F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Auch hier holt Eduard mal wieder einen der „Oldies but Goldies“ aus dem Lager und bietet ein neues ProfiPACK, das in diesem Falle auch mal wieder ein paar Resinteile (für die Hauptfahrwerkräder) enthält …
An der Kartonseite sind die möglichen sechs Markierungen (die Grundlackierungen sind alle gleich) abgebildet. Neben den US-Navy Flugzeugen aus dem WKII im Pazifik, mit vielfältigen Kennmarkierungen zu Unterscheidung der Flugzeugträgergeschwader, gibt es eine sehr interessante Maschine der französischen Marine aus dem Einsatz in Indochina noch aus dem Jahr 1951:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-2 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Im also gegenüber den meisten ProfiPACKs neuerer Entwicklungen etwas stärker aufgewerteten Bausatz finden sich also die Spritzäste, zwei Ätzteilplatinen, ein Maskenbogen, wieder zwei Decalbögen, die Resinräder und die Anleitung:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-3 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Der Eduard-Bausatz der Hellcat stammt in seinen Grundzügen aus dem Jahre 2008. Das können die Spritzäste nicht so ganz verbergen, die Qualität der aktuellen Neuerscheinungen wird – natürlich – nicht ganz erreicht. Es gab schon unter der #8224 eine Ausgabe von Eduard unter der gleichen Bezeichnung, jedoch mit überwiegend anderen Markierungen, die wir hier schon vorgestellt hatten:
https://www.kitreviewsonline.de/f6f-5-hellcat-late-version-von-eduard-profipack-8224/

Schauen wir also mal, wie es einige Jahre später noch so im Karton aussieht. Los geht es mit dem Spritzast für den Rumpf, bei dem bei einer späten F-5 die Fenster hinter der Schiebehaube nicht mehr vorhanden sind. Dieser Ast ist mit den Buchstaben D und J (das ist die Motorhaube) bezeichnet:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-4 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Beide Rumpfhälften zeigen die zu ihrer Erscheinungszeit noch spitzenmäßige Detaillierung mit versenkten Gravuren und Nietstellen:

Innen gibt es keine angespritzten Details, sondern Platzierungshilfen für die getrennt vorhandenen Seitenkonsolen und den Cockpitboden. Das ist so natürlich auch in bester Ordnung:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-7 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Die Gravuren sind sauber platziert, aber nach den heutigen höchsten Maßstäben nicht sehr scharfkantig und etwas zu breit:

Die zweiteilige Motorhaube macht da einen leicht besseren Eindruck:

Für die Tragflächen gibt es den Spritzast B:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-14 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Auch hier sind die Gravuren auf den Oberseiten offensichtlich scharfkantiger als am Rumpf. Der erkennbare Flash im Plastik ist sicherlich nach Grundierung und Lackierung nicht mehr sichtbar:

An den Unterseiten sind die Gravuren und Nietmarkierungen dann wieder etwas runder:

Für die Fahrwerkschächte gibt es hier nur die Öffnungen. Das Innenleben wird dann aus Teilen der Kleinteiläste zugesteuert:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-21 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Innen im Spritzast gibt es noch die Teile für die Bewaffnung (hier noch mit den jeweils drei MG in jeder Tragfläche, für die es deutlich bessere Ausführungen in Ergänzungssets gibt) und die Querruder, die nur in Neutralstellung verklebt werden können:

Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-24 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Im Karton befinden sich dann noch drei Spritzäste, die wieder mal die kleineren Teile auch für diverse Untervarianten enthalten. Zunächst hier mal der Ast E:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-25 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229
Vorhanden sind hier die etwas größeren Anbauten an Rumpf und Tragflächen, wie die Landeklappen und das Höhenleitwerk und auch den zweiteiligen Zusatztank. Es gibt auch ein wenig Gussgrate, die allerdings mit wenig Aufwand schnell verschwinden dürften. Die Form hat sich eigentlich gut gehalten:

Für den Innenausbau haben wir hier für das Cockpit die Bodenplatte (mit kräftigen Positionierungshilfen), auf die die Seitenkonsolen noch aufgeklebt werden müssen, die hintere Wand und den Sitz:

Schlussendlich gibt es noch den großen Propeller und die vordere Motorhaube (auf dem Bild mit dem Seitenruder) und die Bombenkörper in zwei unterschiedlichen Größen:

Der Spritzast F liefert die Teile für die alternative Raketenbewaffnung unter den äußeren Tragflächen:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-36 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Schließlich haben wir als den letzten grauen Spritzast noch Ast G:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-37 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Hieraus kommen für die Konstruktion des Motors der hintere und der vordere Stern, die Zündmagnete und die Abdeckung des Kurbelgehäuses. Daraus lässt sich eine ganz passable Nachbildung erstellen:

