Selbst Adam und Eva hatten DAMALS im Paradies schon so ihre Begegnungen mit der Schlange. So alt ist diese Viper von Revell nun wirklich nicht, aber allzu „frisch“ ist der zu besprechende Kit nun auch nicht mehr. Entspricht er heute noch unseren gestiegenen Anforderungen? Wir schauen einfach mal in die typische Revellschachtel …
Die Dodge Viper wurde in 25 Produktionsjahren in drei verschiedenen Generationen gebaut. Wir sprechen hier heute über die zweite Generation. Diese Viper GTS wurde in den Jahren 1996 bis 2002 gebaut. Der Motor mit 335 KW bringt diesen Sportwagen sehr flott nach vorne. Je nach Fahrweise kann der Verbrauch aber zwischen 15 und geschlagenen 47 Liter liegen. Bei den heutigen Spritpreisen sollte man doch seine Fahrweise dementsprechend anpassen. Der Sänger Markus hatte bei der Neuen Deutschen Welle Anfang der Achtzigern den richtigen Riecher. Der Tankwart ist sein bester Freund, lautet ein Zeile des Kassenschlagers „Ich will Spaß“. Bei diesem Schlitten ist das mehr als wahr.
Man kann auch sagen dass es ein richtiges „Männerauto“ ist: Bis auf ein ABS waren keinerlei Hilfsmittel mit an Bord. Selbst in der Zubehörliste war an dieser Stelle nur gähnende LEERE zu finden. Somit ist dieser Sportwagen nur etwas für geübte Fahrer. Sonntagsfahrer sind mit diesem Gerät völlig überfordert. Weltweit hat die Viper ihre treuen Fans gefunden. Dazu hat auch bestimmt der deutsche Rennstall Zackspeed mit beigetragen: Er setzte die Viper in einer Rennversion Anfang der Zweitausender mehrfach sehr erfolgreich bei den 24 Stunden auf den Nürburgring ein. Mehrfach standen die Rennfahrer bei den Siegerehrungen ganz oben auf den Siegertreppchen.
Kommen wir nun zu dem Revell Kit in 1/25. Was ich persönlich für den Modellbaueinsteiger etwas irreführend finde: Warum lassen die Reveller den Bausatzkarton mit dem „NEW“-Logo drucken?
Es ist doch ein alter Bekannter verpackt. Meines Wissens ist dieser Kit 1996 das erste mal erschienen. (Im gleichen Jahr hat auch das Original das Licht der Welt erblickt.) Ich persönlich würde als Modellbauhersteller nur bei neuen Formen das „NEW“ verwenden – so, wie es momentan angewandt wird, kann das arglose Käufer eherin die Irre führen! Profis sollten sich davon nicht verwirren lassen …
Insgesamt findet der Käufer in der Faltschachtel 7 Spritzlinge, eine Karosse, eine Motorhaube, vier Reifen, eine Bauanleitung und einen Decalbogen. Dieser ist versatzfrei unter der Sonne Italiens gedruckt worden. Daumen hoch.
Die Karosse samt Motorhaube machen trotz der angegossenen Scheibenwischer einen guten Eindruck und passen beide auch ganz gut zusammen:
Ob das allerdings nach den Lackieren auch noch der Fall ist, wage ich persönlich zu bezweifeln. Man sollte also Probeanpassungen machen, um nachher keine unliebsamen Überraschungen erleben zu müssen! Bei geöffneter Motorhaube trübt nichts den schönen Blick auf den mitgelieferten Motor. Dieser besteht aber leider nur aus sehr wenigen Teilen. Perfekt sieht anders aus:
Schade ist auch die Tatsache, dass die Lenkung nicht vorhanden ist.
Bei den Chromteilen braucht man sich über zu wenig Chrom nicht beklagen. Hier würde ich mich über mehr GEIZ seitens Revell freuen:
Es hält sich aber noch alles im Rahmen.
Auch die transparenten Teile können ihr Alter nicht leugnen. Diese wirken etwas dick, sind aber frei von Schlieren:
Schön ist auch die Tatsache , dass die Rücklichter schon passend rot eingefärbt sind:
Auch die 4 Reifen sind ganz okay und trüben keinesfalls den Gesamteindruck beim späteren gebauten Modell:
Ich hatte ja schon den Decalbogen erwähnt:
Damit lässt sich eine wunderschön dekorierte Viper verwirklichen:
Die Farbangaben für unsere Viper – es muss nur eine Farbe angemischt werden:
Die Bauanleitung von Revell schweigt sich leider wieder einmal über Infos zum Vorbild aus – nur das Bild des gebauten Kits:
Der Bau selbst ist in 40 Schritten präzise dargestellt und einfach nachzuverfolgen:
Fassen wir zusammen: Die Viper kann leider ihr Alter nicht leugnen. Wer bei den vorherigen Auflagen noch nicht zugeschlagen hat, kann dieses nun nachholen.
Ich persönlich würde mich aber über eine Neuentwicklung der Viper sehr freuen.
Der Adam sowie sein Weib Eva aus dem Garten Eden hätten bestimmt auch nichts dagegen – deren Schlange (Viper) wird bestimmt auch schon in die Jahre gekommen sein.
Erhältlich ist die kleine Rennschlange im online-shop von Modellbau König.
Heinz Behler von den Modellbaufreunden Borgentreich