Kein wirklicher Beitrag für unsere Kit-Archäologie, aber nah dran: Wenn man die frühen ICM-Kits mit dem vergleicht, was mittlerweile in Kiev produziert wird, fühlt man sich beim Herausziehen der alten Bausätze schon ein wenig an archäologische Ausgrabungen erinnert …
Der vorliegende Kit stammt aus dem Jahre 1999 – aus der absoluten Frühzeit von ICM und ist in Nichts vergleichbar mit einem aktuellen ICM-Flugzeugbausatz:
Das fängt schon mit der Verpackung an:
Früher gab es auch bei ICM diese unpraktischen und zudem instabilen Faltschachteln, die wir Modellbauer so „lieben“! Dagegen sind die heutigen Verpackungen ein wahrer Quantensprung …
Das Gleiche gilt auch für die damals auf relativ „billigem“ Papier gedruckten Bauanleitungen:
Kein Vergleich zum heutigen hohen Qualitätsstandard!
Bei den Nassschiebebildern wage ich noch kein Urteil:
Mal schauen, wie sie sich beim Ablösen und Aufbringen verhalten. Aber notfalls hat man ja genügend Ersatz in der Decalkiste – zumal die Markierungen eher eintönig daherkommen.
Der Bausatz dagegen kann, wie ich finde, mit einigen Abstrichen durchaus auch heute noch mithalten. Klar würde ICM heute die Bauteile wesentlich detaillierter und „knackiger“ produzieren, aber man kann aus dem, was in der Schachtel ist, durchaus immer noch respektable Ergebnisse produzieren.
Der Gussrahmen mit den beiden Rumpfhälften …
… die außen ordentlich strukturiert …
… aber innen „nackt“ sind:
Das ist aber kein Drama -. am nächsten Spritzling finden sich sämtliche Teile, um ein ansprechendes Cockpit zu reproduzieren:
Der Propeller muss ein wenig versäubert werden:
Gussgrate, die man heute bei aktuellen ICM-Kits eher selten, eigentlich gar nicht mehr findet!
Das Fahrwerk samt der einteiligen Bereifung ist ganz ordentlich …
… und vor allem: Es passt hervorragend in die entsprechenden Aussparungen der Tragflächen:
Die Tragfläche selbst unterteilt sich in zwei Oberhälften …
… sowie eine durchgehende Unterseite.
Die Strukturen sind sehr schön wiedergegeben:
Nicht vergessen: Es handelt sich um eine größtenteils holzbeplankte Tragfläche!
Im Inneren beider Hälften finden sich vormarkierte Löcher für die RS-82 Raketenbewaffnung:
Der Spritzling mit den Klarsichtteilen …
… beherbergt die leider nur einteilige Kanzel sowie das bereits an dem Querbügel angespritzte Visier und die Kopfpanzerung des Piloten:
Dazu gibt es noch die Positionsleuchten für die Tragflächen und den Landescheinwerfer:
Und da wir es hier mit einer Kombipackung zu tun haben, befinden sich auch ein Spritzling mit Piloten, Bodenpersonal und Werkbank samt Werkzeug in der Schachtel:
Die Figuren wissen echt zu gefallen und insbesondere die beiden unverkennbaren französischen Piloten sind wirklich klasse gelungen:
Die Werkzeuge müssen sich ebenfalls nicht verstecken:
Fazit:
Auch wenn wir es mit einem 23 Jahre alten Bausatz aus der Anfangszeit von ICM zu tun haben, so kann er sich durchaus auch heute noch sehen lassen und mit ein wenig Detailbemalung und vor allem dem Einsatz von Sitzgurten wird das für die meisten von uns, vor allem bei geschlossener Kanzel, ausreichend sein.
Erhältlich ist dieser grundsolide Bausatz leider nur noch antiquarisch …
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen