Hispano „Civilschmitt“ 1:48 Hobbycraft (HC1523)

1969 erschien das Filmepos „Die Luftschlacht um England“ des Regisseurs Guy Hamilton und Produzenten Harry Saltzmann. Der Film erzählt die Geschichte der Kämpfe zwischen RAF und Luftwaffe über dem Ärmelkanal und Südengland im Sommer 1940. Zur Darstellung der deutschen Maschinen fand die Produktionsfirma die Lösung in Spanien in Form von CASA 2.111, eine Lizenzproduktion der Heinkel H-111 H16, sowie 27 Hispano HA-1112 „Buchón“ der spanischen Luftwaffe mit denen die Bf 109E dargestellt werden sollten.

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Original

Die HA-1112 M1L ist eine spanische Weiterentwicklung auf Basis der Messerschmitt Bf 109 G-2. Da keine passenden DB-605-Motoren zur Verfügung standen wurde entschieden als Alternative den größeren Rolls-Royce Merlin-500-45-Motor zu verwenden. Als Konsequenz mussten Rumpf und Nase an den neuen Motor angepasst werden, was zu dem eigenwilligen Aussehen der „Buchón“ (deutsch: Taube mit großem Kropf) führte.

Der Bausatz

Der Bausatz, der 1996 auf den Markt kam, verfügt über die 3 Gussäste („B“,“C“,“F“), einen Gussast mit Klarsichtteile und einen recht großen Decalbogen. Neben dieser Ausgabe gab es noch eine mit rein spanischen Decals von Hobbycraft (ebenfalls 1996) und von Academy (2004).

Gussast B

An diesem Gussast finden sich die beiden Rumpfhälften der „Buchón“ mit Ihrem charakteristischen, großen Kühler. Die Auspuffstutzen sollten beim Bau noch mit einem entsprechenden Bohrer ausgebohrt werden.

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Die Gravuren sind angenehm fein ausgeführt. Als Propeller liegt korrekterweise ein 4-Blatt von Rotol bei. Den Spinner sollte man aber ab der Spitze noch etwas abflachen und aufbohren, da die „Filmspinner“ den Spinnern der Bf 109E nachempfunden wurden.

Gussast C

Der Gussast C trägt die Tragflächen sowie die Hauptbereifung.

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Auch hier sind die Gravuren fein ausgeführt. Je nach gebauter Version sind Bohrungen anzufertigen an den Tragflächen anzufertigen. Auf den Innenseiten sind mögliche Bohrlöcher bereits angedeutet. Sämtliche Steuerflächen sind angegossen und somit nicht eingelenkt darstellbar. Um dem Erscheinungsbild der Bf 109E näher zu kommen wurden den Film-Buchón die Flügelspitzen leicht gekappt. Dies ist im Bausatz nicht berücksichtigt.

Gussast F

Am Gussast F finden sich diverse Kleinteil wie z.B. Zusatztank, Fahrwerksbeine und Armaturenbrett.

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Das Cockpit ist nach heutigen Maßstäben als „ausreichend“ zu bezeichnen. Auswerfermarker oder Sinkstellen finden sich keine.

Klarsichtteile

Die Cockpithaube der uns vorliegenden Ausgabe zeigt leider eine matte, weiße Stelle und sollte nach Möglichkeit durch ein Austauschteil ersetzt werden. Wir gehen nicht davon aus, dass dieser Fleck bei allen Bausätzen existiert.

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Decals

Der umfangreiche Decalbogen erlaubt die Darstellung zweier Maschinen

  • HA-1112 M1L aus dem Film mit 2 verschiednen Wappen zur Auswahl, 1969
  • HA-1112 M1L der spanischen Luftwaffe mit der Seriennummer 156 als dem Jahr 1965

Im Film kamen die Hispanos entweder mit rotem Spinner und roten Markierungen zum Einsatz, oder mit gelbem Spinner und gelben Markierungen. Mithilfe des Decalbogens können sämtliche „roten“ Maschinen dargestellt werden. Gelbe Markierungen liegen dem Bausatz nicht bei.

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Es liegen zwei (fiktive) Wappen aus dem Film bei. Am linken Wappen ist im roten Rechteck normalerweise ein Hakenkreuz sichtbar. Aus Rücksicht auf § 86 StGB haben wir diese auf den Photos unkenntlich gemacht.

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Bauanleitung

Die Bauanleitung gestaltet sich recht übersichtlich. Teilweise finden sich textliche Hinweise in Englisch. Auffällig sind recht häufige Kommentare in denen der Erbauer darauf hingewiesen wird „vorsichtig passend zu schleifen“ oder das „ein wenig Spachtelmasse benötigt wird“. Somit kann man davon ausgehen, dass der Bau nicht ganz problemlos verlaufen wird.

Die meisten Farben werden im RLM Standard benannt. Zusätzlich gibt es Farbangaben in den Farbsystemen von :

  • Floquil Classic
  • Humbrol
  • Testors Modelmaster

Die Detaillierung und Gussqualität des Bausatzes ist natürlich nicht mit z.B. einer Bf 109E von Eduard vergleichbar. Trotzdem ist der Bausatz noch als „gut“ zu bezeichnen. Vor dem Bau sollte man sich aber einem ausgiebigen Quellenstudium widmen.

Tip: Teilweise wurden die Hispanos für den Film auch in britischen Farben lackiert um Formationen von Spitfires zu ergänzen. Wenn Ihnen also die Hispano in deutsche Farben nicht gefällt wäre dies vielleicht eine interessante Alternative.

Fazit: Für Freunde des Films die einzige Möglichkeit in 1:48 diese besondere Art von „Filmstar“ zu bauen.

Der Bausatz ist nicht mehr im Handel erhältlich