Arado 234B von Hasegawa in 1:48 #JT83

Noch nicht ganz in unsere Rubrik „Kit Archäologie“ passt heute unser Blick in einen schon etwas älteren Bausatzkarton. Anlass ist vielmehr die Wiederauflage von Hobby 2000 und die Herausgabe einiger Ergänzungs- und Verbesserungssets von Eduard aus diesem Anlass. ….
Manchmal ist es ganz gut, einen Bausatz etwas liegen zu lassen, so wird nun die Verwendung der Eduard-Sets möglich, die es bisher gar nicht gab. Der Bausatz von Hasegawa stammt aus dem Jahre 2002, also aus deren besten Zeiten. Nicht viel später habe ich ihn erworben. Er enthält die Spritzäste, einen kleine Decalbogen und die Bauanleitung. Das ist die seinerzeit übliche Ausstattung:Hasegawa-JT-83-Arado-Ar-234-B-2-2 Arado 234B von Hasegawa in 1:48 #JT83

Die grauen Spritzäste sind aus dem üblichen Hasegawa-Plastik. Sehr hart mit sehr glatten Oberflächen, die fast poliert wirken und versenkten scharfen Gravuren und Punkten. Seinerzeit absolute Spitze. Sehen wir mal gleich auf Ast A mit einer Rumpfhälfte, den Fahrwerkschächten, Teilen für die Zusatztanks und die Starthilfsraketen, einem Höhenleitwerk und noch mehr:
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Der Rumpf zeigt die oben beschriebene Detaillierung. Innerhalb der einzelnen Paneele würde man heutzutage vielleicht noch weitere Verfeinerungen finden. Da es aber keinen anderen brauchbaren Bausatz der 234 gibt (den „Versuch“ von Hobbycraft aus dem Jahre 1989 lasse ich hier mal außen vor), kann man sicherlich damit leben:

Auch die kleineren Teile wie für die Zusatztanks, die Starthilfsraketen (Rauchgeräte) mit dem Fallschirmpack vorne dran und auch die Fahrwerkschächte weisen eine feine Ausführung auf:

Die Fahrwerkschächte haben allerdings hässliche Auswerfermarken:
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Ast B hat dann die korrespondierenden Teile für den Rumpf und Anbauteile:
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Dazu hier noch mal die Rumpfeinzelheiten. Hier sind leider ein paar Kratzer zu verzeichnen, die aber mit einem Anschliff und einer Grundierung verschwinden dürften:

Die Tragfläche ist eine einfache Konstruktion mit durchgehender Oberschale, das ist der Ast C.
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An den unteren beiden Tragflächenhälften sind viele Klappen nachgebildet. Diese bilden den Ast D:
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Am Ast D sind auch noch ein paar Kleinteile. Hier davon die die vorderen Triebwerkschaufeln und die -auslässe. Auch hier ist die Ausführung auf gutem Stand:

Im Ast E gibt es hauptsächlich die Triebwerkgondeln, aber auch die Cockpitwanne ist ein hervorstechendes Teil:
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Die Seitenkonsolen im Cockpit sind hervorragend dargestellt. Wer ein besonderes Talent zur Feinbemalung hat, braucht hier kein Zurüstset:
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Die Detaillierung der Triebwerkgondeln (mit dem Innenleben bestehen sie aus sieben Teilen), entspricht dem Rumpf und ist damit immer noch ansehnlich. Wenn die Vorderkanten der Triebwerke einen farbigen Ring erhalten sollen, kann man diesen am besten vor dem Anbau der Triebwerke lackieren und abkleben:

Einige besonders filigrane Teile finden sich am kleinen Ast F:
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Am Ast J wird es dann wieder etwas robuster:
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Das muss auch so sein, da hier unter anderem die Beine für das Hauptfahrwerk und auch die Räder mit schönen Felgen aber (nicht vorbildgerechten) profillosen Reifen vorhanden sind:

Die Äste K und L hängen im Bausatz noch zusammen:
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Ast K enthält die Kameraausstattung für die Aufklärerversion. Sehr schöne Detaillierung wird hier geliefert. Die Kameras sind bestimmt auch dazu geeignet, als Dioramaausstattung verwendet zu werden:

Ast L liefert dann für die Bomberversion eine 1.000 Kg Bombe, die aus mehreren Teilen zusammenzubauen ist und eine recht genaue Nachbildung ergibt:

