Den Zusammenbau des Sternenzerstörers von Bandai hat uns Ralf Nies schon letztes Wochenende erläutert – nun kommt die Beleuchtung dieses wirklich kleinen Modells an die Reihe …
Also meine lieben Freunde, eines will ich euch sagen bzw. erklären: Die Beleuchtung bei der Größe einzubauen ist kein Kinderspiel! Zudem möchte ich euch sagen, dass ich kein Elektriker bin oder keine großen Vorkenntnisse mit Strom habe. Meine Kenntnisse sind durch Testen und Ausprobieren entstanden. Da meine Dioramen beweglich sein sollen und ich keine Kabel als Stromversorgung zum Diorama haben wollte, musste ich mir was einfallen lassen. Daher benutze ich meistens wiederaufladbare 9 Volt-Batterien oder die mit 3 x 1,5 Volt betriebenen LED-Streifen.
Der untere Teil des Sternzerstörers von innen gesehen. Hier habe ich in den Frachtraum mehrere 0,5 mm Löcher gebohrt, wodurch das Licht später scheinen soll. Da das Ganze hier sehr eng ist, wenn man das Oberteil darüber steckt, konnte ich hier zu späterem Zeitpunkt keine Lichtleiter verwenden, sondern einfach nur eine LED-Birne:

Wie ihr euch denken könnt, geht es bei diesem Bild um die Spitze des Skalpells, die auf die schwarze Edding-Markierung hinweist, wo hier später die Lichtleiter eingebaut werden sollen, aber natürlich kein Platz für sie vorhanden ist. Daher musste ich mit dem Skalpell den Platz für die Lichtleiter wegschneiden:

Hier habe ich nochmal die Kommandobrücke vom Rumpf gelöst, um ein 5 mm Loch für die Lichtleiter zu bohren. Zudem habe ich das Vorderstück der Kommandobrücke gelöst, um zu sehen, wie viel Platz dort für die Lichtleiter vorhanden ist. Wie ihr seht, seht ihr nix! Also kein Platz:

Ein großes Wirrwarr auf diesem Bild, aber irgendwie müssen wir uns daran tasten, die Lichtleiter zu verbauen. Daher habe ich mal wieder zu meinem schlanken Edding-Stift gegriffen und mir einige Markierungen für die zu bohrenden Löcher für die Lichtleiter gemacht.
Ich glaube anhand dieses Bildes kann man ganz gut erklären, welchen Fehler ich hier begangen habe, aber wie gesagt, verzeiht es mir, ich probiere halt viel aus und da passieren auch Fehler. Also, um die Lichtleiter weiter ins Innere zu führen, habe ich mir wieder Markierungen gemacht, um das Material zu entfernen, aber im Nachhinein stellte sich heraus, dass ich besser ein etwas größeres Loch gebohrt hätte, anstatt das ganze Kunststoff zu entfernen, weil die Lichtleiter dadurch keine Führung haben und sich wahllos im Inneren bewegen können.
Jetzt die Kommandobrücke in der Nahaufnahme. Um Platz für die Lichtleiter zu schaffen, habe ich den vorderen Teil zum Anschauen abgenommen:
Wie ihr seht, habe ich das Innere der Kommandobrücke fast komplett entfernt. Ist sehr radikal, aber es muss ja für die Lichtleiter sein.
Hier also die schon oben erwähnten 3 x 1,5 Volt Boxen mit den LED-Streifen, die man in gewissen Billigläden für ca. 3 Euro bekommt:

