Schon als ich den Chevy Nova II vorstellte, habe ich betont: Von Autos habe ich absolut keine Ahnung!
Und trotzdem baue ich hin und wieder ein Fahrzeug – am Liebsten ältere Typen wie den Impala von 1963 …
Zur Geschichte des Vorbildes hülle ich mich lieber in Schweigen – ich müsste schon das Internet bemühen – und das können unsere Leser schließlich auch!
Man will ja nicht „schlauer“ erscheinen, als man ist!
Aber zur Geschichte des Bausatzes kann ich schon eher was schreiben …
Die Erstauflage stammt aus dem Jahre 1963 als Hardtop ’63 Chevrolet Impala Super Sport – und war, so wie von AMT in der Frühzeit gewohnt, ursprünglich ein Promomodell, dass montiert zu Dekorationszwecken in den Autohäusern stand oder dem interessierten Käufer eines Originals geschenkt wurde. Ca. ab 1958 begann man dann, die Bausätze auch als einfach zu bauende Kits an diue bastelfreudige US-amerikanische Jugend zu verkaufen: Der Markt für Plastikbausätze explodierte Anfang der 1950er Jahre geradezu und warum sollte man nicht einen Teil des Kuchens mitnehmen?
Der Stülpkarton im quadratischen US-Format weist auf den Seiten jede Menge Hinweise auf baubare Varianten auf – damals wie heute ein absolutes Verkaufsargument:
Auf der Rückseite finden wir dann eine Inhaltsübersicht – recht praktish, weil man so gleich sehen kann, was man kauft:
Nimmt man den Deckel des Kartons ab, begrüßen den Modellbauer einzeln eingetütete Spritzlinge:
Da die Chromteile oben lagen, fange ich damit an:
Auf dem kleineren Gussrahmen finden sich jede Menge Umbauteile für die „Custom“-Versionen:
Der größere Spritzling beherbergt ebenfalls einige dieser „Custom“-Teile:
Das Chrom ist teilweise recht dick aufgetragen und die beiden Spritzlinge weisen gerade an den Kleinteilen störende Gussgrate etc. auf:
Ein Hinweis auf das ursprüngliche Promomodell – die eingeprägte Jahreszahl „1963“ auf den Nummerschildhalterungen:
Kann man so lassen oder wegschleifen – wie es die Bauanleitung empfiehlt:
Man muss ohnehin bei den Chromteilen viel Grat wegschleifen – da kommt es auf die beiden Jahreszahlen auch nicht mehr an. Ich frage mich, was dieses Verchromen bewirken soll: Oft muss man zumindest die Klebestellen freikratzen und sehr oft (wie beim Impala) befinden sich Gussgrate auf den Teilen, die entfernt werden müssen – mit der Konsequenz, dass man die Teile danach lackieren muss!
Weiter geht es mit den (auch wieder eingetüteten) Klarsichtteilen:
Der einteilige Einsatz für die Windschutz- bzw. Heckscheibe:
Auch hier frage ich mich als Laie, wieso eigentlich nie (oder höchstselten) Seitenscheiben beiliegen? Scheinar regnet es in Detroit und dem Rest der Vereinigten Staaten nie!
Und wieder eine Plastiktüte – dieses Mal für die Metallachse:
Ebenfalls extra eingetütet …
… vier ordentliche Vinylreifen – sogar mit weißer Deko:
Das Profil erscheint mir ganz ok:
Die nächste Plastiktüte …
… mit dem Chassis, der Karosserie und dem „Innenleben“ des Impala:
Das Modul für die Innereioen ist arg simpel gestaltet – 1963 war das vermutlich völlig ausreichend:
Das Chassis schaut ganz ordentlich aus – wären da nicht die wirklich vielen und störenden Gussgrate:
Die einteilige Karosserie verspricht nach einigen Versäuberungen eine einfache Montage:
Am Heck schön zu sehen – der Chevrolet-Schriftzug:
Im Motorraum ein massiver Plastikträger, der natürlich entfernt werden muss:
Und im Dach der Hinweis auf die Hersteller der Wiederauflage:
Was für eine Überraschung – noch eine Tüte:
Der Inhalt ist vom Spritzguss her „ok“ – mehr aber nicht:
Eine abschließende Tüte (von den ebenfalls eingetüteten Decals abgesehen!) …
… mit allen übrigen Teilen des 63er Chevy:
Bei diesem ex-Promokit ist sogar ein Motor dabei:
Die mehrseitige Bauanleitung geht en détail auf die jeweiligen Unterschiede „stock/custom“ beim Bau ein:
Der Decalbogen mit wirklichen vielen und interessanten Rennmarkierungen:
Da werden sich meine Freunde vom Recklinghauser Stammtisch freuen – ich brauch die Decals nämlich nicht.
Fazit
Ok: Ich hab den Kit gekauft, weil er zu meinem Geburtsjahrgang und somit zum Jahresthema unseres Stammtisches passt – ansonsten hätte ich sehr wahrscheinlich die Finger davon gelassen: Man merkt dem Bausatz sein Alter von 61 Jahren schon wirklich an und da ich ihn schon fast fertig gebaut habe, kann ich unseren Lesern versichern: Legt euch Schleifpapier, eine Entgraterfeile und ein wenig Geduld parat – ihr werdet sie brauchen!
Erhältlich bei MS Plüth.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen