Mit weniger als 30 Teilen klingt der Kriegsfischkutter von ICM in 1:350 nach einer schönen Basis für ein schnelles Projekt zwischendurch – hält der Kit was der Blick in die Box verspricht?
Anfang des Jahres haben wir ja den Kriegsfischkutter von ICM in 1:350 ja bereits vorgestellt, weshalb wir uns an dieser Stelle eher kurz halten wollen und lieber die Bilder sprechen lassen.
In der Regel bin ich eher im Maßstab 1:35 unterwegs – Ein Modell, das um den Faktor 10 kleiner ist, ist da schon eine kleine Herausforderung. Erfreulicherweise verlief der Bau aufgrund der perfekten Passgenauigkeit sehr zügig. Lediglich beim Abtrennen der recht kleinen und filigranen Teilen ist etwas Vorsicht geboten – aber das gilt ja im Prinzip für jedes Modell mit kleinen Bauteilen.
Im Prinzip wurde das Modell zunächst out-of-box gebaut, wobei ich mir dann doch ein paar Verbesserungen/Verfeinerungen nicht verkneifen konnte:
- Reling aus Haar
- Verzurrung des Rettungsbootes mit Lycra Rigging
- Kräne, Abgasrohre und weitere Pfosten am Heck aus Bleidraht von PlusModel
- Gedruckte Fahne (Scan der Fahne von einem anderen Modell)
- Takelung am Mast aus dünnem DrahtFür die Eigeninitiativen hatte ich mich übrigens durch die Bauanleitung des großen Bruders des Kriegsfischkutters in 1:44 von ICM inspirieren lassen.
Die Tarnung des äußeren Rumpfes wurde mit Tamiyafarben und Airbrush aufgebracht. Alle anderen Bemalungen erfolgten zum größten Teil mit dem Pinsel und Farben von Vallejo. Ein Pinsel der Größe 000 ist hier auf jeden Fall zu empfehlen! In Sachen Alterung verfolgte ich grundsätzlich den Ansatz „Lieber zu wenig als am Ende übertreiben“, da das Risiko doch recht groß ist, wenn man aus der Ecke Militär 1:35 kommt. Hier und da wurden mit den üblichen Enamelmittelchen von Ak/Ammo by Mig dann doch ein paar Ablaufspuren dargestellt.
Da ich aus unerfindlichen Gründen ein Modell nicht einfach „nackt“ auf einen Sockel stellen kann musste natürlich der Kriegsfischkutter ebenfalls einen würdige Umgebung erhalten. Also spendete meine Frau erfreulicherweise eine Muschel ausreichender Größe die ich innen befüllte mit Stücken von einer Trittschalldämmung und lufttrocknender Modelliermasse, bis ich eine ebene Oberfläche erhielt auf die das Schiff aufgeklebt werden konnte. Danach modellierte ich das Wasser mit verschiedenen Produkten von Ak Interactive Schicht für Schicht. Mein Kriegsfischkutter sollte auch kein Geisterschiff bleiben. Also verkleinerte ich ein paar paar 3D Modelle von Figuren, die eigentlich für den Maßstab 1:35 gedacht sind, um den Faktor 10 und druckte diese auf dem heimischen 3D Drucker. Die Bemalung der Crew erfolgte dann eher nach dem Konzept „Glückstreffer“.
Purer Bastel-Spaß! So kann man Bau bezeichnen. Durch die wenigen Bauteile kommt man schnell in die Bemalphase und da man das Modell auch direkt aus der Schachtel als Wasserlinienmodell bauen kann erspart man sich lästiges Gesäge. Trotz der schönen Detaillierung ist noch genug Raum um eigene Verbesserungen als persönliche Note mit einfließen zu lassen. Für mich war es, abgesehen von einem Wikinger Schiff in 1:72, das erste Schiffsmodell und der erste Bausatz in 1:350 überhaupt. Dieser Ausflug in fremde Gezeiten wird aber nicht mein letzter bleiben …
Danke ICM!