Airfix hat ja schon vor etwas über einem Jahr damit begonnen, den eigenen alten Buccaneer-Bausatz, der nie so recht überzeugen konnte, durch eine komplette Neukonstruktion zu ersetzen. Zunächst gab es Bausatz für die Varianten S.2C und D im Einsatz bei der Royal Navy. Nun folgt der Bausatz für die zahlreich und lange (auch von Plätzen in Deutschland) eingesetzte Variante der Royal Air Force …
An der Seite des Kartons sind die aus dem Bausatz möglichen vier unterschiedlichen Lackierungs- und Markierungsvarianten beieinander im sauber gestaffelten Formationsflug abgebildet:
Im großen Karton finden sich dicht gepackt drei Beutel mit den Spritzästen (darin auch noch einmal getrennt gegen Verkratzen geschützt verpackt ein Ast mit den Klarsichtteilen), ein sehr große Decalbogen, die Bauanleitung und farbige Vier-Seiten-Ansichten zur Lackierung und Anbringung der Decals. Also haben wir hier einen Grundbausatz ohne weitere Zugaben wie etwa Masken, Ätz- oder Resinteile:
Doch nun zu den Dingen, die im Bausatz drin sind:
Spritzast A präsentiert insbesondere die großen Rumpfteile, wobei der Rumpf mehrfach geteilt ist:
Der Vorderrumpf besteht aus zwei vertikal geteilten Hälften:
Die Detaillierung ist auf dem aktuellen Airfixtypischen Stand und kann sich in der Qualität auch im Vergleich mit anderen Herstellern sehr gut sehen lassen. Die Gravuren sind in unterschiedlichen Stärken sauber versenkt und etwas abgerundet dargestellt. Die gepunkteten Nietdarstellungen sind ausreichend tief ausgeführt, um nach einem Washing noch erkennbar zu bleiben. Verstärkungen und Anbauten sind erhaben mit scharfen Kanten dargestellt:
Da in diesem Bereich auch schon das Cockpit anzubringen ist, gibt es an den Innenseiten auch sauber ausgeführte Details an den Cockpitwänden, die noch mit weiteren Anbauteilen vervollständigt werden müssen. Damit entsteht ein sehr vollständiges und wohl detailliertes Innenleben, das Zurüstsets nicht erforderlich werden lässt. An der linken Seite gibt es Platzierungshilfen zur Verklebung eine Einbaubehälters für das Buggewicht in der Rumpfspitze. Das ist eine gute Idee, so muss man nicht direkt in den Rumpfteilen mit Ballast herumkleben:
Der Mittelrumpf ist horizontal geteilt. Hier die Oberschale:
Die Oberflächen sind hier zusätzlich mit den Wartungsklappen, den Verstärkungen über den Federbeinen des Hauptfahrwerks und den Naca-Lufteinlässen auf den Triebwerkverkleidungen detailliert:
Die Vorderkanten der Tragflächen sind an der Oberschale nach unten herumgezogen, so dass die Klebearbeit an der Vorderkante einfacher ausfällt. Innen ist ein Paneel markiert und ausgedünnt, das man entfernen muss, wenn man eine Einblickmöglichkeit auf ein Triebwerk herstellen möchte. Ansonsten gibt es nur ein paar Rippendarstellungen für die Decken der Fahrwerkschächte:
Die untere Schale für den Mittelrumpf ist mit Details geradezu übersäht:
Lassen wir zunächst mal den offenen Bombenschacht außer Acht und blicken hierzu auf die Unterseiten der Triebwerkverkleidungen mit Lufteinläufen, Grätings, Wartungsklappen und wieder Verstärkungen. Alles ist sehr sauber nachgebildet und setzt sich auch in Richtung der äußeren Tragflächen fort:
Und nochmals von Nahem der Bombenschacht mit tollen Details, die bei einer Beladung zum größten Teil verdeckt werden. „Offen und leer lassen“ ist daher eine echte Überlegung wert!
