Für den eigenen Tempest-Bausatz, den wir als Serie 1 hier und als Serie 2 hier vorgestellt hatten, liefert Eduard neben einem exzellenten Cockpit und den hier vorgestellten BRASSIN-Sets auch zwei umfangreiche Ätzteilplatinen für eine nochmals verfeinerte Darstellung von Einzelheiten …
Die Platine #48976 ermöglicht dabei die zusätzliche Detaillierung des markanten Unterrumpfkühlers sowohl in der Ansicht von vorne wie von hinten durch feine Gitterstrukturen und eine dünne untere Klappe. Weiterhin gibt es Teile für die Hauptfahrwerkschächte (eine Wand und verschiedene Leitungen sowie ein kleines Kistchen) und die Fahrwerkabdeckungen, die dann trotz ihres Aufbaus aus zwei Platten in Sandwichbauweise nochmals deutlich und originalgetreu dünner als im Bausatz daherkommen. Die Platine hierfür ist sauber mit präzisen Nietendarstellungen hergestellt.
Die beigefügte Anleitung erklärt alle notwendigen Schritte nachvollziehbar. Die Farbangaben müssen dazu aus der Bausatzbauanleitung übernommen werden. Tipp: Die Gitter an den Kühlern erst nach einer ersten Grundierung der Plastikteile anbringen und nicht flächig kleben, sondern nur am Rand bzw. an der mittleren Rundung. Die Gitterstruktur ist naturgemäß sehr fein und verträgt nicht viel Farbüberzug:
Insgesamt ein feines Set, dass nochmals Verbesserungen der schon auf bekannt hohem Eduard-Niveau stehenden Bausatzteile ermöglicht. Diese Verbesserungen können sicherlich auch ohne große Erfahrung im Umgang mit Ätzteilen bewältigt werden.
Dies sieht bei dem folgenden Set #48977 für die Landeklappen allerdings ganz anders aus.
Die Platine ist akkurat hergestellt und enthält feinst gegliederte Kleinteile, die den Eindruck eines Gefieders machen:
Es müssen Verstrebungen teilweise innerhalb der Rahmung der einzelnen Teile geknickt werden (das „Gefieder“). Dazu ist sicherlich ein Stahllineal zum aufpressen erforderlich und dann ein möglichst passend breites Klingeninstrument, um den Knick herzustellen.
Danach müssen die Teile noch einmal auf gesamter Länge genickt und gegeneinander verklebt werden. Hier kann eine etwas größere Standard-Biegehilfe wenigstens für den größten Teile des Weges verwendet werden. Plastikrundstäbe in angegebenen Maßen sind zusätzlich noch erforderlich, aber nicht im Set enthalten. Sie müssen somit noch besorgt werden; Metallkanülen sind bestimmt mindestens genauso, wenn nicht sogar besser, geeignet.
Die Bauanleitung enthält wieder alle notwendigen Schritte, muss aber genau studiert werden:
Insgesamt muss aus den Bausatztragflächen ordentlich was ausgeschnitten werden, dann werden in den Obertragflächen abschließende Bleche eingeklebt, um wieder die ursprüngliche Draufsicht und das offene Innenleben herzustellen. Bis hierhin ist es noch nicht so dramatisch. Sauberes Arbeiten ist aber Pflicht. Zu diesem Zeitpunkt ist wohl die Lackierung des bis dahin hergestellten Modells angeraten. Danach wird die Anbringung der zum Schluss nach unten hängenden eigentlichen Landeklappen (vier Stück) mit den Stangenhalterungen im Dreh- und Befestigungspunkt die Königsetappe der Montage. Am besten wird davor auch noch das Innen- und Außenleben der unteren Klappen lackiert.
Wenn das alles geschafft ist, hat man aber auch ein einzigartiges Ergebnis auf die Plastikbeine gestellt. Und das macht den unbestreitbaren Wert dieses zweiten Sets für Spezialisten dann ja aus. Die Anerkennung jedes Modellbauers für einen solchen gelungenen Bau ist gewiss und auch berechtigt. Auf diesem hohen Könnerniveau ist das Set dann sehr empfehlenswert.
Erhältlich sind beide Sets direkt im Eduard online-shop:
48976 Tempest Mk. V Upgrade set
48977 Tempest Mk. V Landing flaps
Hermann Geers, Wietmarschen