Jetzt habe ich eine einzelne Birne mit ein wenig LED-Streifen zurecht geschnitten. Damit ich nicht durcheinander komme habe ich vorerst mal das Plus- und Minuszeichen gelassen. Vor der Birne habe ich den Lack des LED-Streifens entfernt, damit ich später hier ein Kabel anlöten kann:
Da ich die zu sehende Zahl als Anhaltspunkt hatte, wusste ich, dass links der Minuspol ist und rechts der Pluspol. Das Ganze muss leider so klein wie möglich sein, da ich, wie ihr ja auch wisst, keinen Platz im Sternzerstörer habe und daher so platzsparend wie möglich arbeiten muss.
Da das Stromkabel des LED-Streifens recht dünn war, habe ich es für den Bau der Elektrik verwenden können. Da ich nicht wusste, wie lang die einzelnen Kabel werden würden, habe ich sie erst mal einheitlich auf eine Länge von ca.10 cm geschnitten:

Jetzt nun die ersten beiden gelöteten Lämpchen. Gut dabei war, dass eines der Kabel, die zum Lämpchen führen, mit kleinen weißen Streifen versehen war, die ich als Minuslitze verwendet habe. Das andere Kabel hat jedoch keine weißen Streifen, daher war dies die Pluslitze. So wusste ich auch zu späteren Zeitpunkten, was Plus und Minus ist, was sich noch als sehr nützlich herausstellen würde:

Allerdings musste ich mir für die Beleuchtung des Frachtdecks etwas einfallen lassen, da ich hier aus Platzgründen keine Lichtleiter einbauen konnte. Daher musste ich zwei Lämpchen mit einem 1cm langen Minikabel verlöten:

Ich glaube, auf diesem Bild kann man ganz gut erkennen, warum ich die vergangenen Schritte so gemacht habe. Hier seht ihr die Innenseite von Ober-und Unterschale des Sternzerstörers, die quasi später zusammengeklappt werden, wodurch dann Licht aus dem Frachtdeck leuchtet. Zur Probe habe ich für euch mal das Licht angemacht_

Also, wie gesagt, ich habe noch nie mit Lichtleitern gearbeitet. Wie bekommt man nun mehrere oder viele Lichtleiter auf einer kleinen Lampe befestigt? Man könnte jedes einzeln ankleben. Dies erschien mir aber als zu zeitaufwändig und eintönig. Daher habe ich mir aus 0,5 mm Kunststoffplatten kleine Rechtecke zurecht geschnitten und mit Sekundenkleber um die Birne geklebt:

Da ich viele Lichtleiter zu verarbeiten hatte, reichte mir natürlich eine Birne nicht. Daher habe ich den Entschluss gefasst, für jede Seite des Sternzerstörers jeweils zwei Birnen zu verarbeiten. Wie viel ich allerdings genau benötige, wusste ich zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht:

Hier nun die fertig geklebte umrandete Birne. So wie die Umrandung mit Sekundenkleber befestigt wurde, habe ich nun auch die ersten Lichtleiter mit Sekundenkleber fixiert:

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen! Nachdem der erste Lichtleiter getrocknet war, wurden nun nach und nach immer mehr hinzugefügt und verklebt.
Nachdem auf der ersten Birne alle Lichtleiter verklebt waren, der erste Lichttest, um zu sehen, wie das Ganze wirkt. Also wie viel Kraft hat die einzelne Birne, um die diverse Anzahl an Lichtleitern mit Licht zu versorgen? Das Resultat war zufriedenstellend!

Nachdem auch die zweite Birne mit Lichtleitern verklebt war, habe ich in die Mitte des Sternzerstörers eine 5mm hohe Kunststoffplatte geklebt, wo dann wiederum die beiden Lampen mit den Lichtleitern befestigt wurden. Damit die ganze Sache hält und in Ruhe aushärten kann, habe ich zwei selbst klemmende Pinzetten benutzt:

Dasselbe Geschehen nur mit Beleuchtung, um mal wieder zu schauen wie das Ganze wirkt. Man kann gut erkennen, wie das Licht am Ende des Lichtleiters heraus scheint. Allerdings kann man durch die Beleuchtung keine baulichen Details mehr erkennen. Daher einmal mit und einmal ohne Licht.