Für den inneren Cockpitausbau gibt es hier das Instrumentenbrett einmal mit dreidimensionaler Darstellung für die Verwendung mit Decals …
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-42 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229… und zusätzlich in glatter Ausführung direkt für die Verklebung der Ätzteile:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-43 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229
Weiterhin haben wir hier die Seitenkonsolen, die bei Verwendung der Ätzteile erheblich geglättet werden müssen:

Zum Schluss haben wir noch das oben angesprochene Innere der Hauptfahrwerkschächte, die Hauptfahrwerkbeine und die Abdeckungen an diesen Beinen:

Der Klarsichtast „H“:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-49 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229
Der Ast enthält zwei alternative Schiebehauben für die geschlossene oder offene Darstellung, den Windschutz (hier mit der eingebauten Panzerscheibe) und einige Kleinteile für die Leuchten:

Die Klarsichtteile habe sich in guter Qualität gehalten. Man kann sie praktisch ohne Nacharbeit verwenden:

Die beiden Ätzteilplatinen sind nach dem Teileaufdruck neugestaltet, haben jedoch den gleichen Inhalt wie in den alten Ausgaben. Ich glaube, man sieht ihnen die neuere Herstellung auch an. Dies gilt insbesondere für die farbige Platine, die sich in absoluter Bestform präsentiert:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-56 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Die Messinplatine mit den zu lackierenden Teilen war für die Zündkabel am Sternmotor etwas verbogen, das ist jedoch kein Problem da bei der ohnehin nötigen Verklebung schnell erledigt. Ansonsten gibt es hier auch noch Ätzteile für die Befestigung des Zusatztanks und für die Leitwerke und Heckzünder der Bomben:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-57 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Der Maskenbogen fällt recht groß aus, da die Cockpithaube stark verstrebt ist und auch noch Masken für die schwarzen Flächen auf den Tragflächen und für die Hauptfahrwerkräder vorhanden sind. Die Anbringung ist zum Ende der Bauanleitung auf einer ganzen Seite für sich erläutert:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-58 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Für die sechs Realisierungsmöglichkeiten gibt es einen recht großen farbigen Decalbogen für die großen Markierungen. Auch hier gibt es die angepasste neue Ausführung mit Träger- und Druckfilm, der nach dem Antrocknen der Decals abgezogen werden kann (und auch sollte). Der Druck selber ist auf dem mittlerweile sattsam bekannten hohen Niveau. Wer für die Instrumente im Cockpit Decals verwenden will, findet diese ebenfalls auf diesem Bogen:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-59 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Der zweite Decalbogen liefert dann noch die Decals für die überwiegend weißen Wartungsmarkierungen. Hier ist die Ausführung im Druck wesentlich besser als bei den alten Ausführungen. Die neue Ausführung kann daher nur ausdrücklich begrüßt werden:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-60 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229
Die Resinräder sind sehr schön und mit Aufschriften auf den Reifenflanken und zusätzlichen Abdeckkappen ausgeführt:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-61 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Auf den Laufflächen gibt es eine kräftige Darstellung des Profils. Diese Zugaben sind dann klar bessere Alternativen als die Bausatzteile:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-62 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Kommen wir damit zur Bauanleitung, die sich in gewohnter Weise präsentiert und nichts zu wünschen übriglässt. Los geht es wie gewohnt mit der historisch-technischen Objektbeschreibung und der Inhaltsübersicht mit den Farbhinweisen:

Der Zusammenbau beginnt wie üblich mit dem Cockpit, bei dem auch einige Montagen in den Rumpfhälften anstehen. Dann kann recht schnell der Rumpf schon verschlossen werden:

Es folgen das Heckleitwerk und der Zusammenbau des Motors, der flugs vor dem Rumpf eingebaut und hinter der Motorhaube verschwinden kann. Sodann geht es an den Zusammenbau der beiden Tragflächen mit dem übersichtlichen Innenleben:

Die Verklebung der Tragflächen mit dem Rumpf erfolgt ohne Laschen innerhalb der Aussparungen in Form des Tragflächenprofils. Aus eigener Erfahrung mit dem Bau einer F-3 Hellcat kann ich bestätigen, dass dies sehr gut funktioniert. Etwas anspruchsvoll ist dann der Zusammenbau des Fahrwerks, zu dem auch Teile im Fahrwerkschacht zu verkleben sind:

Zum Abschluss gibt es dann noch die Hinweise für die Anbringung des Zusatztanks und der alternativen untergehängten Bewaffnung und für die Anbringung der Cockpitteile und der Antennen (davon ist eine aus einem selbst zugesteuerten Draht herzustellen):

Wie oben beschrieben, folgt ganz zum Ende die Darstellung der Verwendung der Masken:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-74 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Die sechs Lackierungs- und Markierungsmöglichkeiten des Bausatzes weisen alle die bei den späten Hellcats obligatorische, ursprünglich in (Glossy-)Sea Blue über alles ausgeführte Lackierung „über Alles“ auf. Abweichend gibt es mitunter einen weißen Zusatztank. Unterschiede bei den US-Navy-Maschinen ergeben sich durch die weißen Kennmarkierungen, die wie schon oben geschrieben, die Unterscheidung der Trägergeschwader ermöglichten. Meistens hat es schon geklappt und war bei den großen Träger-Task-Forces mit manchmal vier bis sechs Flugzeugträgern schon notwendig.