An der Innenseite dieser Schale gibt es jede Menge Positionierungshilfen für Spante, die Fahrwerkschächte, die Triebwerke und die äußeren Tragflächen bzw. den Klappmechanismus:
Der Hinterrumpf mit dem Seitenleitwerk ist wieder vertikal geteilt. Auch hier ist die Detailierung wieder ganz hervorragend gelungen:
An diesem umfangreichen Spritzast gibt es noch einige Teile für die Konstruktion der Lufteinläufe bzw. Triebwerksauslässe. Die Vorderkanten der Einläufe sind wieder mit sauber ausgeführten Vorderkanten versehen:
Auch die Cockpitwanne ist hier vorhanden. Die Masse der Details hierfür wird aus speziellen Anbauteilen gebildet. Die Wanne ist hier also eher nur eine Konstruktionsunterlage:
An diesem Ast befindet sich auch das Instrumentenbrett für das hintere Cockpit:
Hochdetailliert ist hier auch wieder die Abschlussplatte für die große Luftbremse für die geöffnete Darstellung:
Spritzast B widmet sich den im Schwerpunkt den Triebwerken und Lufteinläufen, verschiedenen Schotts im Innenrumpf und den äußeren Teilen der Luftbremsen in verschiedenen Alternativen:
Doch schauen wir zunächst mal auf die Figuren für die Besatzung, die Airfix wieder mal als Zwillinge präsentiert:
Die Ausführung in den Oberflächen ist recht brauchbar, störend ist jedoch, dass beide Piloteure die Hände in Ruhestellung auf den Oberschenkeln abgelegt haben. Das kann man besser machen:
Ansonsten gibt es hier eine Fülle von Bauteilen für die Darstellung der Lufteinläufe mit diversen Spanten und des Innenlebens der Triebwerke. Hier werden teilweise auch die Fahrwerkschächte mit bedacht:
Eine Oberseite der inneren Triebwerkverkleidung zeigt schöne Details der Leitungen und Aggregate für die mögliche offene Darstellung dieses Bereichs:
Zum Schluss noch Innenwände für die Fahrwerkschächte, verschiedene Schotts und die Teile für den Behälter des Bugballasts. Damit ergibt sich allerhand Bauteile, die das Innenlebend es Rumpfes umfangreich füllen und ordentlich für Stabilität sorgen:
Die äußeren Teile der Luftbremsen unterscheiden sich für die Darstellung in geöffneter oder geschlossener Position und mit bzw. ohne Verstärkungen. Daher gibt es insgesamt acht ähnliche Teile, für die die Nummerierung beim Zusammenbau besonders zu berücksichtigen ist. Auch hier gibt es wieder eine hervorragende Darstellung der Oberflächen:
Spritzast C liefert den Großteil der Bauteile für das Trag- und Leitwerk:
Die größten Teile sind hier die vier Schalen für die äußeren Tragflächen:
Auch hier sind die Oberflächen wieder in bester Manier ausgeführt:
Auch hier sind die Vorderkanten an den oberen Schalen schon wieder herumgezogen. An den Innenseiten der unteren Schalen befinden sich kräftige Platzierungshilfen für die Bauteile mit den Befestigungslaschen und Markierungen für die ggf. vorzunehmenden Bohrungen:
An den Tragflächenhinterkanten sind die Landeklappen und Querruder noch anzubringen. Diese können alternativ abgesenkt dargestellt werden. Hierzu werden einige Bauteile benötigt. Auch die Höhenruder sind einzeln ausgeführt:
Die feste Höhenflosse ist auch zweischalig mit schönen Details ausgeführt. Die Passhilfen für die Verklebung sind hier als feine Ringe ausgeführt. Nicht so fein sind hier Auswerfermarken, die abgeschliffen werden müssen:
An diesem Ast befinden sich auch die Passhilfen für die Verklebung der äußeren Tragflächen mit dem Rumpf. Die Laschenverbindung fällt hiermit sehr kräftig aus und ergibt eine sehr stabile Verbindung:
An Kleinteilen gibt es an diesem Ast auch noch die Mechanik für die offene Luftbremse …
… die Luftbetankungssonde …
… und die Teile zur Darstellung der anstellten Tragflächen mit dem komplexen und fein detaillierten Innenleben der Tragflächen an den Trennstellen:
Ast D widmet sich dann einer ersten Lieferung für die Außenlasten bzw. die Bewaffnung:
Von diesem Ast werden für diesen Bausatz jedoch nur wenig Teile verwendet. Zum einen sind dies die Unterteile für die „Slipper“-Zusatztanks:
Weiterhin können vier der vorhandenen sechs konventionellen „dummen“ Freifallbomben als Beladung im Bombenschacht Verwendung finden:
Die weiteren Teile an diesem Ast sind für AS 37 Lenkraketen vom Typ Martel. Jeweils zweifach mit TV- und Radarlenkung und mit spezifischen Pylonen und einem ebensolchen Data-Link-Behälter. Diese Teile stellen eine wertvolle Bereicherung der Modellbauwaffenkammer für andere Projekt in sehr schöner Qualität dar.