Nachdem die Lichtleiter auf der Lampe und die Lampe wiederum auf dem Kunststoffsteg ausgehärtet waren ging es nun daran die ersten Lichtleiter zu verbauen. Jetzt fragt ihr euch bestimmt, warum so viele Lichtleiter? Bedenkt aber, dass oben in der Kommandobrücke noch unzählige Leiter verbaut werden müssen. Dazu später mehr! Auf dem Bild habe ich mit einem schmalen Edding mir in ca. 1cm Abstand Markierungen gemacht, die aber nur als Orientierungshilfe dienen sollten. Hier wurden dann mit einem 0,5mm Bohrer Löcher gebohrt, wo ich dann wiederum die Lichtleiter durchgesteckt habe und zum Schluss wurden die Zwischendecks wieder in die Arretierung des Sternzerstörers gesteckt:

Öfter mal was Neues! Da ich ja zuvor jeden Lichtleiter einzeln auf die Birne geklebt hatte, jetzt nun was Anderes ausprobieren. Hier habe ich ca. 10 Lichtleiter auf eine einheitliche Höhe gebracht und sie dann mit einem Gärtnerdraht (Rödeldraht) umschlungen. Zum Verkleben auf die Birne habe ich zur Stabilisierung noch eine selbst klemmende Pinzette verwendet:
Hier nun die fertige zweite Seite mit Lichtleitern.
Damit ich nicht ganz durcheinander komme, bei soviel Lichtleitern, habe ich die oberen Lichtleiter für die Kommandobrücke mit Tesakrepp umwickelt. So ist das Wirrwarr ein wenig gelindert:

Hier nun eine kleine Auflistung der benötigten Lichtleiter, damit man weiß, wie viele Leiter in die einzelnen Bereiche müssen plus ein paar zusätzliche Leiter, falls doch mal welche abbrechen sollten:
Solche Notizen finde ich persönlich immer recht hilfreich – so behält man den Überblick!
Jetzt also die zweite Seite der Decks des Sternzerstörers mit Lichtleitern versorgen. An dem Bild ist ganz gut zu erkennen, dass das Ganze gar nicht so einfach ist wie es erscheint, man kann nämlich nicht alle Lichtleiter gleichzeitig durch die Löcher ziehen, sondern man muss jeden einzelnen ein kleines Stück ziehen und dann zum nächsten wechseln. Dieser Vorgang wiederholt sich so oft, bis man das Mitteldeck in die Arretierung des Sternzerstörers stecken kann.
Hier wendet sich der Blick auf die Unterseite des Bildes. Am unteren Bildrand sind die eingebauten Lichtleiter bereits auf 1cm abgeschnitten, im mittleren Teil des Bildes sind die Lichtleiter noch ganz.Warum habe ich die Lichtleiter abgeschnitten?
Sie stören bei sämtlichen Arbeiten am Sternzerstörer. Ständig bleibt man an ihnen hängen! Ich habe sie auf 1cm gekürzt, erst nach dem Lackieren werden sie vollständig mit einem Skalpell abgeschnitten.Wenn man sie vor dem Lackieren zu kurz schneidet, würde der Lack verhindern, dass das Licht nach außen dringen kann. Die Rot/Schwarzen Modellbauklemmen halten die Lichtleiter zusammen, die für den oberen Teil des Sternzerstörers gedacht sind.
Zwischendurch mal wieder ein Belichtungstest.
Hier nun die Beleuchtung des Antriebes des Sternzerstörers. Wie ihr seht eine 3mm Birne in Eisblau. Ganz wichtig zu erwähnen, dass es sich hierbei um ein Fackellicht handelt und nicht um ein Blinklicht:

Hier habe ich die 3mm Birnen mittlerweile in den hinteren Teil des Sternzerstörers eingebaut. Sie sind gut zu erkennen an den jeweilig zwei schwarzen Schrumpfschläuchen, die ich über den Plus und Minus Pol verschrumpelt habe:

