Von Eduard gibt es eine ganze und möglicherweise zukünftig noch steigende Anzahl von Aufrüstsets für das Cockpit der neueren Kinentic-Bausätze und wir hatten ja schon den einen oder anderen ZUbehörsatz besprochen …
Unser selbst druckerfahrener Modellbaukollege Michael Schröder hat hier schon
https://www.kitreviewsonline.de/cockpit-f-16c-block-52-til-1996-in-148-von-eduard-648972/
https://www.kitreviewsonline.de/121341-2/
zwei weitere Cockpitsets betrachtet.
Der Inhalt ist immer vielfältig und geht mit Ätzplatinen, Instrumentendecals und einem Azetatblättchen über die reinen 3D-Print-Bauteile hinaus:
Der Inhalt unterscheidet sich je nach Zeitraum der Darstellung und der Untervariante () in Einzelheiten überwiegend auf dem Instrumentenbrett und den Seitenkonsolen. Eduard benennt die Unterschiede hier nach den unterschiedlichen und im Zeitverlauf aufwachsenden Blocknummern. Die hier betreffenden Block 42 Maschinen brachten ursprünglich die ersten Verbesserungen für den Nacht- und Schlechtwettereinsatz der F-16 in der Luft-Boden-Rolle mit sich. Teil davon ist auch das Weitwinkel-HUD auf dem Instrumentenbrett. Eine frühe Bezeichnung lautete daher auch „NightFalcon“. Block 42-er Maschinen wurden nur an die USAF ausgeliefert. Diese und auch andere Blocks erhielten im Laufe ihrer Dienstzeit allerdings – teils mehrfache und je nach Halter unterschiedliche – Updates, die sich auch auf Einzelheiten in der Instrumentierung und der sonstigen Ausrüstung im Cockpitinnenraum auswirkte.
Kommen wir nun erst mal auf die Teile aus den Eduarddruckern. In der bekannten Klarsichtschutzpackung finden sich die Teile für den Schleudersitz, bei dem die Teile für die Sitzpolsterung getrennt sind und daher praktischerweise getrennt lackiert und etwas gealtert werden können:
Hier ein kleiner „Walkaround“ um den Schleudersitz, der eine sehr schöne detailreiche Nachbildung ermöglicht:
In die Schutzpackung eingeklebt finden sich auch hier weitere Kleinteile für den Schleudersitz, so die angesprochenen Sitzpolster, das Oberteil für den Sitz und den bereits schwarz-gelb – aber etwas grob – lackierten Abzughebel für den Schleudersitz:
In dem Zipbeutel gibt es dann auf sechs Sockeln die Druckteile für das Cockpitinnere:
Größtes Teil ist hier die Wanne mit dem Cockpitboden und den Seitenkonsolen:
Die sehr kleinteilige 3D-Ausführung der Oberflächen ist nach dem Setinhalt ebenso wie die eher glatten Wände für eine Lackierung/Bemalung vorgesehen. Das kann dann schon je nach individuellen Ansprüchen eine besondere Herausforderung werden. Die Grundlage dafür ist jedoch in hervorragender Ausführung gegeben:
Die Ausführung des Druckteils für das Instrumentenbrett ist in gleicher Weise ausgeführt:
Auch hier gibt es sauberste dreidimensionale Details, die noch mit einigen Ätzteilen und den Azetatfolien ergänzt werden sollen. Nach der Grundlackierung können die Instrumentenskalen dann mit den beiliegenden Decals dargestellt werden:
Im Set gibt es auch wieder eine feine neue Abdeckung für das Instrumentenbrett mit schönen Details der Verkabelung und jetzt auch der Vernietung und der Lüftungsschlitze. Die hier sichtbaren Druckspuren dürften nach meiner Einschätzung unter der einheitlich mattschwarzen Lackierung an diesen Stellen nicht mehr sichtbar bleiben:
Weiterhin sind die Cockpitrückwand (ebenfalls mit feinen Details) und die Pedalerie für das Seitenruder (in Spitzenausführung, aber leider tief unten und vorn unter dem Instrumentenbrett kaum noch zu sehen) vorhanden:
Auf einem weiteren Sockel gibt es dann noch fünf Kleinteile für die beiden Steuer- und Bediensticks, letzterer ganz links vorne ist auch der Schubhebel (Teile R44 und R45), den Sauerstoffschlauch und eine Armstütze, die beide an der rechten hinteren Cockpitseite ihren Platz finden:
Im Folgenden habe ich die Schutzbügel an diesem Sockel schon mal entfernt, um einen besseren Einblick auf diese Teile zu ermöglichen:
Die kleine Ätzteilplatine im Set enthält die Teile für die Darstellung des Gurtzeugs und ist schon fertig farblich behandelt. Sie vervollständigt also den Schleudersitz der Qualität des Sitzes entsprechend und ist mit wenigen Teilen einfach anwendbar:
Die größere Ätzteilplatine ist als geätztes Messingblech verblieben. Sie liefert im Wesentlichen Teile für die stark verbesserte Darstellung der inneren Bereiche des Cockpits bei geöffneter Haube. So insbesondere für die Auflagefläche der Cockpithaube mit erforderlichen Nietdarstellungen und dem Verriegelungsmechanismus der Haube auch im inneren Rahmen:
Der Decalbogen enthält die bereits angesprochenen Teile für das Instrumentenbrett, aber auch noch Decals für den Schleudersitz. An der Aufschrift für „Black (statt Block) 30 braucht man sich nicht allzu sehr stören. Das reicht schon für eine schöne Darstellung aus:
Die Azetatfolie liefert schließlich noch vier Vorlagen für „Scheiben“ am Weitwinkel Head-Up-Display, die alle Verwendung finden sollen. Hier ist eine mit ruhiger Hand geführte spitze Pinzette erforderlich:
Die Bauanleitung zeigt die übliche Aufteilung. Zunächst den Rohbau und den Sethinhalt:
Auf der Rückseite die Zuordnung der Druckteile zu ihren Nummern und die Farbhinweise:
Dann geht es zur dreiseitigen Erklärung des Zusammenbaus in 10 numerischen Schritten mit einigen weiteren buchstabierten Abschnitten. Es beginnt mit dem Zusammenbau des Schleudersitzes, des Instrumentenbretts und der Cockpitwanne, aus denen dann das Innencockpit bis auf kleine Ergänzungsteile komplettiert wird:
Weiter geht es mit dem Einbau dieser auch farblich vollendeten Baugruppe in die Bausatzteile und der weiteren Komplettierung mit den Bauteilen an den Cockpitseitenwänden und den oberen Flächen des Innenraums:
Zu Ende hin geht es an die Zusammenbauschritte für die Cockpithaube und den Einbau des Schleudersitzes. Damit ist die durchaus anspruchsvolle Arbeit schon erledigt:
Fazit
Dies ist ein Set für Spezialisten. Bei Darstellung einer F-16 mit offener Cockpithaube und ohne Pilotenfigur kann es seine die Bausatzteile deutlich übertreffende und auch ergänzende Wirkung besonders entfalten. Da ist es dann den Preis von etwas über 20 € auf jeden Fall wert. Bei geschlossener Haube mit Pilotenfigur bzw. den Zwischenschritten dahin verringert sich die Wirkung natürlich, was allerdings die Qualität des Sets nicht schmälert.
Erhältlich ist das Set unter anderem im Eduard Webshop:
https://www.eduard.com/eduard/f-16c-block-42-till-2005-cockpit-print-1-48.html?lang=1
Hermann Geers, Wietmarschen