oder auf dem Ausstellungstisch. Hierzu gibt es gleich zwei Alternativen aus der spanischen Marine jeweils mit einem großen „Badge“ der Marineluftwaffe auf beiden Seiten. Die erste Möglichkeit führt die Aufschrift „MARINA“:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-82 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Die zweite Möglichkeit mit anderer Kennnummer führt stattdessen die Aufschrift „ARMADA“. Den genauen Hintergrund für die unterschiedlichen Bezeichnungen konnte ich nicht feststellen. Die aktuell offizielle Bezeichnung ist aber wohl Armada:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-83 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Die beiden anderen Varianten sind israelische Maschinen. Die dortige Luftwaffe erhielt anfänglich sechs AH-1G für Erprobungszwecke, die in diesem Rahmen auch für Kampfeinsätze verwendet wurden. Nach der Erprobung kam man zu dem Ergebnis, dass für solche Hubschrauber der Schwerpunkt auf Panzerabwehr mit entsprechenden Lenkraketen zu legen sei. Die späteren Ausrüstungen erfolgten dann mit anderen Serienausführungen, die uns Special-Hobby bestimmt noch liefern wird. Die Erprobungsmaschinen sind in „Oliv-Über-Alles“ recht unauffällig. Die bunten Staffelwappen (die eine aus einem Munitionsgurt aufsteigende Cobra zeigen) bilden einen kleinen Farbtupfer. Die Unterschiede liegen nur in den Registernummern. Für die zahlreichen Freunde der Luftwaffe mit dem Davidstern sind diese Cobras trotzdem attraktiv:

Zum Abschluss der Darstellungen gibt es die Hinweise zur Decalanbringung für beide hier möglichen Verwenderstaaten:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-86 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Wenn man sich für diesen Bausatz entscheidet, sollte man auch gleich den Maskensatz von Special-Hobby mit verwerten. Dieser ist auch für ICM ausgewiesen, da ein Kombibausatz mit ICM’s Bronco geplant war. Hoffen wir, dass dieser irgendwann in besseren Zeiten realisiert werden kann. Dieser Maskensatz wird in der Bauanleitung auch dargestellt, ist im Bausatz aber nicht enthalten:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-87 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Das Deckblatt der Verpackung ist gleichzeitig auch die Arbeitsanleitung für die Verwendung, wobei das Set für die Innen- und die Außenseiten Anwendung finden kann. Das Ergebnis des Stanzwerkzeugs ist sauber auf die Klebefolie übertragen. Die Masken können mit denjenigen von anderen Herstellern ohne weiteres mithalten:
Special-Hobby-SH-48202-AH-1G-Cobra-88 AH-1G „Cobra“ von Special Hobby in 1:48 # SH 48202

Special Hobby hat hier ein neues Ausrufezeichen auf dem Markt gesetzt. Der Bausatz ist sehr hochwertig und auch ohne Ätzteile usw. umfassend ausgestattet. Es werden bestimmt noch einige Ausführungen der G-Variante folgen, unter anderem aus dem Vietnamkrieg. Die Zusammenstellung der Spritzäste und die Ausweisung auch für die AH-1Q macht überdies klar, dass auch spätere Varianten mit einer anderen Cockpitverglasung und neuen Bewaffnungsoptionen folgen werden. Ein paar Buchstaben sind ja bei den Spritzästen auch noch offen. Wir dürfen uns also schon jetzt auf eine Vielfalt von hochwertigen weiteren Bausätzen mit beträchtlicher Bandbreite freuen, hoffentlich dann im Ergebnis auch über die Versionen G und Q hinaus.

Erhältlich bei Special Hobby oder bestimmt bei der Euro-Model-Expo in Lingen – dort hat Special Hobby einen Stand und sie werden jede Menge Cobra dabeihaben!

Hermann Geers, Wietmarschen