Hier wird es heute richtig historisch … von Revell schipperte die aktuelle Wiederauflage der HMS Beagle auf meinen Tisch. Vorweg, ich habe keine Ahnung von Segelschiffen, daher werde ich mich rein auf die Qualität beschränken und fachliche Begriffe entfallen lassen …
Die HMS Beagle war ein britisches Kriegsschiff der Royal Navy, das 1820 vom Stapel lief. Bekannt wurde es vor allem durch seine zweite Expedition (1831–1836), bei der der junge Naturforscher Charles Darwin an Bord war. Während dieser Reise sammelte Darwin zahlreiche Proben und Beobachtungen, die später die Grundlage für seine Theorie der Evolution durch natürliche Selektion bildeten. Die Route der HMS Beagle führte unter anderem entlang der Küsten Südamerikas, durch den Pazifik und um die Welt zurück nach England. Die Expedition war wissenschaftlich sehr bedeutend und trug maßgeblich zur Entwicklung der modernen Biologie bei.
Das Deckelbild lädt zum Träumen ein… eine sanfte Brise um die Nase und salzige Luft, dazu eine Buddel voll Rum.
Da es sich eher um ein Sammelsurium von Gussästen handelt, frühstücke ich sie in der Reihenfolge ab, wie ich sie entnommen habe. Ich gehe mal davon aus, dass einige beim Verpacken auseinandergenommen wurden.
Oben schrieb ich was von Qualität… Nun ja, ich hatte zuerst die Wanten in den Händen und wie man sieht gibt es reichlich Auswurfmarker:
Kommen wir zu den nächsten Teilen. Hier sieht man, wie Qualität bei Revell, in diesem Fall, GROSSGESCHRIEBEN wird. Mir ist bewusst, dass die Formen schon sehr sehr sehr alt sind. Aber hätte man nicht wie andere Firmen (Heller *Hust*) die Formen überprüfen und ausbessern können?? Fischhäute, wo man hinschaut, überstehende Gussreste an den Enden von Bauteilen:
Spoileralarm, es wird nicht besser. Es geht munter weiter mit dem nächsten Gussast.
Teile für die Masten und anderes Kleinkram:
Kommen wir zu meinem persönlichen Highlight, an diesem Ast finden wir zum Ruderboot die Riemen. Ich musste zwei, drei Mal hinschauen, um zu erkennen, was die Riemen sind. Kann man etwas das Schnitzen üben:
Wieder ein paar Kleinteile:
Das Oberdeck, ich stehe ja total auf Auswurfmarker. Das macht den Modellbau erst richtig spannend, da wird einem nicht langweilig:
Der Rumpf besteht aus zwei Teilen, hier haben wir die Steuerbordseite. Dazu noch kleine Boote und Mastteile:
Auf den ersten Blick gefällt mir der Rumpf von der Detaillierung. Ich bin mir gerade nur nicht sicher, ob das mein Fingerabdruck ist. Hatte eigentlich keine Fettfinger in dem Moment.
Die Backbordseite entspricht der SB-Seite. Ich gehe mal davon aus, dass es sich hier um Taljenblöcke handelt, das verspricht ein Spaß beim Säubern dieser:
Zu guter Letzt haben wir hier noch die Segel:
Dem Bausatz liegen dann noch ein Satz Flaggen bei und für die Takelage zwei verschiedene Farben Garn dazu noch ein Stück größerer Bindfaden:
Die Anleitung ist in Farbe gedruckt, warum mein Druckerscanner hier ein paar Seiten schwarz/weiß darstellt, keine Ahnung. Schade finde, dass man nicht auch die deutsche Bezeichnung der Masten dazu geschrieben hat. Ansonsten erscheint mir dir Anleitung verständlich, vielleicht hätte man eine kleine Bilderstrecke zu den Knoten machen können, wie diese genauer zu knoten sind:
Fazit
Per se finde ich große Segelschiffe schon sehr schön anzusehen, aber eins bauen? Wenn ich mir die Takelage ansehe wird mir schon schwindelig und dazu noch die „überragende“ Bausatzqualität. Vermutlich ist man mehr mit Nacharbeiten beschäftigt, als mit dem eigentlichen Bau (von der Takelage mal abgesehen). Wer Segelschiffe liebt und die Versäuberungsarbeiten nicht fürchtet, wird mit dem Modell sicherlich glücklich. Ich für meinen Teil werde es wohl erst einmal beiseite legen und erstmal Algen drüber wachsen lassen.
Erhältlich bei: modellbau universe
Stephan Drewes, Modellbaustammtisch Recklinghausen