Das heutige Besprechungs“opfer“ ist die Wiederauflage der 2013 zum ersten Mal erschienenen Fiat G.50-II „Finnish Aces“ aus dem Hause Special Hobby …
Und wenn ich Wiederauflage schreibe, so ist das wort-wörtlich gemeint: Artikelnummer, Kartondesign und auch Inhalt sind identisch mit der zehn Jahre alten Erstauflage!
„Karton“ ist das ideale Stichwort für mein Mantra in Bezug auf die Bausatzverpackung!
Denn wie fast immer bei Special Hobby haben wir wieder eine jener praktischen und von uns Modellbauern so geliebten Stülpkartons:
Wenn nur so mancher andere europäische Hersteller sich an diesen Kartonagen ein Beispiel nehmen würde … aber, zugegeben, das führt zu weit!
Und letztlich kommt es auf den Inhalt an – und den hat Special Hobby völlig unverändert von der Erstauflage übernommen:
Der Gussrahmen für die beiden Rumpfhälften:
Das Rumpfinnere ist meines Erachtens für 1:32 gerade noch so, mit viel Augenzwinkern, ok:
Das Ganze schreit, ehrlich geschrieben, nach Zurüstteilen – auch wenn man, auch ganz ehrlich geschrieben, nachher nicht mehr viel vom Inneren sieht!
Zwei unterschiedliche (?) Motorhauben, je zweiteilig, liegen ebenfalls bei:
Die Tragfläche:
Gut detailliert …
… aber an den Innenflächen mit einer Unmenge von Auswerfertürmen „verziert“:
Das gilt übrigens für alle Steuerflächen:
Diese Auswerfermarken sind kein großes Problem: Einfach mit dem Bastelmesser entfernen!
Aber sie sind halt ein beredtes Zeugnis der short-run Herkunft unserer Fiat!
Der Spritzling mit Fahrwerkteilen, Propeller und weiteren Kleinteilen:
Die Fahrwerkbeine und -abdeckungen sind ganz ok, können aber noch ordentlich Details vertragen:
Die Steuerflächen:
Am Gussrahmen befindet sich auch das zweiteilige Instrumentenbrett – mit guter Bemalung kann das durchaus überzeugen:
Der Pilot sitzt recht bequem – und sein Gurtzeug kommt auf der Ätzteilplatine:
Wie immer bei solchen short-run Bausätzen finden wir keinerlei Passstifte vor (was aber kein Drama ist!) und hier und da ist die eine oder andere Gravur nicht hundertprozentig – aber auch das ist echt kein Drama und lässt sich mit einer Gravurnadel schnell beheben.
Der absolute Knüller ist jedoch das separat verpackte …
… Klarsichtteil:
Obwohl recht dick, ist es dennoch absolut transparent:
Klasse! So vereinigt man eine einfache und bruchsichere Montage mit dennoch vorhandener vorbildlicher Transparenz!
Neben den Spritzgussteilen findet sich noch eine Tüte mit einer Unmenge von hervorragend gegossenen Resinteilen:
Alleine der mehrteilige Motor ist die „Mühe“ des Zusammenbaus wert:Solche Details hätte man in Spritzguss schwerlich umsetzen können:
Auch die übrigen Resinteile können voll und ganz überzeugen:
Man beachte die toll gemachten Lufteinlässe und die aufgebohrten MG-Läufe:
Das Ruderpedalgestänge …
… sowie der einteilige Auspuff (natürlich mit offenen Enden!):
Zum Schluss gibt es dann noch eine Platine mit Ätzteilen …
… sowie zwei kleine Azetatvisiergläser:
Soweit zu den Plastik-, Resin- und Ätzteilen, aus denen eine ansehnliche Freccia gebaut werden kann.
Und damit das auch relativ problemlos gelingt, hat Special Hobby uns eine sehr gut gemachte, DIN A4 große Bauanleitung spendiert:
Detaillierte Farbangaben, ein angenehm zurückhaltendes Schwarz/Weiß-Design, kein überflüssiger Schnick-Schnack – so müssen Baunaleitungen sein!
Mit dem riesigen Decalbogen …
(Wir haben bewusst einige blaue Teile retuschiert!)
… können insgesamt fünf unterschiedliche Bemalungen/Markierungen realisiert werden:
Kleiner Hinweis am Rande: Der aktuelle Decalbogen hat die hellblauen Hakaristi der finnischen Luftwaffe, während der Bogen von 2013 dunkelblaue Hakaristi hatte und auch etwas anders aufgeteilt war.
Mein Favorit ist eindeutig die Variante A mit ihrer Ersatztragfläche:
Obwohl schon etwas länger auf dem Markt und trotz der hier und da nicht zu verleugnenden short-run Technologie ist die Fiat G.50 von Special Hobby immer noch eine lohnenswerte Anschaffung.
Erhältlich direkt im Special Hobby online-shop.
Dr. Michael Brodhaecker, Lingen