Der Ast F setzt dann die Teile für Außenlasten und Bewaffnung fort (einen Ast E gibt es hier nicht, der ist in der vorherigen Ausgabe mit dem flachen Bombenschacht):
Hier gibt es dann die Oberteile für die „Slipper“-Zusatztanks:
Weiterhin die Abdeckung für den gewölbten Bombenschacht, innen mit einem Pfeil, um die richtige Richtung anzuzeigen:
Für einen Laserlenkpod vom Typ AN/AVQ 23E „Pave Spike“ (ein schon recht antiquierter Typ noch aus der Vietnamära, der sich bei der RAF lange gehalten hatte) gibt es drei Bauteile, die eine ansehnliche Nachbildung direkt an Trägerpylon ergeben:
Ein gleicher Weise ausgeführt ist der AN/ALQ-101 Störpod, der an beiden Seiten des Pylons noch AN/ALE-40 Fackel- und Düppelwerfer enthält:
Die Buccaneer führte zeitweise eine Sidewinder Luft-Luft-Rakete zur Selbstverteidigung. Für den Zusammenbau der Konstruktion hierfür gibt es einige fein gestaltete Teile:
Die Rakete wird aus zwei Teilen sehr schnell und einfach in guter Qualität erstellt:
Der einteilige Pylon mit der Startschiene ist fein gelungen und erhält ebenfalls noch Fackel- und Düppelwerfer:
An diesem Ast gibt es als wesentliche Teile die sehr schlagkräftige Bewaffnung mit vier Sea-Eagle-Raketen zur Schiffbekämpfung:
Diese Raketen werden jeweils aus zwei Rumpfteilen, zwei Ergänzungsteile für die Leitwerke und einem zweiteiligen Lufteinlass hergestellt. Dazu gibt es spezifische Pylone:
An modernen Lenkbomben gibt es eine Paveway II Laserlenkbombe:
Die Ausstattung mit Außenlasten/Bewaffnung ist damit sehr vielfältig und auf grundsätzlich gutem Nachbildungsniveau in den Details. Die Lenk- und Leitflächen sind jedoch häufig recht dick und kantig und bedürfen daher einer Nachbearbeitung mit dem Schleifwerkzeug. Es überwiegt jedoch die positive Bewertung und es bleibt reichlich Material für andere Projekt übrig.
An diesem Ast gibt es auch noch ein sehr fein detailliertes Bauteil für das untere Rumpfheck, an dem auch der Landehaken Befestigung findet, das hier nicht unterschlagen werden darf:
Weiter geht es mit dem Spritzast G mit Teilen für den Innenausbau und die Fahrwerke:
Im Mittelpunkt stehen drei mögliche Schleudersitze. Die hier vorgesehenen Sitze sind gleich:
Für den Innenausbau gibt es weiterhin eine ganze Reihe von Instrumentenbrettern und Konsolen. Hier muss man sich jeweils die Decals dazu denken, um einen Eindruck davon zu bekommen, was aus dem Bausatz möglich ist. Und das ist dann doch allerhand, was an Detaillierung möglich ist:
Weiterhin die Abdeckung für das vordere Instrumentenbrett und die Hauptfahrwerkschächte mit jeweils sehr feinen Details:
Alle Fahrwerkteile sind ebenfalls sehr schön gelungen. Die Hauptfahrwerkbeine sind dem Original entsprechend sehr kräftig ausgefallen und werden aus zwei Hälften zusammengeklebt. Die Räder sind im Rahmen der Möglichkeiten beim Sprizguss überzeugend detailliert und weisen auch belastete Auflageflächen auf:
Das Vorgesagte gilt ebenso für das Bugfahrwerk. Die Räder fallen nach meinem Eindruck noch ein wenig besser aus:
Schließlich gibt es an diesem Ast auch noch ein paar Nachbildungen von Schlauchleitungen für den Einbau in die Hauptfahrwerkschächte:
Der letzte graue Ast in unserer Vorstellung ist Ast H mit vielen Kleinteilen:
