Armstrong-Whitworth F.K.8 early – Copper State Models 1/48

Copper State Models hat uns vor einiger Zeit mit seinen Bausätzen der Caudron G.IV hellauf begeistert. Nun gibt es seit kurzem die britische Armstrong-Whitworth F.K.8 in verschiedenen Versionen von diesem osteuropäischen Hersteller. Kann dieser Bausatz das hohe Niveau der Caudron halten?

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Vorbild

Die zweisitzige F.K.8 (benannt nach den Initialen ihres Chefkonstrukteurs Frederick Koolhoven) kam ab Anfang 1917 im ersten Weltkrieg zum Einsatz. Das in 1.650 Exemplaren gebaute Flugzeug übernahm verschiedene Rollen, wobei der Schwerpunkt im Einsatz als Aufklärer und Bomber lag. Die F.K.8 mit ihrem 120 PS starken Reihen-6-Zylinder galt als leistungsstark und zuverlässig.

Modell

Nach dem Abheben des Deckels kommt ein stabiler Karton zum Vorschein.

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Dieser enthält fein säuberlich seperat verpackt die Bausatzteile. Nicht wundern, selbstverständlich waren die Gußrahmen in Kunststofftaschen verpackt, die hatte ich nur zu dem Zeitpunkt schon entfernt. Zu dem kleinen Karton im Karton ganz rechts kommen wir gleich.

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Insgesamt enthält der Bausatz:

  • ca. 100 Teile in grauem Kunststoff, auf 4 Spritzlinge verteilt
  • 14 feine Resinteile für den Motor
  • 1 Metallteil für den Auspuff
  • ca. 100 Fotoätzteile, verteilt auf drei Platinen unterschiedlicher Größe
  • einen kleinen Klarsichtfilm für die Windschutzscheibe
  • zwei Decalblätter, gedruckt von Cartograf
  • eine farbiges 20seitiges Anleitungsheft

Zunächst zu den Kunststoffteilen. Deren Qualität ist durchweg erstklassig. Kein Versatz, kein nennenswerter Gußgrat, fast keine sichtbaren Auswerfermarken, keine Sinkstellen.

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Der folgende, kleinere Gußrahmen liegt zweimal bei:

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Der Rumpf zeigt im Motorbereich nur den Rahmen, der die Bleche in Form von PE-Teilen aufnimmt. So hat man die Möglichkeit, den Motor zu zeigen ohne zur Säge greifen zu müssen. Toll gelöst!

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Man beachte die feinen Nähte und Nietköpfe. Die Struktur erscheint hier auf dem Foto ein wenig rauh, aber mit bloßem Auge wirkt die Struktur sehr stimmig.

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Auch das MG ist tadellos wiedergegeben:

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Das Armaturenbrett ist ganz hervorragend umgesetzt und wird noch mit den beiliegenden PE-Teilen verfeinert.

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Der Motor kann sich ebenfalls sehen lassen.

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Innen im Rumpf gibt es ein paar Auswerfermarken, die aber aufgrund der erst später eingesetzten Struktur ganz einfach zu beseitigen sind.

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Die Ruder sind an den Tragflächen angegossen und lassen sich dementsprechend nicht angelenkt darstellen. Aber da auch bei abgestellten Maschinen die Querruder oft in neutraler Stellung verharren, ist das zu verschmerzen.

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Die Spannung des Stoffes ist hervorrangend wiedergegeben.

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Beim Höhenruder ist der gemeinsame Guß ein wenig ungünstig, denn bei fast allen Vorbildfotos ist das nach unten gestellt bei abgestellten Maschinen. Aber ich würde mal sagen, da reicht ein leichtes Anritzen mit dem Skalpell, dann sollte sich das Ruder leicht abbrechen und sauber wieder ankleben lassen. Also auch kein Beinbruch.

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Das Seitenruder ließe sich dank des hauchfeinen Stegs dann auch mit Einschlag bauen.

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Die Räder ohne Fehl und Tadel; in der Öffnung der Radabdeckung sind sogar die Speichen zu sehen:

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Das Rack für die Bomben.