Die Äste M, N und P bringen die Klarsichtteile auf den Tisch. Dies bilden den kompletten Rumpfbug, also auch die Flächen, die aus Metall bestanden und daher zu lackieren sind:
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Die Klarsichtteile sind bei der Arado 234 besonders von Bedeutung, da sie die sehr großflächige und gut einsehbare Frontkanzelverkleidung ergeben. Im Ast M ist auch ein Teil für den unteren Hinterrumpf enthalten, bei dem zwei Flächen als Kamerafenster für die Aufklärerversion „klar“ bleiben müssen. Der Hinweis dafür ist in der Baustufe 7 enthalten. Weiterhin gibt es hier auch ein klare obere Abdeckung des Kameraraums, an der die Gravuren für die Bomberversion verschliffen werden müssen:

Die Klarsichtteile sind gekennzeichnet durch sehr präsent strukturierte Rahmungen. Am Original ist das allerdings genauso:

Die Einzelteile sind an den klaren Teilen, da wo sie auch klar bleiben müssen, fast alle vorbildlich:

Die Bugspitze, die zwei Löcher zur Aufnahme der Halterung für das Instrumentenbrett enthält, muss jedenfalls bei meinem Bausatz etwas nachbearbeitet werden, da ganz vorne unsaubere Stellen vorhanden sind. Eine davon wird nicht überlackiert. Weiterhin ist eine Formnaht vorhanden, die ja auch bei stark gerundeten oberen Kanzeln bekannt und wohl bisher unvermeidbar ist. Hier ist etwas Schleifpaste und ein Bad in einem Glanzmittel wohl von Nöten:
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Der Decalbogen ist recht klein und enthält nur die großen Markierungen für drei Möglichkeiten der Bomberversion. Auch für das Cockpit sind Decals vorhanden, Die Auswahl an Wartungshinweisen ist auf die Hinweise auf den Tankverschlüssen beschränkt. Rein technisch machen die Decals einen gut erhaltenen Eindruck, wobei jedoch der rote Rand beim Decal 6 etwas aus der Richtung gekommen ist:
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Die Bauanleitung im DIN-A5-Format enthält dicht gedrängt die Hinweise in 16 Baustufen mit nur codierten Farbhinweisen. Das würde man heute auch wohl anders und übersichtlicher machen. Wie auch immer, sie führt schon sicher durch den Zusammenbau, der von der Systematik auch nicht schwierig ist.

Es gibt auf der ersten Seite eine recht umfassende historisch-technische Darstellung. Schon auf der nächsten Seite ist im Schritt 4 zu beachten, dass dort der Einbau der Kameraausstattung für die Aufklärerversion erläutert ist. Obwohl der Bausatz als „Blitz Bomber“ beschrieben ist, gibt es also eine weitere Alternative:

Auf nur zwei Seiten geht es dann weiter bis zur Vollendung:

Dann folgt schon die Teileübersicht mit den Farbangaben:
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Schließlich gibt es auf zwei Seiten die Lackierungs- und Decalhinweise bzw. -vorschläge:

Die Lackierungs- und Markierungsvarianten im Bausatz sind sämtlich Bomberversionen und daher für Aufklärermaschinen nicht verwendbar. Die Grundlackierung ist in allen Fällen die gleiche in RLM 81 und 82 auf den Oberseiten und RLM 76 unten. Unterschiede gibt es zwischen Möglichkeit A und B an den Triebwerkverkleidungen. In der Variante C sind die Farbflächen auf den Oberseiten etwas unterschiedlicher mit höheren Anteilen von RLM 76. Das Gesamterscheinungsbild wird damit etwas heller, der winterlichen Jahreszeit angepasst. Alle Möglichkeiten gehören zum KG 76, unterschiedlich sind die individuellen Kennbuchstaben der Maschinen und natürlich die Seriennummern. Leider sind auch die Lackierungshinweise nur in schwarz-weißem Druck. Hatte ich schon geschrieben, dass man das heute wohl anders machen würde?? Also: Am besten kopieren und die Buntstifte raus!

Wer aus diesem Bausatz einen Aufklärer machen möchte, wird also ergänzende Decals benötigen.

Insgesamt kann der Bausatz immer noch überzeugen. Und zwar nicht nur, da es der einzige Erwägenswerte ist. Schon „out-of-the-Box“ gibt es die Möglichkeit, ein schönes Modell herzustellen. Mit den neu erschienenen Eduard-Ergänzungssets kann man noch einiges zusätzlich herausholen. Deren Vorstellung folgt zz, also ziemlich zügig.

Hermann Geers, Wietmarschen