Als „Twin Set“ bietet der französische Traditionshersteller HELLER immer wieder mal zwei identische Bausätze, von denen es -vorbildgerecht- mehrere Lackier- und Markierungsvarianten gab in einer Packung an – so auch bei unserem vorliegenden Escorteur Rapide E 52 …
1977 erblickten die Formen dieses Bausatzes das Licht der Welt und wurden im Laufe der Jahre immer mal wieder neu aufgelegt, allerdings dann mit verschiedenen Decals zur Darstellung anderer Schiffe dieser Klasse.
Jetzt im Jahr 2024 brachte Heller den Bausatz wieder neu raus. Aber dieses Mal kann man zwei Schiffe bauen und es liegen Decals für vier Varianten bei. Die Formen wurden laut Karton 2022 generalüberholt, siehe Rückseite:
Apropos Rückseite, dort findet man auch noch einige Infos oder auch in der Anleitung.
Der Bausatz gehört zur „Kategorie“ Collection Historique, davon bringt Heller immer wieder etwas Neues raus.
Das Deckelbild ist wieder liebevoll gestaltet, ich persönlich finde sie immer schön anzusehen.
Und auf der Seite gibt Heller an, welche Varianten möglichen wären:
Was erwartet uns in der Box? Schauen wir rein:
Zuerst sehen wir zwei Tüten mit Spritzlingen und die Reling:
Ich vermute, Heller wollte verhindern, dass Kleinteile verloren gehen. Bei einem anderen Bausatz wäre mir ein Bauteil fast verloren gegangen.
Unter der ersten Papierlage finden wir die nächsten Bauteile für eines der Schiffe:
Und ganz unten dann der Rest für das zweite Schiff:
Am Deckel klebt wieder eine Ankerkette:
Ich bin bei der „Beschriftung“ der Spritzlinge nicht ganz durchgestiegen… Da gibt es 3E, 3D, 5K 5J und ein Spritzling … da ist alles gemischt.
Kommen wir mal zu den Bauteilen
Ein zweiteiliger Rumpf – wie damals und manchmal auch heute noch üblich:
Die Relingteile sind völlig ok – gemessen am Alter der Formen:
Geätzter Ersatz bedeutet natürlich immer eine Aufwertung des Grundbausatzes!
Bin etwas zwiegespalten, einerseits ist mir bewusst, dass die Formen sehr alt sind … andererseits wurden sie erst vor kurzem erneuert. Es gibt immer wieder Auswurfmarker an ungünstigen Stellen oder auch mal fiese Sinkstellen, aber dafür wenig Fischhaut. Gerade an den filigraneren Teilen findet man viele Angußreste. Finde ich sehr bescheiden, weil das Schmirgeln immer Potential zum Zerbrechen bietet:
Entsprechend der Variantenvielfalt haben wir einen größeren Decalbogen dabei:
Des Weiteren haben wir zwei Sätze Signalflaggen von Heller beigelegt:
Die Anleitung ist das hellertypische Heftchen:
Alles beginnt mit drei Seiten Informationen zum Vorbild …
… bevor wir dann zum Bau der beiden Zerstörer kommen:
Auf den letzten Seiten findet sich dann die Lackieranleitung:
Fazit
Einem Kauf sollte eigentlich nichts entgegensprechen. Die Mängel sind halt in gewisser Weise auch dem Alter der Formen geschuldet. Aber die Idee von Heller, zwei Schiffe in den Bausatz zu packen, ist natürlich großartig. Kauft man sich zwei, kann mal alle vier Varianten darstellen. Die Reling überzeugt mich nicht so recht. Da würde ich sie entweder weglassen oder gucken, ob ich geätzte im Maßstab finde.
Erhältlich bei Modelbau-Universe
Stephan Drewes, Modellbaustammtisch Recklinghausen