Hier gibt es auch die Abdeckungen für die Ein- und Auslässe der Triebwerke, die in anderen Bausätzen fast regelmäßig nicht enthalten sind:
Auch hier gibt es feine Details, die After-Market-Produkte eigentlich überflüssig werden lassen. Die Abdeckungen für die Auslässe haben noch getrennte Handgriffe:
An diesem Ast finden sich auch die beiden Leitern zum Einstieg der Besatzung:
Ebenfalls der Landehaken:
Weiterhin gibt es einige Leitungen, die ihren Platz im Bombenschacht finden sollten, wenn dieser offen bleibt:
Und zum Schluss noch etliche äußere Anbauteile für Antennen, Sensoren und Staurohre sowie die Aktuatoren für Ruder und Klappen. Alles in überzeugender Qualität:
Der Klarsichtast ist dann der Ast I:
Die großen Haubenteile sind jeweils doppelt vorhanden. Dabei gibt es den Windschutz mit und ohne Scheibenwischer (lt. Airfix, damit ein Wischer aus Ätzteilen problemlos angebaut werden kann; das ist für die Hersteller dieser Sachen ein netter Gedanke) und die Schiebehaube mit und ohne Sprengschnur (je nach Rüststand des Originals):
Ebenso sind die Klarsichtteile für die Randbögen der Tragflächen, die als solche nur für die kleinen Leuchten an der Vorderkante benötigt werden, in zwei Varianten je nach Rüststand vorhanden. Eine diesbezüglich wirklich sehr genau vorbildbezogene Ausrüstung haben wir hier!
Am Ast gibt es ebenfalls noch Klarsichtteile für die Trennhaube zwischen den Sitzen, das Visier am vorderen Instrumentenbrett und diverse Kennleuchten und Scheinwerfer:
Die Klarsichtteile sind hervorragend ausgeführt und bedürfen keiner Nachbehandlung, aber einer sorgfältigen Abmaskierung vor den Lackierdurchgängen:
Der Decalbogen ist, wie schon oben erwähnt, deutlich über DIN-A4 groß und fällt daher sehr groß aus. Der Decaldruck ist so weit zu erkennen fehlerfrei und sauber im Raster. Kunststück: Laut Kartonaufdruck sind sie von Cartograf hergestellt und das steht für allerhöchste Qualität im Siebdruckverfahren:
Daher auch hier mal ein paar Detailaufnahmen. Die kleinen Markierungen für alle oder mehrere Optionen sind sehr zahlreich. Hier gibt es auch Decals für die Instrumentenbretter und für das Gurtzeug:
Die High-Viz-Hoheitsabzeichen sind in zwei Varianten vorhanden:
Die spezifischen Markierungen für die vier Möglichkeiten aus dem Bausatz sind jeweils für sich gruppiert:
Hier noch mal etwas näher ran an die Dame, die die Wüsten-Buccaneer verschönert. Sie beißt ja nicht….Übrigens ist dies hier die Einsatzvariante, nach Rückkehr an den Heimatstandort erhielt die Dame noch ein durchsichtiges Negligé. Rote Markierungen kennzeichnen hier eigene Abwürfe, schwarze stellen gelenkte Tornado-Bombenabwürfe dar:
Die Bauanleitung beginnt im zusammengehefteten Teil mit kurzen historisch-technischen Einführungen in fünf Sprachen, den Allgemeinen Hinweisen und Erläuterungen der Hinweisgrafiken sogar in zwölf Sprachen. Das ist schon echt umfassend und bei anderen Herstellern in diesem Umfang nicht üblich:
Die nächsten Hinweise gehen von den enthaltenen Lackierungs- und Markierungsmöglichkeiten aus, die in der Anleitung jeweils eine bestimmt Bewaffnungsoption vorsehen. Dazu gibt es dann die entsprechenden Hinweise auf die nötigen Bohrungen in den Tragflächenunterschalen für die nötigen Aufhängungen. Will man den Vorgaben aus der Anleitung folgen, sollt man sich also schon vor Baubeginn für eine Option entscheiden.