Es sieht aus als würde alles perfekt klappen was ich so plane, dem ist in diesem Fall aber mal wieder nicht so. Da ich auch nicht genau wusste, wie groß die Birnen für den Antrieb sein mussten, hatte ich anfangs mir 5 mm Fackellichtbirnen bestellt. Diese verlötet und versucht sie in das Heck des Sternzerstörers einzubauen. Als ich dann das Oberteil des Sternzerstörers mit dem Unterteil verbinden wollte, störten dabei die besagten 5mm Fackellichtbirnen da sie zu dick waren. Ich habe versucht sie etwas schmaler zu schleifen aber auch dieser Versuch ging nach hinten los. Immer wieder schleifen, schauen ob es passt und wieder schleifen usw. Irgendwann hatte ich so viel abgeschliffen, dass die Zugangsleitung zur Birne durchgeschliffen war. Also wurden jetzt die 3mm Fackellichtbirnen bestellt:

Nun also die Zusammenführung der unteren und oberen Hälfte des Sternzerstörers. Die mit Kreppband zusammengeklebten Lichtleiter werden durch ein Loch im oberen Teil des Sternzerstörers geschoben zum weiteren Einbau in die Kommandobrücke. Natürlich ist bei dem Zusammenführen der beiden Hälften Vorsicht geboten. Es sollten keine Lichtleiter oder Stromkabel eingequetscht werden:

Jetzt also, ich nenne es mal den unteren Teil der Kommandobrücke. Wie gesagt, das Bündel Lichtleiter mit dem breiten Kreppband ist für die obere Etage der Kommandobrücke. Zudem kann man hier schön von innen sehen, wo ich die einzelnen Lichtleiter durch die 0,5mm Bohrungen geschoben habe. Damit die bereits durchgeschobenen Lichtleiter nicht zurückrutschen, habe ich diese mit einem kleinen Stück Kreppband versehen:

Der untere Teil der Kommandobrücke ist nun fertig. Die Schwierigkeit war hier, dass sich sobald man einen Lichtleiter ein wenig durch das Loch gezogen hatte, die anderen sich krumm gebogen haben, weil sie ja noch länger waren. Daher ist das Ganze recht knifflig. Also sehr Zeit- und Nerven raubend.
Hier noch mal eine Nahaufnahme des eben beschriebenen Modellbauabschnitts. Ich finde, erst hier erkennt man das große Gewusel der vielen Lichtleiter. Es fällt sehr schwer, einen einzelnen Lichtleiter zu erkennen oder den auserwählten Lichtleiter zu separieren.

Hier noch mal die Unterseite des Sternzerstörers, hier habe ich eine zusätzliche 0,3 mm Bohrung gemacht, wodurch ich das Stromkabel der Batterienbox gezogen habe. Das mittlere 3mm-Loch ist, wie gesagt, vom Hersteller vorgegeben. Hier wird später ein 3mm Rundglasstab eingebaut, wo dann das Stromkabel angeklebt wird:

Zum Schluss des Elektrik-Einbaus nun also die Verkabelung der letzten Lichtleiter in die Kommandobrücke. Dies ist relativ einfach gegenüber der vorherigen Einbauprozeduren, da hier nur etwa acht Lichtleiter verbaut wurden:

Ein Bild oder noch besser ein Video sagen mehr als viele Worte:
Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf das fertige Diorama. Als nächstes folgt noch der Einbau der Elektrik in den Todesstern, so wie die Lackierung der beiden Fluggeräte und danach der Bau des Dioramas.
Vielen Dank, dass ihr bislang so geduldig mit mir wart – ich schreibe gerne etwas ausführlicher, wie ich durch Probieren (und so manchen Fehler) zu meinen Ergebnissen komme … möge der Erkenntisgewinn mit euch sein!
Ralf Nies, Modellbaufreunde Borgentreich
