Mit dieser Wiederauflage eines noch nicht so lange auf dem Markt befindlichen Bausatzes geht ICM mal einen anderen Weg als üblich und präsentiert uns mit den Lackierungs- und Markierungsoptionen vier Varianten des gleichen Flugzeugs zu unterschiedlichen Zeiten …
Diese vier Varianten präsentieren sich auch an der Kartonseite nebeneinander:
Vorbild ist hier das Flugzeug, das bei der USAAF des Zweiten Weltkriegs mit den meisten Einsätzen (207), zwar vielfach beschädigt und instandgesetzt, aber flug- und einsatzfähig das Kriegsende erlebte. Schon zu Beginn ihrer Einsätze erhielt es seinen Namen, der übersetzt „Flakköder“ bedeutet und darauf zurückzuführen ist, dass es als Führungsflugzeug vorgesehen war und demgemäß vorneweg zu fliegen hatte.
Modellbauerisch ist der Inhalt bis auf den Decalbogen und individuellen Einzelheiten der Bauanleitung identisch mit der ersten Auflage der ICM-Marauder:
Diesen Bausatz hatten wir hier schon ausführlich vorgestellt und gewürdigt.
https://www.kitreviewsonline.de/b-26b-marauder-in-148-von-icm-48320/
Deshalb wollen wir an dieser Stelle einfach „nur“ die Spritzlinge zeigen und verweiosen für die Details auf unsere vorhergehenden BEsprechungen:
Der Decalbogen ist in der bekannten aktuellen ICM-Qualität mit kräftigen Farben und randscharf gedruckt. Er enthält
- Einmal die Kennung und die Seriennummer
- Zwei Sets für die nationalen Kennzeichen, einmal die frühe Version mit roten Rändern und zum anderen eine Ausführung mit nachträglich überlackierten roten Rändern, aus denen sich eine Abstufung gegenüber den schon ausgeblichenen inneren Flächen ergibt.
- Markierungen für die Ränder der Begehflächen.
- Die Decals für die dem jeweiligen Zeitpunkt entsprechende Einsatzbilanz und den Namensschriftzug an der linken Rumpfvorderseite.
- Einige kleine Decals für die Propeller, die Herstellerbeschilderung, die Kennbeleuchtung, Instrumente und einige Hinweisbeschriftungen.
Die Bauanleitung entspricht im Wesentlichen der ersten Ausgabe für die B-26B, lediglich für die Cockpitverglasung wird aus einem anderen Teil aus dem Bausatz hergestellt. Natürlich ist hier die historisch-technische Einleitung an die spezielle „Flak-Bait“ angepasst:
Der Bau ist wieder, wie von ICM gewohnt, detailliert und mit Farbhinweisen:
Und wie immer erhalten wir statt beigefügter Masken (was angesichts der umfangreichen Verglasung ein Segen wäre!) nur eine Anleitung zur Selbstanfertigung:
Wir können nur hoffen, dass man in Kyiv unser Flehen erhört und irgendwann dazu übergeht, Masken den Bausätzen beizulegen – steter Tropfen höhlt den Stein…
Neu sind dann ebenso die vier Seiten mit den Lackierungs- und Markierungshinweisen. Die Maschine ist in allen Fällen in der frühen Grundlackierung mit Grün für die oberen und Grau an den unteren Flächen mit wellenförmigen Farbgrenzen am Rumpf und solchen im Bogen an den Motor- und Fahrwerkgondeln auszuführen.
Los geht es mit dem Zustand nach den ersten Einsätzen von Mitte 1943 mit einer fast werkneuen Ausführung und noch einer kurzen Einsatzbilanz:
Weiter geht es mit dem Aussehen von Sommer 1944 mit einer längeren Einsatzbilanz und den zeitgemäßen Invasionsstreifen an Rumpf und Tragflächen. Letztere müssen lackiert werden, Decals sind hierfür nicht vorhanden:
Im Frühjahr 1945 ist die Einsatzbilanz vollständig und kann zusätzlich je nach Gusto mit einer großen Bombennachbildung zum 200-sten Einsatz ausgeführt werden. Ab hier hat die „Flak-Bait“ auch eine Sternmarkierung am Bugrad. Spätestens bei dieser Version sind sicherlich Gebrauchsspuren an den Oberflächen angemessen. Das Deckelbild ist dafür eine gute Vorlage:
Die zeitlich späteste Variante ist dann für den Sommer 1945 schon in Bayern stationiert. Hier hat die „Flak-Bait“ am linken Motor eine neue Haube erhalten, die in Aluminium lackiert werden muss:
Alle Varianten unterscheiden sich also tatsächlich in der Ausführung.
Fazit
Hier gibt es den besten markverfügbare Bausatz der B-26 Marauder in diesem Maßstab mit vier Möglichkeiten, ein legendäres Vorbild hochwertig im Modell zu realisieren. Was will man mehr? Alle bereits vorhanden Zurüstsätze für die B 26B sind hier natürlich ebenfalls verwendbar. Auf dem Tisch steht dann ein erstaunlich großes Modell für einen zweimotorigen Bomber.
Etwas Erfahrung im Modellbau sollte vorhanden sein, da viele kleine Teile auch für den recht weitgehend detaillierten Innenraum zu verwenden sind.
Klare Kaufempfehlung!
Erhältlich bei Modellbau König.
Hermann Geers, Wietmarschen