Bei Möglichkeit A ist die Kennmarkierung noch relativ unspektakulär mit einem breiten schrägen Streifen auf dem Seitenleitwerk und weißen oberen Ecken auf den Tragflächen. Diese Maschine war von der (neuen) USS Lexington:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-75 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Die nächste Hellcat verwendet als Kennmarkierung mehrfach den großen Buchstaben P und gehört damit zum leichten Flugzeugträger USS Belleau Wood, der später in der französischen Marine fuhr. Es gibt hier einige Farbklekse mit dem Staffelwappen, der umfangreichen Abschusstafel und dem Abzeichen eines Instituts für Ziergartenbau aus New York, bei dem der Pilot dieses Flugzeugs vor Kriegsbeginn einen akademischen Abschluss erreicht hatte:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-76 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Die dritte Möglichkeit ist gekennzeichnet durch weiße Kennmarkierungen in Form von Rechtecken am Seitenleitwerk und auf den Tragflächenecken sowie an der vorderen Motorhaube. Hier ist auch der Zusatztank weiß. Der hier ausgewiesene Pilot gehörte nicht zu den allergrößten Jäger“assen“, war nach dem Krieg aber jahrzehntelang als Testpilot tätig und leistete wichtige Vorarbeiten für das Apollo-Raumfahrtprogramm, für das er aber als Astronaut nicht in Frage kam, da er bei einem Unfall als Testpilot das linke Bein unterhalb des Knies verloren hatte:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-77 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Die vierte Maschine war nur auf einem der kleinen Geleitträger stationiert und dort für einen schweren Landeunfall nach Bruch des Fanghakens verantwortlich. Hier fallen neben den weißen Kennmarkierungen am Seitenleitwerk und auf der rechten vorderen äußeren Tragflächenvorderkante die doppelten gelben Streifen am hinteren Rumpf und der rechten Tragfläche auf. Auch hier ist der Zusatztank wieder weiß. Die gelben Streifen dienten dabei insbesondere der Unterscheidung zwischen den Flugzeugen einer Geleitträgergruppe aus vier Schiffen:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-78 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Die letzte US-Navy-Maschine unter den hiesigen Möglichkeiten gehört zu einer der seltenen ausdrücklich als Jagdbomberstaffel bezeichneten Einheiten und zeigt eine recht auffällig weiß-blau gestreifte Partie am Seitenruder, die mit an Ober- und Unterseiten weißen Querrudern ergänzt wird. Die genaue Registernummer des Vorbilds ist nicht bekannt, Eduard liefert daher zwei Alternativen, so dass man sich je nach Tendenz entscheiden kann:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-79 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Kommen wir nun zur bereits angesprochenen Hellcat der französischen Marineflieger. Mit der Trikolore mit Anker am Seitenruder, den Kokarden ebenfalls mit diesem Symbol, dem Staffelwappen und der roten Propellerspitze macht sie auch bei der einfarbigen Grundlackierung einen schon fast farbenfrohen Eindruck. Ins Jahr 1951 bei den Einsätzen in französisch Indochina datiert hat sie mit den Einsätzen rund um Dien-Bien-Phu noch nichts zu tun, das war drei Jahre später und die betreffende Staffel hatte bis dahin ihrer Nummerierung – die ja Bestandteil der Markierungen ist – in die Nummer 11 geändert:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-80 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Zur Anbringung der Hinweis- und Wartungsmarkierungen auch auf dem Zusatztank und der Raketenbewaffnung gibt es eine eigene Seite der Anleitung:
Eduard-8229-F6F-5-Hellcat-late-ProfiPACK-81 F6F-5 Hellcat late (Profi Pack) in 1:48 von Eduard #8229

Vergleichen wir die Qualität der Spritzgussausführung und der Details, sind die Eduard-Ausgaben für die F6 Hellcat – und damit auch für diese späte Untervariante F-5 – immer noch die besten Grundlagen für die Realisierung eines Modells in diesem Maßstab. Daher ist diese Wiederauflage sehr zu begrüßen und für Liebhaber von Bausätzen aus der hier dargestellten Zeit immer eine klare Empfehlung wert. Die Hellcat ist dabei in der Bausatzkonstruktion insgesamt wesentlich einfacher zu realisieren als der neuere Eduard-Bausatz für ihre Vorgängerin, die Wildcat. Insoweit ist der Hellcat-Bausatz Modellbauern mit wenig Erfahrung sogar ganz besonders zu empfehlen.

Erhältlich ist der Bausatz unter anderem im Eduard Onlineshop:
https://www.eduard.com/eduard/f6f-5-hellcat-late-1-48.html?lang=1

Hermann Geers, Wietmarschen