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Die Bomben sind an sich fein gestaltet; der Stabilisator ist aber schon ein wenig dick. Aber das ist bei der Bauform leicht mit etwas dünnem Sheet oder Blech zu beheben, wenn es einen stört.

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Die Munitionstrommeln sind wirklich allerfeinst:

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Nun zu dem kleinen Karton im Karton.

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Der enthält feine Resinteile für eine komplette Motornachbildung, also hat man wirklich die Wahl zwischen der Kunststoff- und der Resinvariante. Oder man baut den Kunststoffmotor ein und hat den Resinmotor als zusätzliches Schaustück oder Ersatz für ein Diorama oder…

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Die Teile sind sehr fein und sauber gegossen. Der hier sichtbare feine Grat läßt sich einfach wegbürsten.

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Das Kurbelgehäuse ist wirklich perfekt gemacht. Und es gibt keine Angüsse, das liegt genauso wie hier zu sehen bei.

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Auch die feinsten Teile sind sauber und ohne Blasen:

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Nun zu meinem persönlichen Highlight. Der Auspuff weist eine feine Schweißnaht und eine absolut realistische Farbgebung von erhitzem Metall auf.

Und solch feine, extrem dünnwandige Auspufföffnungen habe ich so noch nicht gesehen. Wow!

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Die erste der PE-Platinen sieht zwar etwas fleckig aus, ist aber fein und blitzsauber gefertigt:

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Ganz toll finde ich diese beiden Ersatzteile, falls beim Biegen der beiden kritschen Teile etwas schiefgehen sollte. Das ist Service pur und man merkt daran, daß der Hersteller wirklich wie ein Modellbauer denkt. Respekt!!!

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Die große Platine zeigt sich ebenfalls in exzellenter Qualität. Man beachte zum Beispiel das Sitzgeflecht oder die Ösen für die Spannseile, die gleich mit den Streben montiert werden können und so sicheren Halt bieten.

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Zu guter Letzt der kleine Klarsichtfilm für die Windschutzscheiben, für mich immer noch die beste Lösung aufgrund der realistischen Materialstärke:

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Und feine Decals für den Propeller:

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Der Haupt-Decalbogen stammt aus dem Hause Cartograf. Will heißen: Tadelloser Druck, kein Versatz oder Fehler, feinste Schriften und hauchdünner Trägerfilm:

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Folgende vier Versionen sind aus dem Bausatz heraus möglich. Auf die Versionsunterschiede geht übrigens auch die Anleitung im Detail ein. Sorry, der erste Scan ist ein wenig schief, sehe ich grad:

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Die Anleitung im 3D-Style ist einfach ein Genuß. Klar und übersichtlich, und eine Freude fürs Auge. Lediglich die Farbangaben sind etwas – grob. Ich denke aber, wer ein solches Modell baut, zieht ohnehin Referenzen zu Rate und wird keine Probleme haben, die genau passenden Farben zu finden.

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Hier nochmal das komplette Anleitungsheft zum Durchblättern:

Fazit:

Mit einem Wort: Genial! Was schon bei der Caudron der Fall war, kehrt hier wieder: Ich bin total begeistert von dem Kit. Die Ausstattung als Rundum-Sorglos-Paket, die durchweg tadellose Qualität aller Teile, die schöne Anleitung – Ein Genuß! Die fehlende Option der angeschlagenen Ruder ist  – wenn man das überhaupt als Manko ansehen mag – das einzige, was zu bemängeln wäre.

Ich habe als Referenz das Buch „Windsock Datafile No. 64 – AW F.K.8“ zu Rate gezogen (sehr empfehlenswert!), und ich finde auf Anhieb keine Unstimmigkeiten. Auch die Maßhaltigkeit scheint praktisch perfekt zu stimmen.

Das ist einer der Kits, wo man sofort loslegen möchte und in den man immer wieder begeistert reinlugt.

Da kann es nur ein Fazit geben:

Absolut empfehlenswert!


Erhältlich ist der Bausatz beim gut sortierten Fachhandel oder auch direkt online beim Hersteller.

 

KlausH