2013 kam von Merit International der M19 Tank Transporter in Spritzguß auf den Markt. Bis dahin war der M19 nur im Maßstab 1:76 von Matchbox bzw. später Revell, oder als sündhaft teurer Vollresinbausatz in 1:35 von Accurate Armor, erhältlich.
Da im Bausatz sowohl Zugmaschine als auch Anhänger enthalten sind handelt es sich somit sozusagen um 2 Modelle, deren Bau etwas Zeit in Anspruch nimmt.
Bestehend aus der M20 Zugmaschine (zivile Bezeichnung Diamond T 980 oder 981) und dem M9 „Rogers“ Anhänger sollte der M19 Panzertransporter im Falle einer Invasion Großbritanniens die Panzerkräfte schnell innerhalb des Landes bewegen können. Die USA setzten Gespann aber ebenfalls als „Limited Standard“ ein. Angetrieben wurde die Zugmaschine einem Hercules DXFE Diesel Motor mit 14,6 Liter Hubraum, was seinerzeit im Endeffekt eine Leistung von 178 PS ermöglichte.
Kleiner Tip für die Freunde der Bundeswehr : Auch hier wurde der M19 in den ganz frühen Anfängen eingesetzt.
Der Bau des Modells beginnt zunächst mit dem bereits erwähnten Hercules DXFE Diesel Motor. Hier hat Merrit weder Kosten noch Mühen gescheut und wirklich einen „Bausatz im Bausatz“ geschaffen. Schade, dass später davon nichts mehr zu sehen sein wird.
Kleiner Hinweis am Rande : Man beachte den Buchstabendreher bei „Hercules“ auf dem linken Bild.
Für den Kühler hat Merrit auch an ein wunderbar feines PE Gitter gedacht. Auch hiervon wird später nicht mehr viel zu sehen sein.
Fortgesetzt wird er Bau dann mit dem Rahmen und Achsen. Auch hier haben die Mitarbeiter von Merrit wohl einige Zeit „unter“ einem M20 verbracht, was sich an der Detaillierung zeigt.
Tip : In diesem Bereich sollte bei der Montage genau auf die Ausrichtung der Teile geachtet werden, da sonst die hinteren 2 Achsen „schief“ zur Fahrtrichtung stehen könnten.
Bereits im Bausatz enthalten sind PE Teile zur Darstellung der Riffelbleche. Zum Teil schon schade, dass diese später durch Farbe verdeckt werden.
Während der Rahmen trocknet kann man an den Bau der Ballastpritsche machen. Ballastpritsche ?
Ja, genau. Diese Pritsche war zum Transport von Gütern gedacht. Auf ihr sollten mithilfe von Gewichten die Traktion verbessert werden.
Auch der Arbeitsplatz verfügt über eine feine Detaillierung
So langsam kann man erahnen was es mal werden soll.
Die Winde, die zwischen Fahrerhaus und Ballastpritsche montiert wird, zeigt sich ebenfalls als „Bausatz im Bausatz“.
Im Vergleich zur Zugmaschine geht der Bau des Anhängers relativ einfach von der Hand.
Tip : Merrit hat die Auffahrrampen zwar geplant, dass sie beweglich sind, aufgrund der Filigranität der Teile überleben die Scharniere kein häufigen Bewegungen. Genauer gesagt brachen Sie in meinem Fall nach ca. 3x bewegen als ich überlegte ob ich die Auffahrrampen aus oder eingeklappt darstellen soll.
Und fertig zum Lackieren :
Nach der Grundlackierung wirken die Modelle noch recht langweilig.
Die Sterne an den Türen wurde nicht mit Decals dargestellt, sondern mit Lackierschablonen von Lion Roar.
Die Winde wurde mit einem Drahtseil von SKP Model ausgerüstet. Damit nicht zu viele Umwickelungen notwendig waren um die Winde zu füllen wurde mit einem Streifen Papier und Sekundenkleber „unterbaut“.
Die doch ziemlich verbogenen Griffe aus Plastik wurden ganz einfach durch Drahtgriffe ersetzt.
Um Verschmutzungen um die Scheibenwischer herum darzustellen wurden zunächst mit einem Kreisschneider Schablonen gemäß dem Radius der Scheibenwischer geschnitten. Diese wurden dann zusammen mit den Scheibenwischern aufgeklebt, Mattlack drüber gesprüht und dann die Masken entfernt.
Um Lackabplatzer darzustellen wurden diese zunächst in aufgehellter Grundfarbe gemalt und diese Flecken dann durch Vallejo German Camouflage Brown ausgemalt, wobei ein Rand der aufgehellten Grundfarbe gelassen wurde.
Ähnlich wurde bei den Auffahrrampen und den Fässern verfahren. Die Fässer stammen von Tamiya. Diese wurden beim Vorbild mit Wasser gefüllt und bildeten somit den notwendigen Ballast.
Im Bereich der Schäkel musste für die Decals auf Decalsetter und Softer zurückgegriffen werden.
Nach einiger Recherche wurden beim Anhänger noch 2 Druckluftschläuche, sowie 2 Ketten und eine Abstandsstange aus Draht ergänzt.
Für die Base kam eine Basis aus Fimo zum Einsatz auf die dann getrocknetes Kaffeepulver beklebt wurde.
Da auf der Oberfläche des Trailers Panzer transportiert wurden kann man vorstellen, wie verkratzt und verschmutzt dieser gewesen sein dürfte. Zur Darstellung dieses Schmutzes kamen verschiedene Produkte von Vallejo und Ak Interactive zum Einsatz. Natürlich dürfte so mancher Panzer auch einiges an Betriebsmittel auf dem Trailer hinterlassen haben. Dieses wurde mit „Engine Oil“ von Ak Interaktive dargestellt.
Die nachgerüsteten Ketten wurde noch mit einem Rost-Wash von Ak Interactive gealtert.
Das fertige Modell zusammen mit einem M24 Chaffee von Bronco und einem M19 inkl. der gleichen „Beladung“ von Revell. Viele Jahre war der „große Bruder“ in 1:35 nur ein Wunschtraum.
Fazit : Der M19 ist definitiv kein Wochendprojekt. Je nach Bautempo und wieviel Aufwand man betreibt können durchaus in Summe 150 Stunden zusammenkommen. Dafür bietet der M19 eine optimale Basis für einen z.B. einen Sherman oder Stuart. Aufgrund der Verwendung als Panzertransporter kann man sich in Sachen Verschmutzung und Alterung optimal austoben. Die Detaillierung out-of-box ist absolut ausreichen. Als notwendige Ergänzungen sind nur die Ballastfässer und die Druckluftleitungen zu nennen.
Fazit : Absolut empfehlenswert !
Erhältlich bei Maxxmodellbau