„STUKA!“ – bei de Erwähnung dieses Wortes wissen selbst Laien sofort, was gemeint ist: Heulende Jericho-Sirenen, stürzende Knickflügelflugzeuge und Chaos am Boden!
Keine Maschine steht derart für den “Blitzkrieg” wie die unheilvolle Junkers Ju 87. Kein Wunder also, dass sich jeder Plastikmodell-Hersteller an ihr versucht hat. Seit Kurzem können wir Modellbauer nun auch eine Version von Zvezda im Maßstab 1:72 erwerben – und was für eine …
Man erhält mit dem Einsatz von knapp 10 Euro nicht nur zwei hellgraue Gussrahmen …
… sowie einen Spritzling mit der leider nur einteiligen, dafür aber perfekt transparenten und mit randscharfen Streben produzierten Haube:
Das Besondere an diesem Bausatz ist die Tatsache, dass er als „Snap-Fit“-Kit für Anfänger ausgelegt ist:
Fast sämtliche Teile lassen sich einfach zusammenstecken und in Windeseile hat der Modellbau-Novize einen fertigen Sturzkampfbomber auf dem Basteltisch stehen!
Oder -auch daran wird man bei ZVEZDA gedacht haben- der Wargamer kann sich in relativ kurzer Zeit mit geringem finanziellen Aufwand sein Stuka-Geschwader für das BEHIND OMAHA-Spiel aufbauen!
Doch zurück zum Bausatz – hier überzeugen die Details auch den Profimodellbauer.
Zum Beispiel im Cockpit:
Man kann zwischen zwei Instrumentenbrettern wählen (die der Einfachheit halber die Ruderpedale gleich angegossen haben) und alternativ zu den Sitzen mit angegossenen Gurten gibt es noch die Variante mit Besatzung:
Die beiden Rumpfhälften der Ju 87 vermögen zu überzeugen:
Vor allen Dingen, wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen bewusst einfach gehaltenen Anfänger-Bausatz handelt!
Mit ein bisschen Scratch-Bau und ein paar Leitungen aus Kupferlitze kann daraus ein echter Hingucker entstehen.
Der Propeller mitsamt Nabe und auch das separate Kühlerteil verraten einen qualitativ durchaus hochwertigen Bausatz:
Die Offensivbewaffnung in Form der 250 und 50 Kilogramm-Bomben sowie die Propeller für die eingangs erwähnten „Jericho“-Sirenen:
Eine wirkliche Schwachstelle des bausatzes – die Befestigungspunkte für die 50 KG Bomben – das sieht echt nicht aus!
Hier sollte der Modellbauer unbedingt nacharbeiten! Und ich bin mir sicher, dass die „üblichen Verdächtigen“ hier bald Abhilfe aus Resin schaffen werden!
Das Fahrwerk wiederum ist sehr gut wiedergegeben, einfach zu montieren und extrem stabil – „Anfänger-“ ebenso wie „Wargamertauglich“!
Weitere Details:
Das Seitenleitwerk wird bei ZVEZDA nicht als Teil der jeweiligen Rupfhälften geliefert – sondern ist einteilig samt Ruder an die Steuerbord-Rumpfhälfte angegossen:
Das erleichtert das Ausrichten und Verschleifen der Trennnähte – allerdings sollte man schon sorgfältig arbeiten, sonst muss man die Trennnähte oberhalb des Höhenruders verschleifen und verspachteln!
Mit den beiliegenden Nassschiebebildern …
… lassen sich zwei unterschiedliche Markierungsvarianten bauen, auf die die Bauanleitung natürlich eingeht:
Farbcodes nach Humbrol und Zvezda – aber die Farben werden auch mit ihren Namen wie RLM 02 etc. benannt, sodass es nicht allzu schwer fallen dürfte, nach Gunze-, Tamiya-, Revell- oder Vallejo-Ersatz zu suchen!
Mein Fazit vor Baubeginn:
Ein klasse Bausatz, der einige Zielgruppen freuen wird:
1. Den absoluten Anfänger, der ohne den Einsatz von Klebstoff schnell einen Erfolg auf den noch jungfräulichen basteltisch zaubern möchte;
2. Den Wargamer, der ebenfalls schnell viele dieser Flugzeuge für sein Szenario braucht;
3. Den Modellbauer, der wie ich ab und an mal leichte Kost für zwischendurch braucht
und
4. Den Modellbauer, der mit ein wenig Eigeninitiative auch aus solchen „einnfachen“ Bausätzen das Letzte herausholen möchte und dafür mit einem wahren Schmuckstück belohnt wird!