Schon wieder eine AH-1G Cobra von ICM als Formneuheit? Ja, aber diesmal im klassischen Militärmaßstab 1:35 !
Die frühe Version der AH-1G bzw. die späte Version aus brandneuen Formen und jeweils in 1:32 haben wir ja bereits ausführlich vorgestellt und definitiv für sehr gut befunden. ICM nutzt die bereits geleistete Recherchearbeit voll aus und hat nun für die AH-1G in der späten Ausführung auch Formen im Maßstab 1:35 entwickelt. Dioramenbauer die gerne Militärfahrzeuge und Luftfahrzeuge in einem Diorama vereinen werden von diesem Angebot besonders angesprochen.
Im Karton enthalten sind:
- 5 Gussäste aus grauem Polystyrol
- 1 Gussast als klarem Material
- 1 Decalbogen
- 1 Bauanleitung
Die Gussäste ähneln den Verwandten der größeren 1:32er Variante beider Aufteilung der Bauteile teilweise frappierend (A und B sind eigentlich sogar identisch), wobei sich andere von der Aufteilung deutlich unterscheiden (D).
Gussast A
Und los geht es dann auch mit dem seitlichen Rumpfhälften, die der AH-1 ihr schlankes Aussehen verleihen.
Positiv ins Auge falle sofort die feinen Nietenreihen und die eben so fein detailliertes Lüftungsgitter. Für die Größe der Bauteile sind die Angüsse erfreulicherweise recht fein gehalten.
Gussast B
Beim Blick auf den Gussast B mit den Rotorblättern und dem Heckleitwerk fällt direkt auf das sich hier das späte Leitwerk mit dem Heckrotor auf der rechten Seite, als auch das frühe Leitwerk mit dem Heckrotor auf der linken Seite, findet. Wir können also ganz stark davon ausgehen, das und ICM auch noch mit der frühen Version erfreuen wird.
Die feinen Abstufungen an der Wurzel der Rotorblätter wirken zwar auf den ersten Blick wie Schichten eines 3D Druckers, entsprechen aber tatsächlich dem Original.
Gussast C
„This and That“, also jede Menge diverse Kleinteile gibt es bei der AH-1 natürlich auch noch.
Auch wenn sicherlich der Aftermarket demnächst bedruckte Instrumententafeln anbieten wird (Eduard? Quinta Studios?), ist die Instrumententafel von ICM auch direkt ab Werk schön gestaltet. Entsprechende Decals liegen dem Bausatz natürlich ebenfalls bei, wie wir später sehen werden.
Gussast D (2x)
Was noch fehlt sind im Großen und Ganzen sind die verschiedenen Waffensysteme – und da bietet uns ICM im wahrsten Sinne des Wortes das volle Programm!
Die Waffen-Ausstattung der AH-1G von ICM beinhaltet folgende Waffensystemen:
- M200 Launcher (pro Launcher 19x Hydra 70 Raketen)
- SUU-11A Gun Pod (GAU-2 7.62×51mm Minigun)
- M260 Launcher (pro Launcher 7x Hydra 70 Raketen)
- XM-158 Launcher (pro Launcher 7x Mk 40 Folding-Fin Aerial Rocket (FFAR)
In welcher Kombination die verschiedenen Waffensystem auf die 4 Waffenstationen verteilt werden können wird in der Anleitung anschaulich dargestellt.
Gussast E / Klarsichtteile
Die AH-1 verfügt über eine recht große Kanzel, die einen rechten guten Einblick in das Cockpit erlaubt.
Die Cockpitverglasung ist komplett schlierenfrei und ohne Einschlüsse gegossen. Zur Maskierung hat ICM in der Bauanleitung eine Vorlage abgedruckt mit deren Hilfe man sich recht zügig selbst eigene Masken schneiden kann.
Decals
Der Decalbogen kann mit gutem Gewissen als „umfangreich“ beschrieben werden. Neben den Decals für die Instrumententafeln finden wir auch eine große Anzahl von Wartungshinweisen. Natürlich dürfen auch die bekannten „Sharkmouth“ Decals in 2 Varianten nicht fehlen.
Anleitung
Die Anleitung zeigt sich im ICM typischen Stil. Die Farbangaben beziehen sich leider ausschließlich auf das ICM Farbsystem. Weiteren Farbangaben in z.B. dem Federal Stand System werden definitiv wünschenswert gewesen, auch wenn wir verstehen, das ICM natürlich das eigene Farbsystemen pushen möchte. Die 5 darstellbaren Maschinen unterscheiden sich teilweise in der Ausstattung. Man sollte sich also vor dem Bau für eine konkrete Maschine entscheiden und beim Bau dann darauf achten welche Teile für diese Maschine verwendet werden sollen.
Darstellbar sind folgende Exemplare:
- AH-1G 68-15531, company D, 229th AHB, Quan Loi, 1971
- AH-1G 67-15578, 175th AHC, „Bushwackers“ Platoon, Vinh Long, 1971
- AH-1G 67-15738, 129th AHC, An Son, Summer 1972
- AH-1G 68-15054, Troop F 8th Cav Regiment, Chu Lai, Autumn 1972
- AH-1G 70-16000 3rd Squadron 8th Cavalry Division, Mainz-Finthen, Autumn 1973
Etwas überraschend ist die Ortsangabe Mainz-Finthen der Maschine 70-16000, aber offenbar war diese Maschine tatsächlich in Good Old Germany stationiert.
Quelle 1 https://flugzeugbilder.de/v3/show.php?id=664638
Quelle 2 https://www.planepictures.net/v3/show_en.php?id=804229 (70-16000 im April 1974 mit geändertem Logo an der Motorabdeckung.
Fazit:
Der eine oder andere wird sich vermutlich denken „Wozu noch eine AH-1G in 1:35, wenn es doch schon eine in 1:32 vom gleichen Hersteller und gleicher Qualität gibt?“. Sicherlich eine berechtigte Frage. Viele Modellbauer haben aber einen Maßstab aus rein subjektiven Gründen zu dem einzig wahren Maßstab für sich erkoren und kaufen und bauen konsequent nur Bausätze aus eben diesem Maßstab. Dazu kommt, dass sich für Militärmodellbauer ungeahnte Möglichkeiten ergeben die Maschine mit einer unüberschaubaren Anzahl von thematisch passenden Figuren und Fahrzeugen zu kombinieren. Qualitativ braucht sich die 1:35’er Version auf gar keinen Fall hinter dem großen Bruder zu verstecken – Bei den Markierungsvarianten liegen sogar 2 Varianten mehr!
Unterm Strich ein tolles Modell mit einer exzellenten Ausstattung das zum sofortigen Bau verleitet!
Absolut zu empfehlen!