Bergepanther with Pz.Kpfw.IV Turret in 1:35 von ICM #35360

Heute haben wir es mit einem „Frankenstein-Panzer“ zu tun.
„Frankenstein-Panzer“?
Über den Begriff bin ich vor kurzem gestolpert, als ich einen Bericht zur Montage eines modernen Skyranger-Systems auf Leopard 1- Chassis gelesen habe …
ICM liefert uns einen solchen in Form des Bergepanther-Chassis und einem aufgesetzten Turm eines Pz IV. Vor einigen Jahren gab es schon Bausätze eines asiatischen Herstellers in verschiedenen Maßstäben, die sich der gleichen Vorlage angenommen hatten.

Auf dem Deckelbild der stabilen Box ist dieses ungewöhnliche Gefährt dargestellt. Eine Dreiseitenansicht finden wir auf der Stirnseite der Verpackung:
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Der Blick in den Karton offenbart uns den Inhalt:
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Bevor wir weiter ins Detail gehen, beschäftigen wir uns ganz kurz mit dem Original.

Wenn wir eine entsprechende Suche starten, dann finden wir ziemlich schnell ein Bild eines banhnverladenen Bergepanther mit dem Pz IV- Turm.
Der Panzer fungierte wohl als Befehlspanzer, somit wurde der Turm fest mit dem Chassis verbunden und die Kanone war lediglich eine Attrappe. Durch die Platzersparnis im Innenraum konnten zusätzliche Kommunikations- und Führungsmittel verwendet werden.

Diese Kombination war einzigartig und wurde von der schweren Panzerjägerabteilung 653 an der Ostfront im Jahr 1944 realisiert.

Jetzt zum Inhalt der Box, der Grundbausatz des Bergepanther stammt aus dem Jahr 2005, der Turm des Panzer IV ist eine Neuentwicklung.

Packen wir nun die Teile der Reihe nach aus:

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Die Ober- und Unterwanne sind von der Qualität, Struktur und Detailierung absolut in Ordnung.

Natürlich kann man auch etwas mehr Struktur einbringen in dem man die Schnittstellen der Panzerplatten etwas nacharbeitet und die Spuren des Schneidbrenners nachahmt oder die etwas zu glatte Oberfläche mit Mr. Surfacer behandelt.

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Der doppelt beiliegende Gußast A enthält hauptsächlich alles für den Bau des Laufwerks und ein paar Anbauteile. Darunter auch sehr filigrane Flügelmuttern, die auf den vorderen Kettenabdeckungen zum Einsatz kommen.

Obwohl wir es mit einem fast 20 Jahre alten Bausatz zu tun haben ist die Detailierung der Laufräder und Anbauteile richtig gut.

 

Mit den Teilen des Gußast B vervollständigen wir die Wanne und bringen die Werkzeuge sowie eine paar Kleinteile auf den Panzer.

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Auch hier ist die Qualität durchaus gut.

Gußast C liegt viermal bei und aus diesen Teilen bauen wir die Einzelgliederkette zusammen:
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Pro Kettenglied haben wir zwei Angusspunkte, die wir versäubern müssen:
ICM-35360-Bergepanther-with-Pz.-IV-turret-19 Bergepanther with Pz.Kpfw.IV Turret in 1:35 von ICM #35360Ein kleines Manko sind die Auswerfermarken, die sich ausgerechnet auf der Außenseite der Laufflächen und somit im sichtbaren Bereich liegen. Allerdings müssen wir nicht alle Kettenglieder versäubern, sondern nur die, die Richtung der Antriebs- und Führungsräder, also schräg laufen. Somit hält sich der Aufwand in Grenzen:
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Fehlt noch der der Turm, alles was wir dafür benötigen entnehmen wir dem Gußast D:
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Die „Fake“-Kanone setzt sich aus zwei Hälften zusammen, hier müssen wir nach dem Zusammenbau die Klebenaht versäubern:
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Der Turm mit der zugehörigen Zusatzpanzerung ist ausreichend detailliert, wobei auch hier ein bißchen Mr. Surfacer auf der Oberfläche für mehr Tiefe sorgen kann. Die Schweißnähte allerdings sind sehr gut dargestellt. Die Turmluken lassen sich nur geschlossen darstellen:
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Bleiben zum Schluß noch die Decals, die sind sauber gedruckt und lassen natürlich, da es sich um ein einzigartiges Fahrzeug handelt, nur eine Markierungsoption zu:
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Die typische Bauanleitung führt in 43 übersichtlichen Schritten durch den Bau und lässt keine Fragen offen:

Für die Lackierung verweist ICM auf das eigene Farbset und Farbsystem:
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Fazit

ICM bietet uns einen Bausatz eines einzigartigen Fahrzeugs, der sich auf das wesentliche beschränkt und nicht zu kleinteilig ist. Somit steht ganz klar der Bastelspaß im Vordergrund und ist für alle Level von Modellbauern zu meistern.

Positiv hervorzuheben sind die schönen Details, auch wenn die Basis schon knappe 20 Jahre auf den Buckel hat.

Am Ende erhält man auf jeden Fall einen schönen „Frankenstein-Panzer“.

Erhätlich bei Modellbau König

Thomas Unger, Adelsdorf