Alvis FV 622 Stalwart in 1:35 von Airfix # A 1381

Mit dem neuen 1:35er Bausatz des Alvis Stalwart hat sich Airfix wieder eines „heimischen“ Fahrzeuges angenommen und aus neuen Formen uns Modellbauern auf die Basteltische gelegt.
Ob sich der Kauf lohnt, wird unsere Besprechung zeigen …
Kurzes Alvis FV622 Stalwart MK.2 Intro
Der Alvis FV622 Stalwart Mk 2 ist ein britisches militärisches Versorgungsfahrzeug, das in den 1960er-Jahren entwickelt wurde. Es gehört zur Familie der Stalwart High Mobility Load Carrier (HMLC) und wurde speziell für den Einsatz in unwegsamem Gelände und zur Durchquerung von Gewässern gebaut. Der FV622 ist die verbesserte Version des ursprünglichen Stalwart Mk 1 (FV620). Das Fahrzeug besitzt einen permanenten 6×6-Allradantrieb, eine voll amphibische Karosserie und eine hydraulische Seilwinde zur Selbstbergung. Angetrieben wird es von einem Rolls-Royce B81 Mk 8B Benzinmotor mit 8 Zylindern, 6,5 Litern Hubraum und etwa 220 PS. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 64 km/h auf der Straße und rund 9 km/h im Wasser. Mit einer Länge von 6,35 m, Breite von 2,62 m und Höhe von 2,65 m wiegt der Stalwart leer rund 8,6 Tonnen. Die maximale Nutzlast beträgt 5.500 kg. Die Reichweite beträgt etwa 640 km mit vollem Tank. Durch seine Amphibienfähigkeit und hohe Geländegängigkeit war der FV622 ideal für Nachschubmissionen unter extremen Bedingungen. Insgesamt gilt der Stalwart als eines der vielseitigsten militärischen Logistikfahrzeuge seiner Zeit.

Box-Art/Verpackung
In der signalroten Stülpbox befinden sich sechs grüne und ein klarer Spritzling, ein Decalbogen sowie eine Bauanleitung:
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Die Spritzlinge sind alle in einer Folie verpackt, bis auf den klaren. Das ist umweltbewusst und gefällt! Auf der Box-Art ist eine Alvis in der Wildnis zu sehen. Das ist nicht gerade originell, aber ganz schön!

Die Spritzlinge
Die sechs grünen Spritzlinge machen auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck:
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Es gibt weder Grate noch Fischhaut. Auswerfermarken befinden sich hauptsächlich an den Seiten der nicht sichtbaren Seite. Es gibt sehr detaillierte Teile, wie die Felgen oder die Armaturen im Fahrerhaus. Besonders auffällig sind die Wasserkannister, die leider zweigeteilt sind, aber einen sehr schönen und scharfen Schriftzug aufweisen:

Der Innenraum ist nur sehr rudimentär gestaltet, dürfte aber durch die großen Fenster und die auch geöffnet darzustellenden Luken ausreichend sein:

Negativ fallen allerdings die Wände der Ladepritsche ins Gewicht. Diese haben auf der Innenseite sehr prominente Sinklöcher:

Wenn man also die Plane nicht verwenden möchte, sondern die Ladefläche offen lassen will, dann hat man einige Probleme und muss sehr viel Spachtelmasse auftragen, um diese wieder zu schließen. Das ist sehr schade und trübt das Bild des Bausatzes. Wenn man sich diese Arbeit nicht machen will, muss man wohl oder übel zum Planenverdeck greifen, um die Schande zu verdecken:
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Der zweite heftige Fehler sind die Abdeckgitter der vorderen Scheinwerfer. Da hat man einfach vergessen, die Schlitze offen darzustellen:
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Daher gibt es kein Licht auf der Straße. Man muss mühsam selbst Hand anlegen und die Schlitze freilegen. Man kann nur hoffen, dass sich der Zubehörmarkt dieses Fehlers annimmt. Das geht gar nicht, liebes Airfix-Team!!!

Klarsichtteile
Die Klarsichtteile sind von guter Qualität, sie sind weder verkratzt noch verzogen:
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Leider wurden die Scheibenwischer mitgegossen, was nicht sehr schön aussieht und eher altbacken wirkt:
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Gut ist allerdings, dass bei einigen die Maserung der Gläser vom Original übernommen wurde, das macht ja auch Sinn.

Decals

Die Decals stammen vermutlich aus eigener Herstellung. Sie sind sehr gut gedruckt, alles ist scharf und sehr gut zu erkennen:
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Bauanleitung
Die Bauanleitung ist farbig im DIN-A4-Format gedruckt. Genau 100 Bauschritte führen zum fertigen Alvis. Die Bauschritte sind so einfach gehalten, dass sich auch Anfänger wohlfühlen können. Der vorherige Bauschritt ist im nächsten Schritt rot markiert, sodass man den Überblick behält. Diese Art der Bauanleitung kenne ich teilweise aus dem Bereich der Klemmbausteine. Da hat man sich wohl etwas abgeschaut. Auf der ersten Seite gibt es ein paar Infos zum Fahrzeug:

Airfix-A-1381-Alvis-FV622-Stalwart-MK-57 Alvis  FV 622 Stalwart in 1:35 von Airfix # A 1381Auf Seite 2 und 3 stehen die Sicherheitshinweise. Ab Seite 4 dreht sich alles um den Bau des Alvis:

Die Seiten 22–24 zeigen die Bemalung und das Anbringen der Decals:

Es können folgende Fahrzeuge gebaut werden:
British Army of Rhine (BAOR) Exercise Spearpoint Crusader Bergen-Hohne trainig area near Hannover West Germany September 1980, D Squadron 4th Royal Tank Regiment British Army of Rhine (BAOR) West Germany 1981, Royal Army Ordananca Crops (RAOC) Ludgershall Vehicle Depot Wiltshire England 1969.
Die Farbangaben beziehen sich auf das hauseigene Sortiment.

Fazit

Tja, wenn da nicht die Mängel mit den Sinklöchern und der gravierende Fehler mit den Lichtkäfigen wären, wäre dieser Bausatz der Knüller des Jahres. Aber leider wurde hier gepfuscht und der Modellbauer muss nun damit leben, den Mangel zu verdecken oder auszubessern. Man kann nur hoffen, dass der Markt für Zusatzteile Abhilfe schafft.
Das ist sehr schade, denn der Alvis ist ein ausgesprochen spaciges und cooles Fahrzeug. Trotzdem ist es Arifix zu danken, dass sie dieses Fahrzeug aufgelegt haben.

Rating 7 von 10

Erhältlich bei Modellbau Universe.

Sascha Müller, Modellbaufreunde Lingen