Mit dem C60S Holmes Breakdown Wrecker bringt Mirror Models eine interessante Variante dieses im zweiten Weltkrieg sehr häufig eingesetzten Trucks …Der Kranwagen kommt in einem recht kleinen, ca. Din A4-großen Karton, der mehr als prall gefüllt ist.
Darin finden sich 12 Gußäste, drei Platinen mit Fotoätzteilen sowie 4 Resinräder, etwas Schnur für den Kran und ein Stück Kupferdraht, unter anderem für die Nachbildung von Leitungen am Motor.
Beginnen wir mit einem Rahmen, der vor allem Kleinteile enthält:Die Angüsse sind Mirror-typisch eher recht robust gehalten, aber die Qualität der Teile und deren Details können sich wahrlich sehen lassen:
Ein wenig feiner Grat findet sich fast immer, aber alles im üblichen Bereich:
Filigrane Teile wie diese Streben für den Kranausleger sollte man wirklich vorsichtig mit einer Resinsäge entfernen, sonst ist Bruch vorprogrammiert:
Der nächste Gußast, vorwiegend mit Kabinenteilen:Das feine Lenkrad:
Kotflügel, tadellos ohne Sinkstellen gespritzt:
Kommen wir zu weiteren Teilen für die Kabine und den Rahmen:
Auch hier wunderbare Details, gepaart mit recht üppigen Angüssen:
Fahrwerks-und Motorteile:
Der Kühler mit feiner Struktur:
Auch diese Kleinteile sind vom leichten Grat abgesehen sehr ordentlich gemacht.
Das gilt auch für die Getriebeteile.
Das auch beim Original recht spartanische Armaturenbrett wird mit Decals für die Instrumente versehen.
Rahmenteile:
Sehr bemerkenswert ist das völlige Fehlen von Auswerfermarken auf dem Rahmen, weder außen noch innen. Das ist dann der Vorteil, wenn man die Angüsse etwas größer auslegt. Daumen hoch!
Motor nebst Anbauteilen:
Dert Motor ist recht fein gestaltet und kann sich auch bei geöffneter Haube sehen lassen.
Achsteile:
Rechts ein bißchen Rückstand vom Formtrennmittel, vermute ich. Aber es ist kein Gußfehler und läßt sich einfach wegwischen.
Ich habe übrigens nicht etwa ein Problem mit dem Weissabgleich, vielmehr hat jeder Gußast irgendwie einen anderen Grauton…
Der nächste Gußast:
Auch hier wieder feine Details und ordentliche Angüsse.
Rahmenteile und Kabinenboden
Auch der Kabinenboden weist weder oben noch unten Auswerfermarken auf, Respekt!
Die Klarsichtteile. Etwas machte mich gleich stutzig…
…nämlich ein heftiger, leicht klebriger Belag auf der einen Seite.
Mit Isopropanol war nichts zu holen, aber mit Revell Airbrush Clean ließ sich der Belag problemlos und rückstandsfrei entfernen. Auch hier vermutlich ein Rest vom Formtrennmittel.
Zu den Teilen selbst: Die sind sehr gut, ohne Schlieren und recht klar. Auch hier: Angüsse, die keine Gefangenen machen. Aber davon abgesehen top!
Ein seperater Plastikbeutel mit feinem Inhalt.
Da sind zunächst drei PE-Platinen mit schön gemachten und sinnvoll gewählten Teilen.
Die Teile sind beidseitig foliert und damit bestens geschützt, und die Teile gehen beim Abtrennen nicht verloren.
Auch der größte PE-Bogen ist super gemacht:
Man beachte den Hersteller-Schriftzug!
Auf den ersten Blick eine mehr als erfreuliche Beigabe: Räder aus Resin! Leider sind genau die der Wermutstropfen des Kits.
Während das Profil noch durchaus ok ist, von den sehr scharfen Kanten abgesehen…
…weist die Felge leider an allen Rädern Abbrüche am Felgenrand auf. Dazu kommen Luftblasen und Löcher, wie hier in der Felge und am Profil am unteren Bildrand.
Dazu sind teilweise die Strukturen des 3D-Drucks mehr als deutlich zu sehen, man beachte z.B. die Felgenringe. Wirklich schade, denn an sich sind die Räder top detailiert, wie die Radmuttern zeigen.
Daß Mirror mit Resin umzugehen weiß, zeigen die exzellent gefertigten Radnaben.
Die Decals sind dem Vorbild entsprechend sparsam vorhanden, aber in guter Qualität und sauber gedruckt.
Etwas Schnur für die Kranseile, erfreulicherweise schon im gut passenden Basisfarbton. Sie fasert nicht aus und ist aus meiner Sicht sehr gut zu verwenden.
Zu guter Letzt noch ein Stückchen Kupferdraht.
Ein seperates Blatt mit den Farbschemen zeigt zwei Optionen: Sand und Oliv. Auf die Einheiten wird nicht näher eingegangen, die Farbangaben beziehen sich ausschließlich auf das MIG-Sortiment.
Die Anleitung im 3D-Look ist gut gemacht und führt sicher durch den Bau.
Hier komplett zum Durchblättern.
Fazit
Ein wunderbarer Bausatz von einem nicht alltäglichen Vorbild. Die sehr fein detailierten Teile brauchen ein wenig Vorsicht beim Abtrennen wegen der relativ großen Angüsse, aber sie versprechen aus der Box ohne weitere Zurüstteile ein feines und exzellent durchgestaltetes Modell. Es sollte aber schon Modellbauerfahrung vorhanden sein, unter anderem eben aufgrund der feinen Teile, der mehrteilig zusammengesetzten Kabine und des filigranen Krans.
Ein klarer Negativpunkt ist für mich leider die aus meiner Sicht recht schlechte Fertigungsqualität der Resinräder. Ich hoffe, daß das ein Ausrutscher bei der ersten Serie war und noch nachgebessert wird. Ich habe mir auf jeden Fall Ersatz von „Panzer Art“ bestellt, die ich auch hier vorstellen werde, wenn ich sie erhalte.
Trotz des Ausrutschers bei den Rädern ist der Bausatz aber insgesamt ein Schmuckstück und aus meiner Sicht
Sehr empfehlenswert!
KlausH