Ebenso schon mal im Vorgriff folgt eine Seite mit Hinweisen auf die Anbringung der Decals für die Innenbereiche an den Schleudersitzen und in den Cockpits:
Erst ab Seite 8 geht es dann konkret an den Zusammenbau, hier klassisch mit den Schleudersitzen und der Cockpitschale. Hier wird auch der Zusammenbau des Behälters für das Bugballastgewicht abgearbeitet:
Weiter geht es mit den Cockpitwänden, wobei auch vier Bohrungen beschrieben werden, die nötig werden, wenn die Leitern für die Besatzung – es wird an der Steuerbordseite ein- und ausgestiegen – verwendet werden sollen. Beim Einbau der Sitzschalen in die beiden Hälften des Bugs soll es lt. Anleitung zweimal „Click“ machen (kenne wir von einem der weltweit besten Hersteller aus Japan schon). Der Bug ist damit schon fertig und es geht im Weiteren an die Innenausstattung des Rumpfmittelteils:
Im Mittelteil gibt es dann allerhand zu tun, um die Lufteinläufe, die Triebwerke und die Auslassdüsen darzustellen. Spätestens jetzt ist zu entscheiden, ob die äußeren Tragflächen hochgeklappt oder gestreckt montiert werden sollen und ob das Steuerbordtriebwerk teilweise geöffnet dargestellt werden soll. Hier gibt es zusätzlich schon den Hinweis, dass das hintere Schott noch nicht mit der Oberschale verklebt werden darf, um die Passung des Hecks zu verbessern:
In der Anleitung geht es zunächst mit den Vorbereitungen für die hochgeklappten Tragflächen weiter:
Dann wird die Montage der gestreckten Tragflächen beschrieben:
Erst dann wird die Oberschale des Mittelrumpfs verklebt, da die äußeren Tragflächen nicht in den Mittelrumpf eingeschoben werden können. Hier gibt es zur Sicherheit noch einmal den Hinweis zur Nichtverklebung des hintersten Schotts:
Nachdem diese Klippen umschifft sind, folgt der Zusammenbau des Rumpfhecks und die Verklebung der Bug- und Hecksektionen mit dem Rumpfmittelteil. Es folgt die Vervollständigung der Triebwerklufteinlässe und der Verbrennungsluftauslässe:
Weiter geht es mit den Klappen und Rudern an den Tragflächenhinterkanten, dem Heckleitwerk und der großen Luftbremse am Heck. Erst danach ist der Rumpf einigermaßen komplettiert:
Der Innenausbau des Bombenschachtes bzw. der Verschluss mit der bauchigen Abdeckung und die Hauptfahrwerkschächte stehen im Mittelpunkt der weiteren Bauschritte:
Weiter geht es dann mit dem Fahrwerk, den Fahrwerkschachtklappen und einigen Kleinteilen:
Es folgt der Einbau der Besatzungsfiguren und der Anbau der Cockpitverglasungen mit einigen Alternativen, ebenso bei Kleinteilen auf der Oberseite:
Es folgt die Ausstattung mit den Außenlasten/Bewaffnungsoptionen:
Auf der Zielgeraden werden dann die alternativen Einstiegleitern (bei offenen Cockpit auf jeden Fall!) und die Abdeckungen an den Triebwerken abgearbeitet:
Die angeklappten Tragflächen werden bei der Wahl dieser Darstellung erst ganz zum Schluss montiert:
Zum Ende der gehefteten Anleitung gibt es für jede der Lackierungs- und Markierungsalternativen eine eigene umfangreiche Anleitung für die Anbringung der Decals. Das ist vorbildlich und verbessert die Übersicht doch ganz erheblich:
Als farbig gedruckte weitere Beilagen gibt es dann für jede Alternative eine DIN-A3-große Anleitung mit den Hinweisen für die Lackierung und die Anbringung der großen Decals. Das ist sehr modellbauerfreundlich aber auch schlecht zu scannen bzw. zu fotografieren. Also präsentieren wir heute mal die Scans in der Mitte geteilt und in zeitlicher Reihenfolge.
Los geht es also mit Möglichkeit B aus 1971, stationiert in Deutschland, genauer in Laarbruch, und im jahrzehntelang geführten Standardanstrich mit Dunkelgrün und Dunkelgrau auf den Oberseiten und einem helleren Grau an den Unterseiten sowie riesigen Modexnummern unten an den Tragflächen. Airfix sieht hier in der Anleitung eine zeittypische Beladung mit vier Freifallbomben im Bombenschacht und leeren Pylonen vor.
Weiter geht es mit Möglichkeit C und einem Teilnehmerflugzeug an der Übung Red-Flag im Jahr 1977. Hierfür wurde die Standardlackierung auf einem großen Teil der Ober- und Unterseiten nach gleichem Verteilungsmuster wie beim ursprünglichen Anstrich durch braune und erdfarbene Töne ersetzt. Hier sind an Ausrüstung nur die Zusatztanks und zwei leere Pylone vorgesehen.
Richtig in die Wüste geht es dann mit Möglichkeit D zur Operation Granby im Rahmen von Desert Storm im Jahre 1991. Zum Einsatz dort wurden einige Buccaneers auf die Schnelle technisch modifiziert und mit einer Lackierung in einer Wüstentarnfarbe überzogen, die die Masse der Wartungshinweise mit abdeckte. Airfix sieht hierzu eine gut dokumentierte typische Beladung für diesen Einsatz mit Zielbehälter, Störbehälter, einer Sidewinder und einer Paveway II LGB vor. Das ist sehr passend:
Zum Schluss kommen wir dann ins Jahr 1993 zum Ende der Dienstzeit der Buccaneer. Hier geht es auf den Stützpunkt Lossiemouth in Schottland, wo die Buccaneers wieder zum Einsatz über dem Meer zurückkehrten und den Auftrag hatten, falls nötig werdend, das Seegebiet zwischen Großbritannien und dem Nordpolpackeis für die Durchfahrt „böser Buben“ dicht zu machen. Das Einsatzmittel dazu war die Sea-Eagle-Rakete, von der eine Bewaffnung mit vier Stück in der Bauanleitung vorgesehen ist. Hier gibt es eine Variante der bisherigen RAF-Standardlackierung, indem die Oberseitentarnung im Sinne eines „Wrap-Around“ auch auf die Unterseiten heruntergezogen wurde.
Fazit
Wir haben hier mit den neuen Airfixausgaben die besten 48-er Bausätze der Buccaneer aller Zeiten! Bei dem geringen Angebot mag das nicht überraschend sein, der Bausatz ist aber ein Ergebnis der seit einigen Jahren realisierten Qualitätsoffensive dieses Herstellers, die zum Ergebnis hat, das Airfix wieder zu den weltweiten Spitzenherstellern zählt. Wenn die Vorbildauswahl dann noch, wie hier, ein bisher wenig bearbeitetes Thema trifft, kann das nur zusätzlich anerkennend festgestellt werden.
Der Bausatz ist dabei nicht nur spritztechnisch auf bestem Stand, sondern ist auch inhaltlich sehr vielfältig ausgestattet. Viele Möglichkeiten zur unterschiedlichen technischen Darstellung (Tragflächen, Klappen und Ruder, Luftbremse, Cockpithaube und Einstiegsleitern, Außenlasten und Bewaffnung, Triebwerkabdeckungen), kennzeichnen diese Ausgaben ebenfalls.
Die Konstruktion des Bausatzes ist, was die Anzahl der Bauteile angeht, sehr umfangreich, was bestimmt auch dem Vorbild geschuldet ist. Sie ist dabei aber auch sehr gut durchdacht, um ein Erfolgserlebnis schon bei durchschnittlicher Modellbauerfahrung zu gewährleisten. So ist dieser Bausatz zwar sicherlich nichts für absolute Modellbauanfänger, bei etwas Erfahrung und Beachtung der gut gelungenen Bauanleitung jedoch auf jeden Fall schon zu bewältigen.
Das Ergebnis ist dann in jeder Alternative und jeder Ausführung ein sehr sehenswertes – und auch großes – Modell, das mit einem auffälligen Erscheinungsbild daherkommt.
Erhältlich ist der Bausatz bei Modellbau Universe.
Hermann Geers, Wietmarschen